Jubel bei den Freiburger Spielern. Gerade hat Fabian Sutter das 2:0 (8.) erzielt. Foto: Andreas Klein
Fortuna Heddesheim verliert Aufstiegs-Hinspiel beim Freiburger FC mit 4:0 (3:0) ++ Nach 18 Minuten 3:0 zurück ++ Rot gegen Loviso
Verbandsliga | erstellt am Do 01.06.2017
Mit einer unerwartet deutlichen 4:0 (3:0) Niederlage im Gepäck durfte die Fortuna am Mittwochabend die Heimreise aus dem Breisgau antreten. Die Treffer für den südbadischen Vizemeister erzielten vor 1.100 Zuschauern im Dietenbach-Sportpark Kevin Senftleber (4.), Fabian Sutter (8.), Marco Senftleber (18.) und Mike Enderle (89.).
Dabei war diese Partie schon nach nicht einmal 20 Minuten zugunsten der Hausherren entschieden. „Wir waren dermaßen indisponiert, wie in der gesamten Saison noch nicht“, so ein maßlos enttäuschter Heddesheimer Chefcoach Renè Gölz nach dem Spiel. Hatten seine Spieler doch den druckvoll aufspielenden Freiburgern in den ersten 20 Minuten nicht viel entgegenzusetzen.
Heddesheims Angreifer Daniel Gulde am Ball. Im Hintergrund Freiburgs Kapitän Fabian Sutter. Bild: Andreas Klein.
Schon die erste nennenswerte Aktion des Spiels führte zur 1:0 (4.) Führung. Nach einem Freistoß von Mike Enderle in den Strafraum der Gäste stand Kevin Senftleber goldrichtig und überwand Keeper Daniel Tsiflidis. Vier Minuten später war es ein Eckball, den Marco Senftleber an den Torpfosten ballerte, den Abpraller drückte Fabian Sutter über die Torlinie. Heddesheim geschockt – zwei Schuss, zwei Treffer und das nach knapp 8 Spielminuten.
„Die Zuordnungen waren klar abgesprochen. Diese Treffer dürfen niemals fallen. Damit war das ganze Konzept von uns innerhalb weniger Minuten über den Haufen geworfen“, war Gölz entsprechend verärgert.
Schon fast die Vorentscheidung in dieser Partie nach 18 Minuten, als Stürmer Daniel Gulde den Ball in Gegners Hälfte zu einfach verlor und den daraus resultierenden langen Ball in die Schnittstelle der Heddesheimer Abwehr erlief Torjäger Marco Senftleber. Der ließ Tsiflidis im Tor der Heddesheimer keinerlei Abwehrchance – 3:0 (18.).
Heddesheims Damian Pritchett (blau) gewinnt dieses Kopfballduell gegen Freiburgs Mike Enderle (rot). Bild: Andreas Klein.
Die „Rotjacken“ hatten die Heddesheimer innerhalb kürzester Zeit auf die Verliererstraße gebracht.
Das 4:0 für die Hausherren verhinderte Daniel Tsiflidis in der 29. Minute, als er einen zu überheblich getretenen Elfmeter von Mike Enderle parierte. Danach kamen die Heddesheimer besser in die Partie hinein. So hatten Daniel Gulde (30.) mit einem Kopfball und Nelson Nsowah mit einem Freistoß (33.) nur knapp das Ziel verfehlt.
Die deutliche Ansprache von Renè Gölz in der Halbzeitpause schien Wirkung zu zeigen. Die Heddesheimer jetzt präsenter und mit teilweise guten Ballkombinationen, hatten ein leichtes Plus an Ballbesitz und Spielanteilen. Der Freiburger Tempofußball aus den ersten 45 Minuten hatte so etwas seine Rechnung getragen. Yannick Wöppel prüfte mit einem starken Linksschuss Freiburgs Keeper Tim Kodric (52.) und Nelson Nsowah (56.), als auch Thorsten Kniehl (58.) scheiterten im Strafraum nur knapp mit Kopfbällen am Torerfolg.
„Wir haben das nach der Pause ordentlich gemacht. Mit etwas Glück schaffen wir da den 3:1 Anschlusstreffer und sind wieder im Spiel“, so Gölz. Aber es kam anders. Der eingewechselte Anthony Loviso bekam ausgerechnet in der Heddesheimer Drangphase gleich nach seinem ersten Foulspiel die Rote Karte (64.), vom insgesamt wenig überzeugend leitenden Schiedsrichter Marc Philip Eckermann, der in dieser Partie schon zuvor eine sehr einseitige Spielführung zeigte.
Die Fortuna zeigte trotz des klaren Rückstandes und der numerischen Unterzahl Moral und versuchte weiter auf den Anschlusstreffer zu drängen. Freiburg bei Kontern stets gefährlich, verpasste durch Marco Senftleber (75.) und Martinelli (83.) einen vierten Treffer, da Daniel Tsiflidis zwei Mal glänzend reagierte. Der fiel dann doch noch in der 89. Minute durch einen schnell vorgetragenen Angriff der Freiburger, den Maik Enderle zum 4:0 abschloss.
Heddesheims Benni Schäfer am Ball. Der Routinier versuchte sein Bestes, aber die Fortuna verlor das Spiel aufgrund der schwachen ersten Halbzeit folgerichtig. Bild: Andreas Klein.
„Wir haben hier großzügige Gastgeschenke in den ersten 20 Minuten verteilt, das war so sicher nicht beabsichtigt. Freiburg hat den deutlichen Sieg aufgrund der sehr starken ersten Halbzeit und unserer „Schläfrigkeit“ in der ersten halben Stunde verdient. Wir hätten das Spiel niemals so deutlich verlieren müssen. Im Rückspiel sind die Chancen auf ein Weiterkommen sehr gering, denn dieses Ergebnis ist nur schwer zu korrigieren“, so der Sportliche Leiter Manfred Jordan auf der anschließenden PK.
Ralf Eckert (Freiburger FC): Meine Mannschaft hat das zeitweise überragend gemacht. Die frühen Tore haben uns in die Karten gespielt. Wenn wir die Chancen in der ersten Halbzeit alle nutzen, erzielen wir noch ein, zwei weitere Treffer. Wir sind noch nicht durch, wenn auch das Ergebnis und die Situation vor dem Rückspiel eine angenehme sind“, warnte Trainer Eckert davor, das Rückspiel nur noch als Pflichtaufgabe anzusehen.
Das Rückspiel findet am Samstag (15 Uhr) in Heddesheim statt.
Freiburger FC – FV Fortuna Heddesheim 4:0 (3:0)
Freiburg: Kodric – Garcia Stein, K. Senftleber, Faber (68. Amrhein), Dreher (77. Novakovic) – Sutter (80. Baumann), Maier, Enderle, Martinelli – Moser-Fendel (84. Spoth), M. Senftleber .
Heddesheim: Tsiflidis, Siby, Pritchett, Marschlich, Hartmann – Wöppel, Schäfer, Wegmann (84. Inguanta), Gulde (53. Loviso) – Nsowah (82. Tofaj), Kniehl.
Tore: 1:0 K. Senftleber (4.), 2:0 Sutter (8.), 3:0 M. Senftleber (18.), 4:0 Enderle (89.).
Zuschauer: 1.100.
Schiedsrichter: Eckermann (Waiblingen).
Bes. Vorkommnisse: Daniel Tsiflidis hält Strafstoß von Mike Enderle (29.).
Platzverweis: Heddesheims Anthony Loviso erhält Rote Karte nach Foulspiel (64.).
Pressemitteilung FV Fortuna 1911 Heddesheim
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