Reiner Hollich steht beim VfB unter einem gewissen Erfolgsdruck. Mit dem nominell starken Team erwarten viele den Aufstieg. Bild: Berno Nix

Reiner Hollich steht beim VfB unter einem gewissen Erfolgsdruck. Mit dem nominell starken Team erwarten viele den Aufstieg. Bild: Berno Nix

Reiner Hollich: „Derzeit läuft einiges schief“ – VfB Gartenstadt mit drei Niederlagen in Folge

Landesliga | erstellt am Mo. 03.10.2016

sport-kurier. Es ist noch gar nicht so lange her, da war beim VfB Gartenstadt alles in der Reihe. Die Mannschaft von Reiner Hollich, dem ehemaligen Erfolgscoach des SV Waldhof Mannheim, startete mit drei Siegen und einem Unentschieden in die Saison, befand sich also klar auf Kurs.

Mittlerweile sieht die Lage jedoch ein wenig anders aus. Zuletzt setzte es für den Titelkandidaten drei Niederlagen in Serie. Dem etwas unglücklichen 0:1 gegen den VfB St. Leon, wo man sich laut Hollich noch ordentlich präsentiert hat, folgte ein 1:3 gegen Aufsteiger Plankstadt und zuletzt ein bitteres 0:5 in Brühl.

Der Sportkurier fragte bei Hollich nach.

Hallo Herr Hollich, was ist derzeit denn los mit dem VfB Gartenstadt?

Hollich: Das ist eine gute Frage und wirklich schwer zu sagen. Wir suchen derzeit selbst die Gründe. Man kann sagen, dass unsere Gegner gegen uns sehr motiviert antreten und wir müssen das eben auch annehmen. Das machen wir aber nicht. Wir meinen, es würde weiter so laufen wie in der Vorbereitung, als wir gute Leistungen gezeigt haben. Derzeit läuft einiges schief. Das Eins-gegen-Eins-Verhalten ist nicht gut, zudem halten wir oft den Ball zu lange. Häufig versuchen die Spieler auch den schweren Pass, anstatt mal den leichten zu wählen. Das sind alles Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Wobei die Leistungen im Training zuletzt gut waren. Da gehen die Jungs richtig zur Sache in den Zweikämpfen.

Wie sieht es denn personell aus? Gibt es viele Verletzte?

Hollich: Eigentlich will ich es mir nicht so leicht machen. Aber gut, uns fehlen mittlerweile sechs Stammspieler, das ist natürlich ein Handicap und schwächt uns enorm. Aber wir haben andere Spieler, die auch das Zeug dazu haben sollten, in dieser Liga gute Leistungen zu bringen. Leider klappt das aber nicht bei jedem. Man kann schon sagen, dass der eine oder andere momentan eine große Enttäuschung ist.

Fehlt vielleicht auch einfach das Selbstvertrauen?

Hollich: Das holt man sich ja im Training. Dort verteilen mein Co-Trainer und ich viel Lob. Wir richten die Jungs auf. Außerdem muss es einen Spieler doch auch schon bestätigen, wenn ich ihn von Anfang an bringe. Das Problem war vielmehr, dass wir in den letzten drei Spielen immer wieder durch Undiszipliniertheiten Spieler verloren haben und mit einem Mann weniger wird es eben auch nicht leichter.

Was könnte man denn machen um wieder zurück in die Erfolgsspur zu kommen?

Hollich: Die Jungs müssen lernen, dass in dieser Liga das Malochen an erster Stelle steht. Nur wer richtig hart arbeitet, wird belohnt. Und wenn dieser Faktor mal wieder stimmt, können wir auch unsere ohne Zweifel vorhandenen spielerischen Fähigkeiten wieder einbringen. Wir müssen als Kollektiv auftreten. Es geht nur gemeinsam. Einzelaktionen bringen uns nicht weiter.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass nach wie vor alles ganz eng beisammen ist. Ihre Mannschaft hat als derzeitiger Siebter zehn Punkte auf dem Konto. Bammental, das die Tabelle anführt, hat gerade mal drei Zähler mehr gesammelt…

Hollich: Ja, es setzt sich keiner ab. Wenn wir jetzt gerade mal unser Spiel gegen Brühl nehmen. Da hatten wir die erste Riesen-Chance, doch der Ball wird noch von der Linie gekratzt, geht der rein, kann das Spiel ganz anders laufen. Und dann kassieren wir durch einen Stellungsfehler das 0:1. Hinzu kam, dass wir auf dem sehr kleinen Brühler Kunstrasen gespielt haben. Und dieses Kuchenblech war sicher kein Vorteil für uns. Die Gegentore fallen dann immer ähnlich. Wir verlieren vorne den Ball und werden ausgekontert. In Brühl haben wir so vier Treffer bekommen.

Denkt man bei so einem Negativlauf auch mal daran hinzuschmeißen?

Hollich:  Nein, ich weiß ja um die Qualität meiner Mannschaft. Sie hat ja schon häufig bewiesen, dass es auch anders geht.

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