
Neckaraus Keeper Burak Polat hatte sich lebensgefährlich verletzt. Bild: Berno Nix
„Er war in akuter Lebensgefahr“ – Burak Polat vom VfL Neckarau geht es wieder besser
Landesliga | erstellt am Di. 24.03.2020
Im Landesligaspiel gegen Srbija Mannheim, das am 8. März stattfand, verletzte sich Burak Polat (27), der Torhüter der Neckarauer, schwer. Bei einem Zusammenprall bekam er das Knie eines Gegenspielers in die Magengegend und wurde zudem am Jochbein erwischt. Nach einer kurzen Behandlung spielte er weiter, musste dann aber doch ausgewechselt werden.
Und das war gut so. Eine Notoperation folgte. „Mittlerweile geht es ihm besser“, berichtet Feytullah Genc aus dem Trainerteam der Neckarauer, „Burak hatte Glück im Unglück. Er war in akuter Lebensgefahr. Die Blutung konnte zunächst nicht gestoppt werden, dann mussten ihm fast 2 Liter Blut aus der Bauchgegend abgesaugt werden. Zudem musste ihm die Milz rausgenommen werden.“
Ob er jemals wieder Fußball spielen kann, bleibt abzuwarten. Wobei Polat selbst, der kurz vor seinem Uniabschluss steht, bereits wieder recht zuversichtlich ist. Genc: „Die Mannschaft und ich halten per Whatsapp und durch Anrufe Kontakt zu ihm. Er ist wieder sehr positiv. Das ist toll zu hören. Sehen konnten wir ihn leider noch nicht seitdem. Mittlerweile ist er zwar wieder zuhause, doch nachdem er die Intensivstation verlassen hatte, ging ja die Coronakrise so richtig los. Und er darf sich jetzt natürlich auf keinen Fall infizieren.“
Zurück zum VfL. Derzeit steht man auf dem 10. Tabellenplatz. Was die Macher nicht richtig zufrieden stellt. Genc: „Ergebnistechnisch sind wir nicht ganz glücklich. Wir hatten immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. Verletzungen, Sperren, berufliche Probleme; irgendwie war leider immer irgendetwas. Da kommt man dann schnell in eine Art Teufelskreis.“
Die Wintervorbereitung war dann wieder recht gut. Es folgte eine 2:3 Niederlage in Bammental, bei der man laut Genc eine sehr gute 1. Halbzeit gespielt hat, sich dann aber nach dem Wechsel durch individuelle Fehler selbst bestraft hat. Beim letzten Spiel vor der nun unfreiwilligen Pause reichte es noch zu einem 2:2 gegen Srbija Mannheim. „Da waren wir nicht gut“, berichtet Genc, „da können wir froh sein, dass es zu diesem einen Punkt gereicht hat.“
An eine Fortführung der Saison glaubt Genc nicht. „Wir sind aus meiner Sicht erst am Anfang dieser Krise und der Fußball ist im Moment nicht so wichtig. Viele Menschen sind infiziert, andere bangen um ihre Existenz. Es gibt gerade wirklich wichtigere Dinge.“
Nichtsdestotrotz bastelt Genc im Hintergrund bereits am künftigen Kader. Eigentlich führt er die Gespräche lieber im Vieraugengespräch, weil das momentan aber nicht möglich ist, telefoniert er seine Jungs an. „Ich spreche jeden Tag mit einem anderen. Und es sieht wirklich gut aus. Wir haben schon einige Zusagen. Was sehr gut ist, denn das Team wächst immer mehr zusammen. Natürlich sollte sich die gute Stimmung künftig auch mehr in den Spielen auf dem Platz durch bessere Leistungen zeigen.“
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