
Spielszene FC Astoria Walldorf II - SpVgg. Neckarelz. In der Oberliga waren die Odenwälder überfordert. In der Verbandsliga will man eine gute Rolle spielen. Bild: AS Sportfotos
„Für eine Überraschung sorgen“ – Die SpVgg Neckarelz greift in der Verbandsliga an
Verbandsliga | erstellt am Do. 29.06.2017
Marc Ritschel, der Trainer SpVgg Neckarelz, der nach wie vor im Raum Mannheim lebt und beinahe täglich in den Odenwald düst, ist gut drauf derzeit. Seine Vorfreude auf die neue Saison ist groß. „Heddesheim, Gartenstadt, der VfR Mannheim, das wird eine super interessante Liga“, sagt er.
An die letzte Saison denkt er hingegen nicht allzu gern zurück. Denn in der Oberliga befand sich der ehemalige Regionalligist auf verlorenem Posten, war letztlich chancenlos in Sachen Klassenerhalt. „Insgesamt war es sicherlich nicht ganz so krass, wie es die Ergebnisse teilweise vermuten ließen, wir hatten durchaus in einigen Spielen unsere Chancen. Unter dem Strich haben wir dann aber eben auch unserem jungen Durchschnittsalter von 20 Jahren und der fehlenden Erfahrung Tribut gezollt.“
Und weiter: „Es war nicht immer leicht, die Jungs bis zum Schluss zu motivieren. Aber es ist uns gelungen, die Trainingsbeteiligung war gut.“ Ritschel spricht im Zusammenhang mit der Vorsaison auch von einer „erweiterten A-Jugend“. Doch der Ex-Trainer des SC Käfertal, der einst auch für Neckarelz die Fußballschuhe geschnürt hatte, ist ehrlich: „Mein Trainerteam und ich haben es uns schon etwas leichter vorgestellt. Aber diese Saison hat mich im Rückblick sicher als Trainer weitergebracht. Ich würde sogar sagen, sie hat mich geprägt.“
Im September 2016 übernahm Ritschel das Kommando bei der SpVgg. Damals jedoch nur unter der Voraussetzung, dass er auch die Chance bekommt, ein neues Team für die Verbandsliga zusammenzustellen. Hier haben die Planungen bereits im letzten Winter begonnen. Und zwar mit einem klaren Ansatz: Es sollten wieder mehr Spieler aus dem Umland von Neckarelz in den Kader integriert werden. Zuletzt war das anders. Zehn, elf Spieler kamen aus dem Raum Mannheim.
In Sachen Steueraffäre ist Neckarelz noch nicht ganz aus dem Gröbsten raus – aber auf einem guten Weg. Laut Ritschel ist es gelungen, den freien Fall aus der Regionalliga zu stoppen. So bleibt der Etat der gleiche wie in der Vorsaison. Und auch das Selbstbewusstsein ist zurück. „Wir haben ein Team, das in der Verbandsliga sicherlich für eine Überraschung sorgen kann und eines mit Perspektive“, berichtet Ritschel.
Der Kader ändert sich grundlegend. Rund zehn Abgängen stehen neun neue Spieler gegenüber. Darunter befinden sich auch ein paar Kicker, die sich bei der SpVgg bestens auskennen. Spieler, die es in der Regionalliga einst nicht gepackt haben und nun wieder angreifen wollen. Für die Torhüterposition konnte nun kurzfristig noch Maximilian Penz verpflichtet werden. Zuletzt spielte der Österreicher in seiner Heimat in der zweiten Liga. Davor war er von 2007 bis 2014 in Hoffenheim unter Vertrag und durchlief sämtliche Jugendteams der Kraichgauer. Mittlerweile ist er 23 Jahre alt und kam wegen seiner Freundin zurück in den Raum Sinsheim.
Neuzugänge der SpVgg Neckarelz:
Torhüter: Maximilian Penz (Linzer AK), Sebastian Kempf (SC Käfertal)
Abwehr: Andreas Schwind (FC Lohrbach), Simon Malinovski (FV Mosbach), Torben Frey (eigene Jugend), Stefan Stötzel (VfB Eppingen)
Mittelfeld: Tim Eiben (USA), Michael Bitz (SV Schwetzingen), Dimi Babanatsos (VfB Eppingen), Samuel Gabler (eigene Jugend), Ugurcan Kizilyar (eigene Jugend)
Angriff: Kerim Agac (Strümpfelbrunn), Lukas Böhm (VfB Eppingen)
Trainingsstart ist in Neckarelz bereits am Sonntag. „Wir werden dann drei Wochen trainieren, eine Woche Pause einlegen und dann wieder drei Wochen trainieren“, verrät Ritschel. Im zweiten Teil der Vorbereitung steht zudem ein Trainingslager in Robbern an. Testspiele wurden unter anderem mit Spielberg, wo Peter Hogen, der Ex-Coach der SpVgg als Trainer arbeitet, ausgemacht. Und mit Käfertal, dem ehemaligen Verein von Ritschel. Mitten in die Vorbereitung fallen auch die Mosbacher Stadtmeisterschaften.
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