
Battal Külcü, Trainer des FC Türkspor Mannheim Bild: Berno Nix
„Jeder gönnt dem anderen den Erfolg“ – Türkspor Mannheim gehört zu den positiven Überraschungen in der Landesliga
Landesliga | erstellt am Di. 10.12.2019
Mit 26 Punkten aus 18 Spielen belegt der in Neuostheim beheimatete Verein einen guten sechsten Platz. Das bisherige Abschneiden hat selbst den eigenen Trainer überrascht.
„Als ich am 16. Mai hier angefangen habe, waren gestandene Spieler nicht mehr zu haben, weil sie bei anderen Clubs zugesagt haben. Daher haben wir von Anfang an hauptsächlich auf junge und talentierte Spieler gesetzt. Uns war bewusst, dass uns diese vielleicht nicht sofort weiterhelfen und haben daher das Saisonziel Klassenerhalt ausgerufen“, erläutert Chefcoach Battal Külcü. Fündig wurde er bei der Kaderzusammenstellung vornehmlich in der Kreisliga und der A-Klasse.
Die neuformierte Mannschaft hat sich schneller zusammengefunden als vom Trainerteam erwartet und kann Külcüs Spielphilosophie mit viel Ballbesitz und offensiver Ausrichtung mittlerweile gut umsetzen. „Der gute Saisonstart tat ein Übriges, wir haben in der Liga schnell Land gewonnen“, verweist der 39-jährige darauf, dass man von Beginn an einen Vorsprung auf die kritischen Tabellenplätze erarbeiten konnte, was er auch dem guten Teamgeist in der Truppe zuschreibt: „Jeder gönnt dem anderen den Erfolg.“
Auch die schwere Verletzung von Anas Itani, der sich schon nach vier Spieltagen einen Kreuzbandriss zuzog und für Külcü zu den besten Innenverteidigern der Liga zählt, konnte den FCT nicht aus der Bahn werfen. „Mit Verletzungen von Spielern müssen alle Vereine leben, ich kenne das gar nicht anders. Da muss man improvisieren und Spieler auch mal auf andere Positionen als geplant stellen.“ Während andere Vereine oft auf eine lange Verletztenliste hinweisen, wäre dies für ihn eine Ausrede.
Die Grundlage für die starke Vorrunde legte das Team in den Heimspielen. Türkspor ist die drittstärkste Heimelf und sammelte hier allein 20 Punkte. „Wir haben im Sommer bewusst alle Testspiele auf unserer Anlage ausgetragen, damit die Spieler schnell ein Gefühl für die eigene Heimstätte bekommen und sich sicher zu fühlen“, versuchte Külcü hier vorab zu steuern. Auch der damalige Tabellenführer Bammental musste bei Türkspor mit einem 2:2 Federn lassen.
Nur ein Auswärtssieg schaffte Türkspor, aber dieser fiel mit einem 5:0 beim VfL Neckarau gleich ziemlich heftig aus. „In diesem Spiel hat man mal das Potenzial gesehen, das in dieser Mannschaft steckt. Dieses Spiel war das absolute Highlight der Vorrunde“, erinnert er sich mit Freude an einen Galauftritt seines Teams.
Aber auch bei Spitzenmannschaften wie in Mühlhausen konnte das Team gut mithalten und verlor nur knapp mit 2:3. Fehler werden in dieser Klasse, so hat Külcü beobachtet, gleich hart bestraft. Für ihn ist die Landesliga selten so stark besetzt gewesen wie in diesem Jahr. „Man hat gesehen, dass wirklich jeder jeden schlagen kann. Daher sind wir auch gut beraten, trotz der guten Punktzahl den Blick nach unten nicht zu verlieren“, will Külcü die Konzentration und die Fokussierung seiner Mannschaft auf die Spiele weiter hochhalten.
Auch wenn durch den neu gewählten Vorstand Gehaltskürzungen angekündigt wurden, hat Külcü noch keine Signale, dass Spieler den Verein verlassen wollen. Der Kader wird demnach fast unverändert die Rückrunde bestreiten.
Teilnehmen wird man noch im alten Jahr beim Hallenturnier in Bammental. Offizieller Trainingsbeginn für die Restrückrunde ist bei den Halbmondkickern am 6. Januar. Geplant ist bis zum Rückrundenstart auch ein Trainingslager in Antalya. Das Highlight im Vorbereitungsplan wird das Spiel gegen den VfR Mannheim sein. Weitere Gegner sind u. a. Phönix Schifferstadt und die U19 des SV Waldhof.
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