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„Die kommende Woche fällt die Entscheidung, ob wir abmelden“ ++ SG Hemsbach-Vorstand Roland Heinzelbecker im Gespräch mit dem sport-kurier
Landesliga | erstellt am Sa. 03.11.2018
Ursächlich sind die Aktiventeams, die nicht nur Vereinsvorstand Roland Heinzelbecker Kopfzerbrechen bereiten.
Die 2. Fußballmannschaft wurde diese Spielzeit schon nach wenigen Spieltagen wegen Personalmangel vom Spielbetrieb abgemeldet. Kurz darauf folgten die Probleme in der 1. Fußballmannschaft, die im Sommer noch mit „Pauken und Trompeten“ als Meister der Kreisliga Mannheim in die Landesliga Rhein-Neckar aufstiegen.
Neu-Coach Alain Djuvelek und der Verein trennten sich nach der 12:0 Niederlage (5. Spieltag) in Ziegelhausen/Peterstal. Man wollte nach 5 Niederlagen in Folge die Wende zum Besseren einläuten. Ein Trugschluss – nach dem Weggang von Djuvelek wurde es noch schlechter. Die Interimscoaches Florian Schuster und Fabian Wolf konnten mit dem Team keine Punkte erringen, setzte es erneut haushohe Niederlagen.
Hinzu kam auch noch, dass mittlerweile zwei Ligaspiele wegen Personalmangel abgesagt wurden (Eppelheim/St. Leon). Ein dritter Nichtantritt der SG Hemsbach und die Mannschaft wird vom Verband aus dem Spielbetrieb genommen. In diesem Falle wäre man erster Absteiger in die Kreisliga Mannheim (2019/2010) – die bisherigen Spiele werden alle aus der Wertung genommen.
Wir haben uns mit dem 1. Vorstand des Vereins, Roland Heinzelbecker über die aktuelle Situation unterhalten. Er ist seit 2003 der 1. Vorsitzende des Mehrspartenvereins und schon seit 1993/1994 in verantwortlichen Ämtern bei der SG Hemsbach.
Herr Heinzelbecker, erstmal vielen Dank, dass sie sich in dieser weniger erfreulichen Situation auch unseren Fragen stellen. Nach dem Aufstieg in die Landesliga war die Euphorie groß. Wenige Monate nach dem großen Erfolg, steht die Fußballabteilung vor einem Scherbenhaufen. Warum das?
HEINZELBECKER: Zunächst schicke ich voraus, dass wir zahlreiche Abteilungen im Verein haben. So auch die Fußballabteilung, in dessen Aufgabenbereich auch die Aktiventeams fallen. Die Personalprobleme bei der 2. Mannschaft führten ja schon zur Abmeldung. Nachdem die ersten Ligaspiele des Landesligateams teilweise sehr deutlich verloren wurden, folgte die Trennung von Alain Djuvelek. Beide Seiten wollten dadurch neue Reizpunkte setzen. Mit den Interimscoaches Florian Schuster und Fabian Wolf haben wir uns für eine interne Lösung entschieden. Leider hat sich an der sportlichen Situation nichts geändert, die personelle wurde noch schlechter.
War der Gesamtkader zu klein, mit dem man in die Saison ging?
HEINZELBECKER: Es waren 22 Spieler im Kader, eigentlich genug. Gleich zu Beginn war das Verletzungspech groß, fielen 6 Spieler langfristig aus. Hinzu kamen bei dem einen und anderen Akteur kurzfristige Verletzungspausen. Andere blieben dem Trainings- und Spielbetrieb fern. So waren wir gezwungen, mittlerweile zwei Spiele wegen Personalmangel absagen zu müssen. Ein drittes Mal Nichtantritt und wir werden aus dem Spielbetrieb genommen. Das ist alles sehr unerfreulich für uns als Verein, aber natürlich auch für mich, der ich dem Verein noch vorstehe.
Ja, und deshalb die Frage. Läuft es auf eine Abmeldung hinaus? An diesem Wochenende ist die SG Hemsbach ja spielfrei, aber am 11.11. steht das Heimspiel gegen den FV Brühl an.
HEINZELBECKER: Das wird sich in der kommenden Woche am Dienstag 6.11. oder Mittwoch, 7.11. entscheiden, ob wir gegen Brühl antreten können oder nicht. Bekommen wir keine Mannschaft zusammen, war es das. Ich habe auch das Gefühl, dass das nicht jedem Spieler unrecht wäre. Bei einer Abmeldung vom Spielbetrieb wäre in der Winterpause für die Spieler ein Vereinswechsel möglich, ohne das der Verein eine Freigabeerklärung geben müsste. Wir haben uns beim Verband (Herrn Wiedemann / BfV) hier schon Informationen dazu geben lassen. Das wäre eine große Ungerechtigkeit, die dem Verein hier widerfahren würde.
Will man denn von Seiten des Vereins den Spielbetrieb gerne weiterführen, trotz der aktuellen Probleme?
HEINZELBECKER: Ja, natürlich. Für die anderen Vereine in der Liga ist das ja auch nicht schön und vom Image-Schaden gar nicht zu sprechen. Wenn wir bis zur Winterpause durchhalten würden, dann hat der Verein Gelegenheit den Kader für die Rückrunde aufzustocken und auch in der Trainerfrage aktiv zu werden. Aber dazu muss man jetzt erstmal in den noch verbleibenden vier Ligaspielen eine Mannschaft auf den Platz schicken können. Da sind jetzt auch die Spieler gefragt, ist das ganze auch eine Charaktersache.
Als Vorstand ist es doch eigentlich nicht ihre Aufgabe, den Spielbetrieb zu managen?!
HEINZELBECKER: Nein, das ist nicht meine Aufgabe. Bei uns im Verein ist jede Abteilung für sich verantwortlich, was Planung und Abläufe betrifft. Die ganze Situation ist unbefriedigend und wir sind an einer Lösung interessiert, aber es wird schwer werden.
Was Sie betrifft. Sie möchten als 1. Vorstand im Verein bei der nächsten Hauptversammlung nicht mehr kandidieren?
HEINZELBECKER: Ja, die ist im Februar/März 2019 und ich werde auf keinen Fall mehr kandidieren als 1. Vorstand. Ich habe das rechtzeitig kommuniziert und mit nun 71 Jahren ist es auch Zeit, sich noch anderen Dingen des Lebens zu widmen.
Vielen Dank für das Gespräch.
HEINZELBECKER: Nichts zu danken.
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