Hakan Atik, Sportdirektor des Oberligisten VfR Mannheim. Bild: Berno Nix VfR Mannheim - FV Ravensburg

Hakan Atik, Sportdirektor des Oberligisten VfR Mannheim. Bild: Berno Nix VfR Mannheim - FV Ravensburg

Im Interview mit VfR-Sportdirektor Hakan Atik

Oberliga BW | erstellt am Di. 08.04.2025

sport-kurier. Der VfR Mannheim spielt eine gute Saison. Die „Rasenspieler“ belegen in der Oberliga Baden-Württemberg momentan mit 51 Punkten den 3. Tabellenplatz und sind somit der hartnäckigste Verfolger des Spitzenduos SG Sonnenhof Großaspach (74 Punkte) und TSG Balingen (63). Am vergangenen Wochenende hatte man zuhause die Möglichkeit, den Rückstand auf Balingen zu verkürzen. Man zeigte auch eine gute Leistung, lag in Führung, musste sich am Ende aber durchaus unglücklich mit 2:4 geschlagen geben.

Wir haben uns mit Sportdirektor Hakan Atik unterhalten.

Hallo Herr Atik, die Niederlage gegen Balingen war knapper als es das Ergebnis vermuten lässt.

ATIK: Ja, wir haben es versäumt das zweite Tor zu machen. Chancen aufs 2:0 hatten wir mehrere. Letztlich wurden wir dann selbst dafür bestraft. Der Gegner hat mit 2 Standardsituationen den Ausgleich und die Führung erzielt. Die weiteren Gegentore sind gefallen, als wir in der Schlussphase praktisch alles nach vorne geschmissen haben.

Es sind noch ein paar Spieltage zu gehen. Für ganz oben wird es wohl nicht mehr reichen. Welches Ziel hat man denn für den Schlussspurt?

ATIK: Wir wollen das Optimum an Punkten rausholen, das muss und ist auch unser Ziel. Die Mannschaft hat bislang eine herausragende Saison gespielt. Wir wissen aber auch, dass wir aufgrund der vielen Verletzungen ein Handicap hatten, sonst hätten wir jetzt einige Punkte mehr und es wäre noch ein offener Schlagabtausch um Platz 2. Wir haben daraus gelernt und lassen uns nicht hängen. Wir müssen hart arbeiten, um unsere Ziele erreichen zu können.

Sie sagen, dass man daraus gelernt hat. Was meinen Sie damit konkret? Soll der Kader breiter aufgestellt werden, bei Verletzungen steckt man ja nicht drin.

ATIK: Nein, die Verletzungen waren nicht muskulär. Unser Trainerteam muss da keine Veränderungen vornehmen. So etwas passiert. Wir sind mit unserem aktuellen Kader sehr zufrieden. Ihn wollen wir größtenteils auch zusammenhalten. Da sind wir auf einem guten Weg. In den letzten 10 Jahren war das nie so, weil wir nicht immer frühzeitig wussten, in welcher Spielklasse wir antreten werden. Das heißt wir werden weniger Abgänge und Zugänge haben. Damit sind wir eingespielter. Aber wir werden auch versuchen, uns auf Positionen zu verstärken, auf denen wir eine Notwendigkeit sehen.

Um welche Positionen geht es da, kann man das etwas eingrenzen?

ATIK: Natürlich. Man sieht, wo wir unsere Probleme haben. Die Mannschaften vor uns haben im Offensivbereich Spieler, die zweistellig getroffen haben. Wir haben nicht einen Spieler, der das geschafft hat. Deshalb müssen und werden wir im Offensivbereich etwas tun. Da aber wirklich nur mit Spielern, die uns weiterhelfen und charakterlich zu unserem Projekt passen. Daran arbeiten wir und sind jeden Tag in Kontakt mit Spielern.

Der VfR Mannheim spielt in der Oberliga oben mit. Muss da die Regionalliga über kurz oder lang das Ziel sein?

ATIK: Wir sind als Verein sehr ambitioniert und wollen uns in allen Bereich verbessern. Auch diesbezüglich sind wir auf einem sehr guten Weg. Man darf sich nie ausruhen, sonst geht es in die andere Richtung. Wir können bereits Erfolge vorweisen und müssen jetzt noch härter arbeiten, um den nächsten Schritt gehen zu können. Einfach wird der nicht, weil die Konkurrenz groß ist. Allein, wenn man sieht, was da für die neue Saison wohl von der Regionalliga runter kommt. Das sind Vereine, die vom Budget her mehr zur Verfügung haben als wir. Trotzdem haben wir gute Möglichkeiten, sind top aufgestellt und verfügen über Kontakte, mit denen wir Spielern auch Ausbildungs- bzw. Arbeitsplätze zur Verfügung stellen können. Was jetzt noch fehlt, ist der sportliche Erfolg und der Aufstieg in die Regionalliga, aber da sind wir auf einem sehr guten Weg und mittelfristig werden wir mit dem VfR auch in diesen Ligen ankommen. Das ist meine Meinung.

Die Nummer eins in Mannheim ist der SV Waldhof. Ist es so, dass der VfR ihm Konkurrenz machen will?

ATIK: Sie spielen in der 3.Liga wir in der Oberliga. Ich schaue da nicht rüber. Wir schauen nur auf uns. Wir wollen uns in allen Bereichen verbessern. Mit unserem neuen Geschäftsführer Stephan Pfitzenmeier haben wir da einen ganz wichtigen Mann dazu bekommen.

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