„Wir müssen alles raus hauen“ – Der VfB Gartenstadt hat den Aufstieg im Visier

Landesliga | erstellt am Mi 12.04.2017

Da legte der VfB Gartenstadt gegen den FV Brühl einen Blitzstart hin und führte mit 3:0, ehe Brühl zurückschlug und zum 3:3 ausglich. Viele Mannschaften brechen dann komplett ein – aber nicht Gartenstadt.

Die Mannschaft von Trainer Reiner Hollich schüttelte sich kurz und gewann am Ende mit 5:3. Und der Lohn war fürstlich, denn da der bisherige Spitzenreiter FC Bammental überraschend mit 1:2 in Dossenheim verloren hat, kletterte Gartenstadt auf den Platz an der Sonne und liegt nun zwei Zähler vor dem FCB, der allerdings noch ein Spiel in der Hinterhand hat.

Doch es kommt noch besser für Gartenstadt: In zwei Wochen gastiert Bammental in Gartenstadt. Dann könnte man den Kontrahenten endgültig hinter sich lassen. Reiner Hollich denkt aber noch nicht so weit, das zeigte sich im Interview mit dem sport-kurier.

Hallo Herr Hollich, ihre Mannschaft ist in 2017 noch ungeschlagen und hat beeindruckende 16 Punkte aus sechs Spielen geholt. Da kann man als Trainer eigentlich nur zufrieden sein, oder?

Ja, absolut. Das bin ich auch. Wir machen zurzeit die Tore. Das ist schön zu sehen. Trotzdem haben wir immer mal ein paar Minuten drin, in denen wir nachlassen. So wie zuletzt gegen Brühl. Da schalten wir ab und plötzlich wird aus einem 3:0 ein 3:3.

Reiner Hollich hat den VfB an die Spitze der Landesliga geführt. Foto: Berno Nix

Wie sehen Sie denn die Chancen auf den Titel und den damit verbundenen direkten Aufstieg in die Verbandsliga?

Ich sage es mal so: Die Chancen haben sich in den letzten Wochen verschoben. Aber es sind noch sieben Partien zu spielen, da kann also noch ganz viel passieren. Wir hätten natürlich nichts dagegen, wenn uns der direkte Aufstieg gelingen sollte. Aber wir haben noch schwere Spiele vor uns. Ich denke aber, dass wir gute Chancen haben werden, wenn wir verletzungsfrei bleiben.

In zwei Wochen kommt nun Bammental zum direkten Duell um die Meisterschaft. Haben Sie dieses Spiel bereits im Hinterkopf?

Natürlich hat man in den letzten drei Wochen schon mal auf die Tabelle geschaut und sich dann gedacht, dass es sein kann, dass das Duell gegen Bammental zum Spiel zwischen dem Ersten und Zweiten werden könnte. Aber entscheidend ist für uns immer der nächste Gegner. Gegen eben diesen wollen wir bestehen oder ihn schlagen. Wir sind auch sicher nicht so, dass wir uns die letzten Partien anschauen und sagen: ‚Da holen wir drei Punkte und da auch‘. Wir rechnen nicht hoch. Man hat ja gesehen, was alles passieren kann. Denn es hat sicher kaum jemand damit gerechnet, dass Bammental in Dossenheim verliert. Der Fußball ist eben voller Überraschungen.

In der Hinrunde lief es teilweise nicht ganz so gut, was auch mit dem Verletzungspech zusammenhing. Haben Sie trotzdem immer noch an den Titel geglaubt?

Zunächst muss man sagen, dass wir hier ein Projekt gestartet haben. Dieses wollen wir zu Ende bringen und natürlich wäre es toll, wenn in diesem Jahr der Aufstieg gelingen sollte. Im Vergleich zur Vorsaison sind wir in der Breite besser aufgestellt. Das war uns wichtig. Wir haben in dieser Saison über einen längeren Zeitraum auf ganz wichtige Spieler verzichten müssen. Aber wir haben uns nie hängen gelassen und das Beste aus der Situation gemacht. Auch zu Zeiten, als kaum noch jemand im Training war, weil es eben zu viele verletzte Spieler waren.

VfB Gartenstadt – FV Bruehl, Landesliga,Gartenstadts Dominik Wallerus wird hier von Brühls Torwart Deniz Yetkin gefoult – Efmeter. Bild: Berno Nix

Eine mögliche Relegation wäre ein hartes Programm…

Das stimmt. Das ist ein großer Stress für die Spieler. Es wären zwei Spiele, wenn man aufsteigen will. Deshalb wäre es schon schön, wenn es schon vorher klappen würde. Dann hätten wir auch eine längere Regenerationsphase vor der neuen Saison. Aber der Fußball ist kein Wunschkonzert.

Am kommenden Wochenende geht es nun gegen Mühlhausen, den Tabellen-Vierten. Das wird nicht leicht, oder?

Nein. Das ist eine gute Mannschaft. Sie sind sehr unbequem zu spielen und haben mit Sachar Theres einen sehr guten Spielertrainer. Aber es gibt so oder so keine leichten Spiele für uns. Man muss immer alles raus hauen, was man hat.