Neckaraus Coach Richard Weber stapelt tief. Er sieht sein Team nicht unter den Top 6 der Liga. Foto: Berno Nix

Neckaraus Coach Richard Weber stapelt tief. Er sieht sein Team nicht unter den Top 6 der Liga. Foto: Berno Nix

Beim VfL Kurpfalz Neckarau läuft es nicht so, dieser Tage ++ Trainer Richard Weber: „Mir fehlt derzeit die Breite im Kader.“

Landesliga | erstellt am Mi. 05.10.2016

Wenn man so will, werden viele Experten Lügen gestraft. Der VfB Gartenstadt, der als Titelkandidat Nummer eins ins Rennen gegangen ist, läuft seiner Form momentan weit hinterher.

Dafür überraschen andere Mannschaften positiv – wie die TSG Eintracht Plankstadt zum Beispiel. Vom VfL Kurpfalz Neckarau kann man das nicht behaupten. Dort ist es ein Auf und Ab. Einem schlechten Saisonstart, folgte ein kurzes Hoch, das seit der kürzlichen 1:5-Pleite gegen Plankstadt aber schon fast wieder in Vergessenheit geraten ist.

Gestartet waren die Neckarauer mit vielen Vorschusslorbeeren

Manch einer sah in ihnen gar einen potenziellen Titelkandidaten. U.a. war man mit den Neuzugängen Markus Engel (TSG Weinheim) und Nicolas Hahn (VfB Gartenstadt) personell scheinbar noch einen „Tick“ stärker aufgestellt, als in der starken Rückserie der letzten Spielzeit. Aber weit gefehlt, denn die Neckarauer kommen noch nicht an die Form der Rückserie 2015/2016 heran.

„Das stimmt mit den Vorschusslorbeeren“, sagt Richard Weber, der beim VfL als Trainer arbeitet, „aber von mir selbst hat man solche Aussagen nie gehört.“

Und weiter: „Mein Ziel war es, dass wir uns irgendwo auf den ersten sechs Plätzen einpendeln. Verstärkt haben wir uns natürlich, aber nur, weil wir diesmal mehr Zugänge als Abgänge haben, heißt das ja nicht, dass man zwangsläufig ein Titelkandidat ist.“

Aktuell belegt Neckarau mit sieben Zählern den drittletzten Rang in der Landesliga

Doch das hört sich im ersten Moment dramatischer an, als es in Wirklichkeit ist. Denn eigentlich ist noch nicht viel passiert: Zwischen der Weber-Elf und Spitzenreiter Bammental liegen gerade mal mickrige sechs Pünktchen. Sprich in drei, vier Spieltagen kann die Welt schon wieder ganz anders aussehen.

Das weiß auch Weber, doch der will in diesen Tenor nicht mit einstimmen. Warum, erklärt er im Gespräch mit dem sport-kurier: „Mir fehlen derzeit neun wichtige Spieler, das sind alles Langzeitverletzte, von denen wohl keiner mehr in der Hinrunde zurückkehren wird.“

Eine Platzierung unter den Top sechs der Liga ist für ihn deshalb in ganz weite Ferne gerückt. „Wir müssen erst einmal da unten raus kommen und unser Programm in den nächsten Wochen ist schwer.“ Selbst im Training kann kein Vollgas gegeben werden. Dazu fehlt derzeit die Breite im Kader. Weber: „Wir sind einfach zu wenige, um taktische Dinge einstudieren zu können.“ Wobei der Coach nicht falsch verstanden werden will. Mit den jungen Kickern, die derzeit nachrücken, ist er zufrieden, kann aber eben auch nicht reagieren, wenn einer mal in einem Spiel einen schlechten Tag erwischt hat.

Spielszene Neckarau – SVW II. Links Neckaraus Miljan Joksimovic, danaben Peter Müller.

Zuletzt 5:1 Pleite in Plankstadt

Die 1:5-Pleite gegen Plankstadt ist dafür ein gutes Beispiel. Laut Weber hatte man gegen den Aufsteiger eigentlich gut begonnen, war voll drin in der Partie, ehe nach einem Eckball das 0:1 fiel und wenig später das 0:2 durch einen Konter. Aufgeben war trotzdem ein Fremdwort. „Nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 waren wir dem 2:2 sehr nah, kassieren dann aber durch einen Konter das 1:3.“

Als Maßstab will Weber die klare Niederlage in Plankstadt aber nicht verstanden wissen. „Der Gegner hat das wirklich sehr gut gemacht“, betont er. Die drei Spiele davor machen ihm hingegen Mut. „Da haben wir uns wirklich gut präsentiert“,, verweist Weber auf die Duelle gegen Eppelheim (2:2), Obergimpern (5:0), St. Leon (3:1).

Klar ist jedoch, dass am kommenden Wochenende ein echter Kraftakt nötig sein wird, um erneut zu punkten: Dann reist der FV Brühl an, der derzeit Zweiter ist. „Die werden mit ganz breiter Brust zu uns kommen“, sagt Weber, „das wird ein richtiger Kraftakt für uns werden.“

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