Türkspor-Trainer Feytullah Genc durfte jubeln. Das erste Spiel in der Landesliga gewann sein Team gegen Mitaufsteiger SV Rohrbach/S. Bild: Berno Nix

Türkspor-Trainer Feytullah Genc durfte jubeln. Das erste Spiel in der Landesliga gewann sein Team gegen Mitaufsteiger SV Rohrbach/S. Bild: Berno Nix

„Wir sind auf einem guten Weg“ – Türkspor Mannheim fehlen aktuell noch acht Spieler

Landesliga | erstellt am Mi. 23.08.2017

Kreisliga-Meister Türkspor Mannheim ist mit einem 3:1 Heimsieg gegen Rohrbach/Sinsheim in die Landesliga Rhein-Neckar gestartet. Der sport-kurier sprach mit Feytullah Genc, dem Trainer des Liga-Neulings.

Für Türkspor Mannheim war es ein Traumeinstand in die neue Liga, oder?

Ja, das kann man so sagen. Wir haben gleich gewonnen und das dann auch noch gegen einen Mitaufsteiger. Solche Siege sind sehr wichtig. Wir waren sofort da in der Liga und werden die nächsten Aufgaben jetzt selbstbewusster und mit einem guten Gefühl angehen.

Was ist denn drin in dieser Saison für Türkspor? Kann man vielleicht sogar sofort wieder oben mitspielen?

Ziel ist die Klasse zu halten und darum wird es für uns auch gehen. Wir sind zwar souverän Kreiliga-Meister geworden, allerdings haben wir ein paar kurzfristige Abgänge zu verkraften und müssen viele neue und junge Spieler integrieren. Für die meisten ist die Landesliga Neuland, das macht es natürlich nochmals schwerer sich zu finden. Aber wir sind auf einem guten Weg. Die Mannschaft ist willig und die Spieler haben einen Top-Charakter. Ich denke, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Ob vielleicht noch mehr drin ist, ist momentan noch zu weit weg. Der Klassenerhalt geniest oberste Priorität.

Worin liegt denn der Hauptunterschied zwischen der Kreisliga und der Landesliga?

Zunächst einmal ist der Unterschied zwischen beiden Ligen für mich sehr groß. Das sieht man auch daran, dass die Aufsteiger meistens nur um den Klassenerhalt spielen. Landesliga-Teams sind viel robuster, taktisch besser geschult und bringen gewisse Sachen mit, die andere nicht haben. In der Jugend haben diese Spieler oft schon in der höchsten Klasse gespielt. Das Tempo ist viel höher. Fehler werden knallhart bestraft. Man muss nur sehen, was in diesem Sommer teilweise für neue Spieler geholt wurden. Da waren ehemalige Profis dabei. Ob es jetzt Wieblingen, Eppelheim oder Bammental ist. Es gibt sehr starke Heidelberger Vereine.

Wann hat Türkspor Mannheim letztmals in der Landesliga gespielt. Die Rückkehr ist ein riesen Erfolg, oder?

Zuletzt war das vor 15 Jahren. Damals war ich selbst noch als Spieler dabei. Es ist riesen Erfolg als Meister wieder zurück zu sein. Für die Zukunft des Vereins wäre es wichtig, sich in der Liga zu halten und sich dort zu etablieren.

In den letzten Jahren hatte Türkspor oft zu Saisonbeginn Probleme, weil in der Vorbereitung viele Spieler urlaubsbedingt gefehlt hatten. Ist in diesem Jahr auch zu erwarten, dass man von Woche zu Woche besser wird?

Ja, das stimmt. Die Vorbereitung ist für südländische Klubs oft schwierig. Das zieht sich nicht nur durch die Vorbereitung, sondern auch zu Saisonbeginn fehlen noch Spieler. Bis Mitte September hat man eigentlich nie den kompletten Kader zur Verfügung. Aktuell fehlen uns noch sieben, acht Spieler, die noch in der Türkei sind. Zudem ist es auch für uns Verantwortliche schwierig. Wir müssen auch an unsere Familie denken und können mit unseren Urlaubsplänen nicht immer komplett Rücksicht nehmen. Ein Großteil der Sportlichen Leitung und das Trainerteam befindet sich momentan auch noch im Urlaub. Aber wir haben aktuell verantwortungsbewusste und charakterstarke Spieler innerhalb der Mannschaft, die einspringen. Wir kriegen auch dieses Problem gut gemeistert und werden einen ordentlichen Start schaffen.

Zu Saisonbeginn gab es in der Landesliga gleich ein paar Überraschungen…

Das stimmt. Waldhof II gegen Bammental hat mich schon überrascht. Ich habe mir das Spiel selbst angeschaut. Wobei man sagen muss, dass der SV Waldhof II mit fünf Regionalliga-Spielern gespielt hat. Auch Franzin war noch dabei, den kann man ja fast als sechsten Mann dazu zählen. Der deutliche Sieg von Brühl gegen Eppelheim hat mich auch etwas überrascht. Das zeigt aber auch wie ausgeglichen an der Spitze alles ist. Da entscheidet eben häufig die Tagesform.

Im nächsten Spiel muss Türkspor Mannheim bei Kurpfalz Neckarau ran. Was erwartet die Mannschaft dort?

Für die ist es das erste Spiel. Das ist schwierig, weil man noch nicht weiß, wo man steht. Neckarau hat eine taktisch sehr gut geschulte Mannschaft. Und hat einige exzellente Fußballer. Wir müssen geschlossen auftreten und ihnen keinen Raum bieten. Unser Ziel ist es, dort mindestens einen Punkt mitzunehmen.

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