
Bild: Berno Nix
„Bin ein Neckarauer Bub“ ++ Miljan Joksimovic spielt seit über 20 Jahren für den VfL Kurpfalz
Landesliga | erstellt am Fr. 17.04.2020
Miljan Joksimovic ist ein Eigengewächs des VfL und spielt seit 1997 ununterbrochen für die Neckarauer. So etwas nennt man Vereinstreue.
„Ich bin ein echter Neckarauer Bub. Gerade im Herrenbereich waren zwar auch Anfragen anderer Mannheimer Vereine da, aber hier habe ich meine Freunde und möchte auch weiter beim VfL spielen“, lehnte er Angebote von Interessenten stets freundlich ab. Denn ums Geld geht es dem 27-jährigen nicht, sondern nur um den Spaß am Sport. Und den hat er auch nach 22 Jahren noch.
Besonders viel gelernt hat er im Jugendbereich unter Trainer Stephan Groß. Und in der C-Jugend wie auch bei den B-Junioren spielte er auf hohem Niveau. „Im Jahr davor gab es die starke Mannschaft mit Marco Terrazzino, Pascal Groß oder auch Manuel Gulde. „Die sind ständig aufgestiegen und wir haben davon profitiert“, erinnert er sich an Spiele wie z. B. den großen VfB Stuttgart.
Nach dem Übergang in den Seniorenbereich im Jahr 2011 hat er dann alle Höhen und Tiefen des Clubs hautnah miterlebt. „Meist haben wir ja im unteren Mittelfeld gespielt, aber im letzten Jahr hatten wir die große Aufstiegschance“, hatte er sein erstes Jahr in der Verbandsliga dicht vor Augen. Hinter Meister SV Waldhof 2 beendete der VfL als Zweiter die Saison.
In der Aufstiegsrelegation scheiterte der VfL jedoch und verpasste so den Sprung nach oben. „Unser Gegner war nicht übermächtig, wir selbst haben einfach nur schlecht gespielt“, musste er mit dem VfL kurz vor dem Ziel doch noch die Segel streichen. „Das war einfach eine Riesenenttäuschung und bei vielen Spielern noch lange im Kopf.“
Ein Stück weit erklärt sich so für ihn auch der bisherige Saisonverlauf. „Es ist irgendwie eine komische Saison von uns. Im ersten Rückrundenspiel haben wir ordentlich gespielt und gegen die Serben von Srbija Mannheim war es dann wieder ganz schwach“, sagt der 27-jährige Innenverteidiger, der nie größere Verletzungen zu beklagen hatte und immer zu den Akteuren mit den meisten Einsätzen gehörte. Nur in einer einzigen Partie der laufenden Saison fehle er. „Da hat wirklich mal der Oberschenkel gezwickt, aber im folgenden Spiel war ich dann wieder dabei“, gab es schnelle Heilung.
Dass die Neckarauer die zweitschwächste Abwehr der Liga stellen, wurmt den Industriemechaniker beim Großkraftwerk mächtig. „Unsere Stärken liegen eindeutig in der Offensive“, merkt er augenzwinkernd an. Die vielen Gegentore waren intern schon Gesprächsthema, wie er uns verrät. Man habe mal alles angesprochen und gelobe Besserung.
Selbst erzielte Tore sind Seltenheitswert beim 1,90 Meter langen Verteidiger. Müsste gerade bei Standardsituationen da nicht mehr herausspringen? „Das sagt mein Trainer auch, das ist zugegeben eine Schwäche von mir. Die Gegner stellen natürlich auch den größten ihrer Spieler gegen mich. Gegen die Serben habe ich im letzten Spiel ja endlich mal das erste Saisontor gemacht. Jetzt ist der Lauf durch die Pause weg“, witzelt Joksimovic, der darauf hofft, dass die Saison noch zu Ende gespielt wird. „In den Urlaub fliegen kann ja bis auf weiteres eh keiner“, sieht er die Lage wie viele andere auch.
Auch seinen Lehrgang zum Trainerschein im März musste er canceln. „Ich hoffe, dass es beim nächsten Termin klappt“, will er nach seiner aktiven Laufbahn weiter dem Fußball erhalten bleiben. Und dies noch möglichst lange bei „seinem Verein“, dem VfL Kurpfalz Neckarau.
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