
Spiel FK Srbija MA-Lützelsachsen. Luka Stanisic versucht sich gegen zwei Lützelsachsener zu behaupten. Bild: ASSportfoto
„Mit der neuen Situation müssen wir lernen umzugehen“ – Landesliga-Aufsteiger Lützelsachsen vor einer schweren Saison
Landesliga | erstellt am Do. 30.07.2020
… ein Namenproblem haben, weil sie die ganzen Neuzugänge noch nicht auseinanderhalten können, kann sich Rick Hutter, der Trainer des Neu-Landesligisten TSG Lützelsachsen, auf andere Dinge konzentrieren. Alle 24 Spieler, die im letzten Jahr in der Mannheimer Kreisliga geglänzt haben, werden nun auch eine Etage höher für die Bergsträßer auflaufen. Hinzu kommen 3 Spieler, die aus der eigenen A-Jugend aufrücken.
Macht 27, doch es gibt auch noch eine Nummer 28, die eigentlich gar niemand auf der Rechnung hatte. Die Rede ist von Ricardo Rittersberger, der von der A-Jugend des SV Waldhof kommt und zuvor auch beim SV Sandhausen am Ball war. „Ricardo ist der Neffe meines Co-Trainers Thomas Rittersberger. Eigentlich hatte er einen College-Platz in den USA. Durch die Coronakrise ist es aber unklar, wann das genau klappen wird. Er wollte sich bei uns nur fit halten, zählt nun aber zu unserem Kader“, verrät Hutter. Zuhause ist er im Sturm, dort hat er in der Jugend-Oberliga zuletzt auch gespielt.
28 Mann hört sich im ersten Moment recht viel an, doch das täuscht, denn fit sind nicht alle. Timo Sattler wird nach einer Operation am Fußgelenk ein halbes Jahr ausfallen, Adrian Wetzel plagt sich nach wie vor mit Problemen an der Leiste herum und Patrick Hruschka befindet sich nach seinem Kreuzbandriss weiter im Aufbau.
Die Vorbereitung läuft in Lützelsachsen bereits seit rund 2 Wochen. Und die Vorfreude innerhalb der Mannschaft ist groß. Laut Hutter ziehen alle voll mit und der Optimismus ist groß. Den Coach freut das, doch er weiß auch, dass man es nicht übertreiben darf, um nicht ins offene Messer zu laufen. „Wir sind sicher ein Underdog in dieser Liga. Falls wir es schaffen sollten, bis zum Schluss um den Nichtabstieg mitzuspielen, wäre das wirklich eine tolle Leistung. Denn bei 5 feststehenden Absteigern und einem 6. der in die Relegation muss, wird es natürlich richtig schwer.“
Das große Plus der TSG könnte die eigene Eingespieltheit sein. Man versteht sich auf dem Platz blind, kennt Laufwege sowie Stärken und Schwächen der Nebenleute. Trotzdem muss man sich auf eine ganz neue Situation einstellen. Eilte man in den letzten Jahren eigentlich stets von Sieg zu Sieg, werden sich nun die Negativerlebnisse häufen. Hutter macht da auch kein Geheimnis draus: „Mit dieser neuen Situation müssen wir lernen umzugehen, denn es kann schon passieren, dass wir jetzt eben mal 3 Mal am Stück verlieren“, stellt er klar.
Der Auftakt ist da nicht unwichtig. Gut reinzukommen wäre wichtig, wenngleich es sofort ordentlich zur Sache geht. Lützelsachsen hat sofort eine Englische Woche vor der Brust. Hutter. „Verlierst du diese 3 Spiele gleich, wäre es für die Köpfe natürlich nicht so toll.“
Ein erstes Testspiel hat man bereits hinter sich. Gegen den FSV Schifferstadt setzte es ein 2:4 Niederlage. Der FSV spielt in der Pfalz ebenfalls in der Landesliga. Mit der Leistung war Hutter trotz der Niederlage zufrieden. „Es war das erste Spiel nach viereinhalb Monaten und es war wirklich sehr ausgeglichen, aber es hat eben auch gezeigt, dass wir noch Luft nach oben haben.“
Der erste echte Gradmesser wartet nun am Sonntag ab 17 Uhr auf Lützelsachsen. Dann gilt es auswärts im Rahmen des Pokals beim TSV Kürnbach zu bestehen. Der Gegner spielt ebenfalls in der Landesliga Rhein-Neckar und rangierte in der letzten Saison beim Abbruch auf dem letzten Platz. „Das ist also eine Mannschaft, der wir auf Augenhöhe begegnen sollten. Ich freue mich sehr über dieses Los, denn es wird uns zeigen, wo wir stehen und woran wir in der restlichen Vorbereitung noch arbeiten können und müssen“, betont Hutter, der aber trotz allem gerne weiterkommen würde: „Danach würde wir entweder auf Fortuna Heddesheim oder die TSG Weinheim treffen. Das wären natürlich super Gegner, die direkt aus unserer Ecke kommen.“
Kurz vor Saisonbeginn wird die TSG nochmals ein Trainingslager beziehen. Von Freitag bis Sonntag mietet man sich mit der 1. und 2. Mannschaft im Naturfreundehaus am Kohlhof im Odenwald ein. Trainiert wird dann auf dem Kunstrasenplatz in Wilhelmsfeld.
Testspiele wurden noch gegen den FC Bensheim, 03 Ladenburg, Grünstadt, Leutershausen und Neuenheim II vereinbart.
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