Brandon Wiley (ganz vorne) kann es nicht fassen. Gerade hat er einen Kopfball aus kurzer Distanz am Tor knapp vorbeigeköpft. Es hätte das 3:0 sein können. Links Pritchett fassungslos. Bild: Berno Nix

Brandon Wiley (ganz vorne) kann es nicht fassen. Gerade hat er einen Kopfball aus kurzer Distanz am Tor knapp vorbeigeköpft. Es hätte das 3:0 sein können. Links Pritchett fassungslos. Bild: Berno Nix

Heddesheim bringt Freiburger FC ins „Wanken“ ++ Nach 2:0 Führung verpassen Fortunen den 3. Treffer – Endstand 2:2 +++ Freiburg steht im Aufstiegsfinale

Verbandsliga | erstellt am So 04.06.2017

Nur mit viel Glück schrammten die Breisgauer nach einem deutlichen 4:0 Hinspielsieg an einer Sensation der negativen Art vorbei.

Vor 450 Zuschauern war die Fortuna lange Zeit gegen den südbadischen Vizemeister das bessere Team und war dem 3:0 zeitweise näher, als die Freiburger dem 2:1 Anschlusstreffer. Nelson Nsowah (33.) und Benjamin Schäfer (40.) hatten mit ihren Treffern zur 2:0 Halbzeitführung und somit für lange Gesichter beim Freiburger Anhang gesorgt.

Heddesheims Alexander Dirks (blau) schirmt den Ball vor Freiburgs Fabian Sutter ab. Rechts im Bild Fortunas Kapitän Benni Schäfer. Bild: A. Klein

 

Und die Zweitore-Führung war mehr als verdient, denn die klareren Chancen waren auf Seiten der Gölz-Elf. Nelson Nsowah (3.), Yannick Wöppel (9.), Eduard Hartmann (43.), aber vor allem die Großchance von Nelson Nsowah in der 11. Minute, als er frei vor Keeper Tim Kodric auftauchte, hätten schon einen Heddesheimer Treffer mit sich bringen müssen.

Heddesheim mit starken 45 Minuten und einer 2:0 Führung

Heddesheim lauffreudiger, zielstrebiger und druckvoller als die Freiburger, die dennoch auch ihre Chancen in Durchgang eins hatten. So waren es Alexander Martinelli (6.) und Marco Senftleber (16.), die bei Gegenstößen nur knapp am Torerfolg scheiterten. Das Spiel auf einem starken Niveau und mit einem sehr souverän leitenden Schiedsrichter Lars Erbst (Gerlingen), nahm weiter an Fahrt auf.

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Nelson Nsowah (Bildmitte/Blau) überzeugte mit guter Leistung und dem Treffer zum 1:0. Bild: Berno Nix

 

Nelson Nsowah wurde im Strafraum angespielt, seinen ersten Schuss wehrte Kodric reaktionsschnell ab, aber den Nachschuss hämmerte Nsowah mit Brachialgewalt in die Maschen des Freiburger Tores – 1:0 (33.). Und nur sieben Minuten später war es der stark aufspielende Benni Schäfer, der einen Steilpass erlief und das Spielgerät ins lange Toreck beförderte – 2:0 (40.).

„Das war überragend, was wir da in der 1. Halbzeit ablieferten. Das Chancenverhältnis lag bei 6:2 für uns. Wenn du nach einer 4:0 Hinspielniederlage, gegen einen solchen Gegner, so eine Leistung abrufst, dann ist das aller Ehren wert“, so Heddesheims Coach Renè Gölz. Und auch die 2. Halbzeit brachte zunächst Vorteile für die Hausherren.

In der 48. Minute klärte ein Freiburger Abwehrspieler per Kopfball im eigenen Strafraum. Der Ball zischte dabei nur wenige Zentimeter am Torpfosten vorbei. Und in der 55. Minute setzte der agile Daniel Gulde einen Kopfball knapp über die Torlatte. War da noch was drin für die Fortuna?

Heddesheims Yannick Wöppel (blau) im Luftkampf mit Freiburgs Ivan Novakovic (rot). Bild: A. Klein.

