
Tim Krohne hat schon einiges im Fußball erlebt. Von seiner Erfahrung sollen auch die Gartenstädter profitieren. Bild: Berno Nix
Tim Krohne der Aufstiegsexperte +++ Mit dem VfB Gartenstadt soll es möglichst hoch in die Verbandsliga
Landesliga | erstellt am Mo. 12.09.2016
Das sagt Tim Krohne, der sich beim Landesliga-Spitzenteam VfB Gartenstadt auf der „Sechs“ die Bälle krallt und sie dann passgenau weitergibt.
Wer den defensiven Mittelfeldmann nicht kennt, denkt bei solchen Aussagen unweigerlich an einen Kicker, der seine Karriere bereist fast hinter sich hat, der sich weit jenseits der 30-Jahre-Grenze bewegt. Doch weit gefehlt: Krohne ist eigentlich selbst noch ein Jungspund. 26 ist er, was für einen Fußballer kein Alter ist. Aber das mit der Erfahrung kann man nicht wegdiskutieren. ASV Feudenheim, TSG Weinheim, SpVgg Wallstadt, Fortuna Heddesheim – hinter Krohne liegen einige Stationen.
Erfolgreiche Stationen wohlgemerkt. Mit Weinheim und Heddesheim gelangen ihm unter anderem zwei Aufstiege. Beide Male ging es über das Nervenspiel Relegation. 2009 stürmte er so mit den Zweiburgenstädtern in die Oberliga und letzte Saison mit Heddesheim in die Verbandsliga.
Hat da etwa jemand das Aufstiegsgen für sich gepachtet?
„Na ja“, lacht der hauptberufliche Unternehmensberater, „es hat bis jetzt ganz gut geklappt.“ Mit dem VfB Gartenstadt soll jetzt der nächste Klassensprung gelingen, oder? „Ja, das ist unser Ziel. Wir haben wirklich eine große Qualität im Kader. Aber der Druck ist dadurch natürlich immens. Jeder will uns schlagen. Das ist ähnlich wie im letzten Jahr in Heddesheim.“
Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Krohne und Co. müssen wachsam bleiben. Vor allem Mühlhausen und Wieblingen muss man laut ihm auf der Rechnung haben. Bammental und Brühl ebenfalls. Der Start ist jedenfalls geglückt. Zehn Punkte von zwölf möglichen können sich sehen lassen. Krohne findet das auch: „Die musst du erstmal holen. Aber natürlich wissen wir auch, dass wir bislang nicht gegen die Topteams der Liga gespielt haben.“
Bei Fortuna Heddesheim gehörte Tim Krohne zu den zuverlässigen Leistungsträgern. Er hatte am Aufstieg der Fortuna auch einen großen Anteil. Bild: S. Hofmann
Wie sieht es denn mit den eigenen Zielen im Fußball aus, Herr Krohne?
Wer schon mal Oberliga gespielt hat, will da doch sicher nochmal hin! „Nein, das mit der Oberliga ist vorbei. Zeitlich würde das nicht mehr gehen. Selbst die Verbandsliga könnte problematisch werden, was mit meinem Beruf als Unternehmensberater zusammenhängt“, betont er. Der Job geht mittlerweile eben vor. Und der lässt in Sachen Fußball auch keine Planungssicherheit zu. Momentan betreut Krohne ein Projekt in Ludwigshafen, was es ihm erlaubt, drei Mal die Woche in Gartenstadt zu trainieren und am Wochenende zu spielen, das kann sich aber schnell ändern.
„Nach Ludwigshafen komme ich vielleicht nach Hamburg oder Köln“, erklärt Krohne, für den der Fußball aber nach wie vor ein Lebensmittelpunkt ist.
Unter Gartenstadts Trainer Reiner Hollich kann nämlich auch er noch viel lernen. „Er zieht die Einheiten wirklich sehr gut auf, wir arbeiten viel im taktischen Bereich und sind so wirklich immer super eingestellt auf die Gegner. Die Abläufe passen einfach“, sagt Krohne, dessen Vorbild übrigens Bastian Schweinsteiger ist. „Warum? Na weil er ein echter Leader ist, so wie ich es eben auch versuche. Er ist zudem sehr zweikampfstark und hat ein großes Spielverständnis.“
Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Krönung, nämlich der Aufstieg in Verbandsliga mit dem VfB. Und mit einem Aufstiegsexperten wie Krohne sollte da ja auch nichts schief gehen…
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