
Ketschs Keeper Jonas Wies und Christian Zeilfelder (Rot) beim Abwehrversuch. Szene aus dem Spiel gegen den ASC Neuenheim. Foto: lofi
Der Star ist die Mannschaft – Aufsteiger Ketsch überzeugt in der Landesliga
Landesliga | erstellt am Di. 26.09.2017
Es ist eine Mischung aus Stolz und Vorfreude, die man bei Frank Eissler heraus hört, wenn man ihn auf seine Aufsteiger der Spvgg 06 Ketsch anspricht. Die sorgen in der Landesliga Rhein-Neckar nämlich für Furore. Als Neuling mischt man bereits die Großen auf:
Wieblingen hat man beim 3:3 zwei Punkte geklaut, Eppelheim zuletzt sogar drei. „Ja“, lacht Eissler, „wir haben uns jetzt schon gegen den einen oder anderen Favoriten schadlos gehalten.“ So fiel beispielsweise auch Neuenheim (3:1), das einige namenhafte Fußballer in seinen Reihen hat. Der Lohn für die bislang couragierten Auftritte ist der sechste Tabellenplatz.
Spvgg. 06 Ketsch Landesliga Rhein-Neckar 2017/2018. Bild: Lothar Fischer
Wer nun meint, der Höhenflug der Ketscher ist Zufall, der liegt falsch. Bei der Spvgg wurde vielmehr das beherzigt, was im Sport in der Regel für Erfolg steht: „Never change a winning team“. Ketsch hat nach dem Aufstieg den Kader fast komplett beisammen gehalten und ihn mit zwei, drei Neuzugängen gezielt verstärkt. Für Eissler ist das Erfolgsgeheimnis deshalb gar keins. „Wir profitieren von der Eingespieltheit, sie ist unser großes Plus.“
Die Bodenhaftung verliert in Ketsch trotzdem keiner. Man weiß, wo man her kommt und hat ein klares Ziel: den Klassenerhalt. Er steht über allem. Wie viele Punkte man für ihn brauchen wird, steht in den Sternen. Eissler tippt aber auf einige. „Irgendwie kann in dieser Liga jeder jeden schlagen, das macht das Rechnen schwierig“, sagt er.
Luft nach oben sieht er insbesondere noch in der eigenen Chancenverwertung. Da lassen seine Jungs noch zu viel liegen. Das Spiel gegen St. Ilgen, das mit 1:2 verloren wurde, dient hier als Paradebeispiel. Laut Eissler hätte man hier gut und gerne mit 6:2 gewinnen können, hat aber zu viel liegen gelassen.
Michael Hinzmann (Ketsch links) gegen Christoph Neusser (Eppelheim). Bild: lofi
„Ich denke, dass das in der Kreisliga oftmals auch so war, aber in der Landesliga wird so etwas eben eher mal bestraft“, spricht Eissler einen Unterschied zwischen beiden Klassen an. Unersetzbare Leistungsträger gibt es in Ketsch übrigens nicht. Dort ist der Star die Mannschaft. Wenngleich die Defensive um Rosenberger und Zeilfelder schon eine Bank ist. Eissler nickt und sagt: „Meist ist es bekanntlich die Abwehr, die die Spiele gewinnt.“
Die nächsten Brocken warten bereits. Am Wochenende gastiert der VfB St. Leon in Ketsch, eine Woche später geht es nach Bammental. Angst hat Eissler aber nicht. Im Gegenteil: „Mittlerweile bin ich der Meinung, dass wir uns gegen diese Gegner leichter tun. Denn da liegt der Druck eher bei den anderen.“
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