 

Brandon Wiley vergibt Großchance zum 3:0 – Sensation war greifbar

Die größte Chance zum 3:0 hatte der eingewechselte Brandon Wiley in der 62. Minute, als er eine von Patrick Marschlich hereingetragene Ecke mit einem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz nur Millimeter am linken Torpfosten vorbeisetzte. Ein Raunen ging durch das Heddesheimer Stadion- das war fast schwerer vorbei zu köpfen, anstatt in die Maschen.

Wiley nach dem Spiel: „Ich fasse es nicht. Normal mache ich solche Bälle rein. Wenn da das 3:0 fällt, drehen wir das Spiel noch“, trauerte nicht nur Wiley der Großchance hinterher.

Es kam wie es kommen musste. Der kurz zuvor eingewechselte Vedat Erdogan setzte sich im Strafraum durch und beförderte das Leder zum 2:1 (70.) Anschlusstreffer ins Tornetz. Unbeschreiblicher Jubel auf Freiburger Seite, denn durch diesen Treffer hätten die Heddesheimer nun schon 6:1 gewinnen müssen, um das 0:4 aus dem Hinspiel korrigieren zu können.

Fortunas Trainerbank v.li. Melvin Faust, Christian Emig, Renè Gölz – „Bilder sagen mehr als 1.000 Worte“ – Gerade hatte Wiley das 3:0 verpasst, da fiel auf der Gegenseite das 2:1 – es war das endgültige Aus für die Fortuna. Bild: Berno Nix

 

„Da gingen natürlich die Köpfe runter bei den Spielern. Eben waren wir noch am 3:0 dran – nur wenige Minuten später macht Freiburg das 2:1“, war auch für den Sportlichen Leiter Manfred Jordan klar, dass das Spiel nicht mehr gedreht werden konnte. Adriano Spoth (78.) gelang gegen nun nachlassende Heddesheimer noch der 2:2 Ausgleich. Hätte Daniel Tsiflidis nicht in der 86. Minute einen Freistoß von Mike Enderle hervorragend pariert, dann hätten die kampfstarken Fortunen das Spiel sogar noch verloren.

Renè Gölz: „Ich bin stolz auf die Mannschaft.“

„Das wäre des Guten zu viel gewesen. Wir waren über die 90 Minuten gesehen, die meines Erachtens stärkere Mannschaft am heutigen Tage. Wenn Wiley das 3:0 macht, dann will ich sehen, was hier im Stadion noch abgegangen wäre. Es war ein hochklassiges Spiel für die Zuschauer und wir dürfen nach dieser Leistung erhobenen Hauptes in die wohlverdiente Sommerpause gehen“, so Gölz nach der Partie.

Freiburgs Kapitän Fabian Sutter (rot) im Zweikampf mit Heddesheims Arbnor Tofaj (blau). Bild: Berno Nix

 

Nachsitzen muss noch der Sportliche Leiter Manfred Jordan, denn es gilt noch 4-5 Personale für die neue Saison zu verpflichten. „Der Kader ist derzeit mit 15+2 für die neue Spielzeit noch nicht final verabschiedet. Wir benötigen noch einen weiteren, dritten Keeper, sind da auch schon in Gesprächen. Des Weiteren halten wir noch Ausschau nach einem Innenverteidiger, zwei Außenbahnspielern und einem zentralen Stürmer“, so Jordan.  

FV Fortuna 1911 Heddesheim – Freiburger FC 2:2 (2:0)

Heddesheim: Tsiflidis-Siby (78. Inguanta), Wegmann (68. Tofaj), Pritchett, Hartmann, Schäfer, Dirks (53. Wiley), Marschlich, Wöppel, Gulde (75. Pfitzner), Nsowah.
FFC: Kodric, Garcia Stein, K. Senftleber, Amrhein, Sutter, Novakovic (65. Erdogan), Dreher, Maier (84. Baumann), Enderle, M. Senftleber (72. Spoth), Martinelli (80. Koberitz)

Tore: 1:0 (33.) Nsowah, 2:0 (40.) Schäfer, 2:1 (70.) Erdogan, 2:2 (78.) Spoth
Zuschauer: 450
Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen)

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