
Benjamin Schneider (ganz links) ist ein echter "Dauerbrenner" beim VfB St. Leon Bild: AS Sportfoto
Kontinuität beim VfB St. Leon ++ Benjamin Schneider ist dem Landesligisten als Spieler und Trainer immer treu geblieben
Landesliga | erstellt am Do. 07.05.2020
Und in diesen zehn Jahren hieß der verantwortliche Trainer immer Benjamin Schneider. Zunächst als Co-Trainer begann der inzwischen 39-jährige früh seine Trainerlaufbahn, weil für das Fußballspielen beim VfB seine Gesundheit nicht mitspielte.
„Mit Anfang 20 hatte ich das zweite Mal das Pfeiffersche Drüsenfieber“, erzählt er dem sport-kurier, warum er früh mehr und mehr den Platz auf dem Rasen mit der Stelle an der Seitenlinie tauschte. Als er mit 28 Jahren auch noch eine chronische Schambeinentzündung hatte, hängte er die Schuhe endgültig an den Nagel.
„Ich bin ja ein echter St. Leoner. Mein Vater gehörte zur Vorstandschaft, ich habe enge Verbindungen zum Verein, der sehr familiär geführt wird. Hier kann ich meine sportliche Kreativität ausleben und keiner redet mir rein“, gefällt Schneider seine Arbeit beim VfB nach wie vor sehr gut. „Wir sehen uns als Ausbildungsverein. Wir verpflichten vornehmlich Spieler aus unterklassigen Vereinen oder der eigenen Jugend. Wenn sie sich nach zwei oder drei Jahren gut entwickelt haben, ziehen sie weiter“, will er Spieler mit guten Anlagen auf höhere Aufgaben vorbereiten.
Schneiders sportliche Bilanz kann sich sehen lassen. Bis auf eine Ausnahme war der VfB tabellarisch in jeder Spielzeit unter Schneider immer im einstelligen Tabellenplatzbereich. Zweimal schloss der VfB in dieser Zeit die Runde als Vizemeister ab und scheiterte erst in der Aufstiegsrelegation.
„Wenn es mal mit dem Aufstieg klappt, dann nehme wir das gerne mit“, würde Schneider zur Verbandsliga nicht nein sagen. Druck gibt es in dieser Richtung von Vereinsseite jedoch nicht, auch kann er der Landesliga viel Positives abgewinnen. „In der Landesliga haben wir viele Heidelberger Duelle anders als in der Verbandsliga, in der mit Walldorf 2 und dem TSV Wieblingen zudem zwei Teams die Klasse tendenziell nach oben oder unten verlassen.“
Vor der Winterpause schwächelte der VfB mit nur zwei Punkten aus fünf Partien. „Spieler mussten den Verein verlassen und wir hatten Verletzte, so dass der Kader mit Spielern aus der zweiten Mannschaft aufgefüllt werden musste“, trauert er den verlorenen Punkten noch ein bisschen hinterher. „Jetzt nach der Winterpause lief es für uns dann ja wieder gut“, verweist er im gleichen Atemzug auf den guten Rückrundenstart und aktuell Platz 5 der Tabelle.
Mit Patrick Stucke vom FV Hambrücken als spielender Co-Trainer steht ein Neuzugang für die nächste Spielzeit bereits fest. Darüber hinaus wird Schneider wohl auch wieder talentierte Nachwuchsspieler zum VfB lotsen und versuchen, diese für höhere Aufgaben zu formen.
Und auch ein neuer Rasenplatz, den jetzigen kann man aufgrund einer Regenwurmplage derzeit nicht nutzen, wird kommen. „Wegen Corona verschiebt es sich jetzt noch etwas“, ist das Projekt laut Schneider nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.
Vor dem Oktober rechnet Scheider sowieso nicht mit einem normalen Spielbetrieb. „Wenn wir im September mit der Vorbereitung beginnen könnten, würde es passen. Die vom Verband angedachten zwei Wochen Vorbereitungszeit für einen Wiederstart halte ich aufgrund einer hohen Verletzungsgefahr der Spieler für viel zu kurz“, vertritt er eine klare Meinung.
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