Heddesheim-Coach Renè Gölz musste am Wochenende im Spiel gegen Karlsruhe Durlach-Aue durch ein Wechselbad der Gefühle gehen. Bild: MA-Photography

Heddesheim-Coach Renè Gölz musste am Wochenende im Spiel gegen Karlsruhe Durlach-Aue durch ein Wechselbad der Gefühle gehen. Bild: MA-Photography

Renè Gölz: „Wir haben nichts zu verlieren, diese Saison geht in die Vereinsgeschichte ein“ +++ Heddesheim hat die Chance auf die Aufstiegsspiele

Verbandsliga | erstellt am Mo 22.05.2017

Geht es in die Aufstiegsspiele zur Oberliga Baden-Württemberg oder scheitert der Aufsteiger auf der Zielgeraden?
Die Antwort wird man spätestens am Sa, den 27.05.2017 um ca. 18:45 Uhr wissen.

Denn dann steht das Ergebnis zwischen dem FV Lauda und Heddesheim, als auch das des VfR Mannheim gegen Zuzenhausen fest. Die Ausgangslage ist klar. Gewinnt Heddesheim beim FV Lauda, sind die Aufstiegsspiele gesichert, unabhängig des Spielausgangs des VfR, denn die Gölz-Elf hat einen Punkt Vorsprung.

Gibt Heddesheim einen Punkt ab und der VfR gewinnt, dann gehen die Rasenspieler in die Aufstiegsspiele.

Am Samstagmittag sah es schon so aus, als ob die Heddesheimer den Relegationsplatz verloren hätten. Mit einer 1:0 Führung im Rücken und ab der 65. Minute sogar in numerischer Überzahl, vergaben die Heddesheimer in der 73. Minute auch noch einen Strafstoß, der die Vorentscheidung zugunsten der Fortuna gebracht hätte. Durlach-Aue glich im Gegenzug aus, traf wenig später sogar zur 1:2 Führung (84.). Der VfR war zu diesem Zeitpunkt mit 0:6 Toren beim ASV Durlach vorne gelegen – hatte die Heddesheimer vom 2. Platz abgelöst.

Heddesheim DurlachAue 35

In dieser Szene scheitert Heddesheims Benni Schäfer im Spiel gegen Durlach-Aue aus kurzer Distanz nur knapp an einem Torerfolg. Bild: MA-Photography.

 

Ein Drehbuch hätte nicht spannender sein können. Heddesheim warf nach dem 1:2 Rückstand alles nach vorne, löste die Defensive komplett auf und traf durch Damian Pritchett in der Nachspielzeit (90.+1) zum 2:2 Ausgleich. Der Jubel war groß, denn jetzt hatten sich die Heddesheimer wieder auf den 2. Platz geschoben.

Wir haben uns mit Trainer Renè Gölz nach dem Spiel unterhalten.

Herr Gölz: Wie war am Samstag beim Spiel gegen die SpVgg. Durlach-Aue die Gefühlswelt bei Ihnen?

Renè Gölz: Etwas chaotisch würde ich sagen. Eigentlich waren wir sicher, dieses Spiel für uns entscheiden zu können. Aber wir haben nicht das abgerufen, was wir uns vornahmen. Dazu kam ein Gegner, der sehr stark und engagiert spielte und alles in die Waagschale warf. Den 2:2 Ausgleichstreffer durch Damian Pritchett in der Nachspielzeit haben wir uns regelrecht erzwungen. Das macht auch den Charakter dieser Mannschaft aus. Wir geben erst dann auf, wenn der Schiedsrichter bereits unter der Dusche steht (lacht). Ich habe bis zum Schluss noch an ein Happy End geglaubt.

Wäre ein Scheitern auf der Zielgeraden fatal?

Renè Gölz: Man wäre sicher enttäuscht, klar. Aber fatal wäre das nicht, denn schon jetzt haben wir als Aufsteiger mit dieser hervorragenden Saison Vereinsgeschichte geschrieben. Einen so starken VfR Mannheim bislang auf den 3. Platz verweisen zu können, das hat Respekt verdient. Alles was jetzt in dieser Spielzeit noch kommt ist „on Top“. Wir wollen und wir müssen das Spiel beim FV Lauda am Samstag gewinnen, wenn wir in die Aufstiegsspiele wollen. Uns spielt in die Karten, dass Lauda unbedingt gegen uns auch gewinnen muss, um nicht direkt abzusteigen. Es ist also eine Partie mit Endspiel-Charakter, in der nicht taktiert wird.

Spieler der Woche: Damian Pritchett (rechts) trifft per Flugkopfball zum 0:1 Sieg in Friedrichstal. 3 Tage später traf Pritchett in der 91. Minute zum 2:2 Ausgleich gegen Durlach-Aue – hielt so sein Team im Aufstiegsrennen.

Wie sieht es personell bei ihrem Team aus?

Renè Gölz: Unsere Verletztenmisere ist bekannt. Ich will gar nicht spekulieren, was möglich gewesen wäre, wenn es uns nicht so hart getroffen hätte. Wir hoffen bis Samstag auf die Rückkehr von Innenverteidiger Eduard Hartmann. Ich denke es sieht gut aus, dass er rechtzeitig vor diesem wichtigen Spiel fit wird. Daniel Gulde steht uns auch wieder zur Verfügung, er hat natürlich Trainingsrückstand, zeigt aber schon jetzt wieder sehr gute Ansätze.
Jüllich, Inguanta, Tewelde und El Wardi werden nicht spielen können. Fragezeichen stehen hinter Skandik und Abdullahu.

Hat man sich in Heddesheim schon mit den möglichen Gegnern einer etwaigen Aufstiegs-Relegation beschäftigt?

Renè Gölz. Unser Fokus liegt nur beim Spiel gegen den FV Lauda, denn das ist entscheidend, ob es überhaupt in die Aufstiegsspiele gehen wird. Wir haben natürlich den Freiburger FC (Südbadischer Vizemeister) beobachten lassen und wissen einiges über diese Mannschaft. Die Aufstiegsspiele werden auch oft tagesformabhängig entschieden, denn die Qualität ist bei allen Mannschaften in einer Ausftiegsrunde sehr gut. Freiburg ist stark, aber auch keine Übermannschaft. Ähnlich verhält es sich beim württembergischen Vizemeister TSG Backnang.

Ein Wort zum Meister TSG 62/09 Weinheim?

Renè Gölz: Glückwunsch nach Weinheim. Diese überragende Mannschaft hat es verdient, vor allem weil die Rahmenbedingungen bei der TSG ja bekanntlich nicht die besten waren. Es spricht für die Moral dieser Mannschaft und des Trainers, das durchgezogen zu haben.

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