
Türkspor-Torjäger Oguzhan Yildirim erzielte fast ein Drittel der 45 Saisonstore seiner Elf (Archivbild der Partie FC Türkspor Mannheim - VfL Kurpfalz Neckarau) Bild: Berno Nix
„Man kommt vom Fußball nicht los“ ++ Serif Gürsoy trainiert seit der Winterpause den Landesligisten Türkspor Mannheim
Landesliga | erstellt am Fr. 27.03.2020
Nach zuvor drei Kreuzbandrissen wohl auch wenig verwunderlich. Doch dem Sport ist Serif Gürsoy in anderen Funktionen treu geblieben. „Man kommt vom Fußball nicht los“, wollte sich der Metallhändler nicht völlig zurückziehen.
So gehörte er im Jahr 2018 zu den Mitbegründern des Vereins Türkspor Edingen und trainierte das Team auch einige Monate in der B-Klasse. „Ich glaube, wir sind unter meiner Regie ungeschlagen geblieben, doch es gab zu viel Unruhe außen herum“, warf er mitten in der Runde jedoch die Brocken als Trainer hin. Den sofortigen Aufstieg in die A-Klasse erlebte er so zwar nur von außen, trug aber selbst einiges dazu bei. „Die Mannschaft war auch zu stark für die B-Klasse“, war für ihn der Durchmarsch in die A-Klasse keine große Überraschung.
Mit Battal Külcü, „nach wie vor ein sehr guter Freund von mir“, führte ihn der Weg im letzten Sommer dann zu Türkspor Mannheim. „Wir haben zusammen schnell eine Mannschaft zusammengestellt und uns auf einen Abstiegskampf eingestellt.“ Doch das Team wuchs auch für ihn etwas überraschend sehr schnell zusammen und zahlreiche Neuzugänge erwiesen sich als gute Griffe.
Stellvertretend nennt er Jan Braun und Florian Seeger, die aus der A-Jugend des VfR Mannheim zu Türkspor wechselten und gut einschlugen. Braun kam in 17 Partien zum Einsatz und Seeger lief in zwölf Spielen für Türkspor auf. Von den Abstiegsrängen konnte sich Türkspor auch dank seiner Heimstärke stets fernhalten und hat derzeit einen Puffer von acht Punkten.
Auf der sicheren Seite wähnt sich Gürsoy, der die Jugend des VfR Mannheim durchlief und unter dem damaligen Coach Rainer Ullrich sogar den Sprung in den Oberligakader des VfR schaffte, aber noch nicht. Mit zwei Unentschieden startete er nach der Winterpause nach dem Rücktritt von Külcü als nun hauptverantwortlicher Trainer zwar nicht schlecht, aber es hätte für Gürsoy gerne mehr sein können. „Wir müssen wohl immer erst mit 3:0 führen“, haderte er in den Partien gegen Ketsch 2 und SV Schwetzingen mit dem Spielverlauf. Jeweils eine 2:0-Führung reichte nicht zum Sieg.
Gürsoy glaubt an ein Mentalitätsproblem seiner Truppe und richtet den Blick, sofern die Runde weitergehen sollte, weiter erst einmal nach unten. Richtige Zweifel an der Qualität an der Truppe kommen bei ihm jedoch nicht auf. „Die Vorbereitung war gut mit hoher Trainingsbeteiligung und auch die Fitness ist da. Die Mannschaft ist absolut landesligatauglich.“
Und in dieser Liga sieht Gürsoy den Verein auch in naher Zukunft. „Für Ambitionen in Richtung Verbandsliga müsste man noch richtig Geld in die Hand nehmen, doch das ist momentan nicht da.“ So plant er mit dem Großteil des Kaders, der trotz einige Unruhen im Winter fast komplett zusammenblieb, auch für die kommende Saison. Um zwei, drei erfahrene Routiniers herum soll eine junge und hungrige Mannschaft spielen.
Schwierig sei es momentan jedoch noch, aus der eigene Jugend Talente hochzuziehen, obwohl Türkspor in allen Altersklassen Jugendmannschaften stellt. Hier sieht Gürsoy noch Nachholbedarf.
Die unfreiwillige Pause kommt für Gürsoy gleich in doppelter Hinsicht ungelegen, denn neben dem ruhenden Spielbetrieb fiel auch sein für diesen Monat vorgesehener Trainer-Lehrgang für den B-Schein, den er mit seinem Co-Trainer Caner Dönmez machen wollte, aus. Aufgeschoben ist dies jetzt erst einmal bis zum Herbst.
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