
Christian Mühlbauer (weiß) hier noch im Dress von Fortuna Heddesheim. Der Routinier hatte gegen den TSV Kürnbach vor knapp 2 Wochen sein Comeback. Bild: Redaktion
Christian Mühlbauer nach seinem Kreuzbandriss mit Comeback beim FV 1918 Brühl
Landesliga | erstellt am Do. 12.03.2020
Der Defensivspezialist, der einst auch beim SV Waldhof in der Regionalliga eine wichtige Stütze war, zog sich als Spieler der Fortuna aus Heddesheim im Verbandsligaduell mit dem VfR Mannheim einen Kreuzbandriss zu.
An Fußball spielen war danach logischerweise erst einmal nicht mehr zu denken. Eine lange Leidenszeit begann, die eigentlich nach wie vor noch nicht ganz beendet ist. Denn komplett schmerzfrei ist der 34-jährige, der mittlerweile für den Landesligisten FV Brühl spielt, noch immer nicht.
Dazu und noch zu vielem mehr äußert sich Christian Mühlbauer im Interview.
Hallo Herr Mühlbauer, Sie standen in den ersten beiden Pflichtspielen des neuen Jahres endlich mal wieder auf dem Platz. Wie fühlt es sich an?
Es ist natürlich schön, dass ich wieder dabei bin, keine Frage. Aber so richtig rund läuft es noch nicht. Ich bin nach wie vor nicht schmerzfrei im Knie. Deshalb bin ich bei unserem Spiel in Mühlhausen auch vorzeitig wieder raus. Ich muss von Spiel zu Spiel in meinen Körper hinein horchen. Die Muskulatur ist noch nicht ganz so da, wie vor der Verletzung, weil ich eben auch nicht voll trainieren kann. Das ist schade, aber ich bin wirklich erst einmal froh, dass ich wieder auf dem Platz stehen kann.
Früher war ein Kreuzbandriss oft gleichbedeutend mit dem Karriereende. Heutzutage ist das glücklicherweise anders.
Das stimmt. Bei mir ist es jetzt rund 8 Monate her. Operiert wurde ich rund 3 Monate nach der Verletzung. Zur Rückrunde bin ich jetzt wieder ins Training eingestiegen. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob es dann sinnvoll ist, sofort wieder zu spielen. Aber ich bin vorsichtig und taste mich da ran.
Haben Sie zwischendurch auch mal ans Aufhören gedacht?
Natürlich denkt man da vielleicht zwischendurch auch mal dran, aber bei mir war es eher so, dass ich mir gesagt habe, dass ich aufhören würde, wenn mir das nochmal passieren sollte. Es war meine erste schwerere Verletzung in meiner Karriere. Es ist mir wichtig, dass ich mich wieder frei bewegen kann und komplett schmerzfrei bin. Aber man muss schon sagen, dass diese ganze Verletzungszeit, inklusive der Reha schon recht schwierig und zäh war. Erst nach über 6 Wochen konnte ich wieder ohne Krücken gehen. Man braucht bei solch einer Verletzung wirklich ein großes Durchhaltevermögen.
Weiter mit dem FV Brühl, als 13. der Tabelle befindet man sich in akuter Abstiegsgefahr. Wie zuversichtlich sind Sie, dass es mit dem Klassenerhalt klappt?
Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, dass noch alles drin ist. Nach oben und nach unten. Ich denke, dass wir gute Chancen haben, aber natürlich bedarf es dazu anderer Leistungen als zuletzt beim 0:5 gegen Mühlhausen. Es kommen jetzt Spiele gegen direkte Konkurrenten. Danach werden wir sehen, wohin die Reise geht. Die Qualität in der Mannschaft ist hoch, doch leider hatten wir aufgrund von Verletzungen und Sperren oft nicht alle Mann an Bord. Das wird sich nun ändern und stimmt optimistisch.
Sie sind jetzt 34 Jahre alt, denkt man da auch mal über das eigene Karriereende nach?
Das Alter ist aus meiner Sicht zweitrangig. Ich fühle mich noch fit und will mich weiter verbessern. Ob man da jetzt 34 oder 36 ist, spielt nicht so die Rolle. Meine Lust auf den Fußball ist ungebrochen, natürlich muss man auch schauen, wie man ihn mit dem Job verbinden kann. Mein Ziel ist es jetzt, wieder zurückzufinden. In die Kreisliga will ich aber nicht unbedingt. Denn wenn man schon einmal höher gespielt hat, kann man schon sagen, dass es in den unteren Ligen etwas wilder zugeht. Dort kommt man eher über den Kampf. Womit natürlich auch das Verletzungsrisiko steigt. Bei mir wird es auch nach und nach mehr in Richtung Trainer gehen. In Brühl gestalte ich das Ganze ja schon jetzt als spielender Trainer mit.
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