Archivbild: Mühlhausens Spielertrainer Steffen Kretz (gelb) gegen Türkspors Youel Tesfagaber. Bild: Berno Nix

Archivbild: Mühlhausens Spielertrainer Steffen Kretz (gelb) gegen Türkspors Youel Tesfagaber. Bild: Berno Nix

„Es wäre gelogen, jetzt Vierter oder Fünfter werden zu wollen“ ++ Steffen Kretz will mit dem 1.FC Mühlhausen in die Verbandsliga aufsteigen

Landesliga | erstellt am Mo. 30.03.2020

…denn der ambitionierte Club hat sich am letzten Spieltag vor der Corona-Pause an die Tabellenspitze der Landesliga Rhein-Neckar gesetzt. Am Saisonziel Aufstieg könnte wohl nur der FC Bammental rütteln, der ein Punkt weniger auf dem Konto hat.

Steffen Kretz würde es so mitnehmen, doch sein Wunsch ist es, die restlichen 12 Spiele auch noch zu bestreiten. „Dann kann man am Ende auch wirklich sagen, dass sich die besten zwei Mannschaften durchgesetzt haben“. Mit der SG Heidelberg-Kirchheim und dem FC St. Ilgen hat er aber auch noch zwei andere Teams auf dem Zettel. So spielt St. Ilgen als Aufsteiger für ihn eine stabile Saison und die Kirchheimer hätten eine junge und gute Mannschaft, die man beachten müsse.

Kretz selbst steht nicht nur Woche für Woche noch selbst auf dem Feld, sondern coacht in Doppelfunktion das Team auch gemeinsam mit Christian Thome. „Wir machen das völlig gleichberechtigt und teilen uns die Arbeit bei der Trainingsgestaltung und Spielvorbereitung und -besprechung auf. Nur wenn ich beim Spiel selbst auf dem Platz stehe, übernimmt Christian, den ich schon lange kenne, von außen das Kommando. Wir kennen uns schon lange und haben die gleiche Philosophie. Ich komme ja aus Mühlhausen und habe deshalb immer, wenn es möglich war, beim FC zugeschaut, als ich noch in Walldorf spielte“, hatte der 32-jährige immer einen heißen Draht zum 1.FC.

Eine Walldorfer Vergangenheit wie er haben auch zahlreiche Spieler im Kader von Mühlhausen. So stehen neben Kretz mit Christoph Stenzel, Jonas Kiermeier, Michael Kettenmann, Christopher Hellmann, Thorben Stadler oder auch Torhüter Jakob Bouchetob zahlreiche Spieler in den Reihen von Mühlhausen, die schon höherklassig in der Verbandsliga, Oberliga und Regionalliga gespielt haben.

Als Walldorfer Auffangbecken für Spieler, die es ausklingen lassen möchten, sieht Kretz den 1.FC aber nicht. „Das würde nicht fruchten. Sie sind der Schlüssel für den Erfolg und hauen sich immer rein. Sie versuchen Woche für Woche, das Gerüst zu bilden und teilen ihre Erfahrung auch mit den jüngeren Spielern. So ist es auch schon gelungen mit Jannis Filsinger und Nils Müller zwei 19-jährige einzubauen, die sehr oft zum Einsatz kamen.“ Den Nachwuchs aus der eigenen Jugend einzubauen, soll auch in naher Zukunft das Ziel von Kretz sein, der selbst auch noch das ein oder andere Jahr auf dem Platz stehen will.

Das Team sieht der zweifache Familienvater, der bei der SAP beschäftigt ist, so oder so gut aufgestellt und die Ergebnisse geben ihm recht. Nur in zwei Partien (FV Brühl und Bammental) ging der FCM als Verlierer vom Feld. Auf dem eigenen Feld ist Mühlhausen noch ohne jede Niederlage. „Es wäre gelogen, wenn wir jetzt nur Vierter oder Fünfter werden wollen. Wir sind die komplette Saison vorne dabei und wollen versuchen, den Aufstieg zu realisieren, auch wenn der Fußball im Moment nicht die höchste Priorität hat“, arbeitet er mit Mühlhausen weiter am großen Ziel, ohne Druck von außen zu spüren.

Einen Hauch von Enttäuschung gab es für Kretz nur im Halbfinale des Badischen Pokals. „Wir haben es leider nicht geschafft, den FC Nöttingen zu schlagen. Es fehlte im Elfmeterschießen ein bisschen das Quäntchen Glück, nachdem wir über 90 und 120 Minuten ebenbürtig waren und phasenweise sogar Vorteile hatten. Doch am Ende überwiegt natürlich der Stolz über eine tolle Pokalrunde.“

Da lehrte Mühlhausen mehreren favorisierten Teams nicht nur das Fürchten, sondern gewann die Spiele. Mit dem VfB Gartenstadt und dem SV Spielberg wurden gleich zwei Verbandsligisten aus dem Wettbewerb geworfen. Nur das i-Tüpfelchen, sprich der Einzug ins Finale blieb Mühlhausen verwehrt.

Jetzt soll aber wenigstens der Verbandsligaaufstieg her. „Wenn es Ende April weiterginge in der Liga, dann kann man die Saison noch zu Ende spielen, ansonsten wird es schwierig“, muss sich auch Kretz wie alle anderen in Geduld üben und warten, was noch kommt.

 

 

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