Fofana Pa Malick von der SG Hemsbach (rot) traf gegen FC Germania Friedrichsfeld doppelt,  links. Friedrichsfelds Mert Altinisik  Bild: Berno Nix

Fofana Pa Malick von der SG Hemsbach (rot) traf gegen FC Germania Friedrichsfeld doppelt, links. Friedrichsfelds Mert Altinisik Bild: Berno Nix

„Wir ziehen das durch“ ++ Zesur Kurtisov will mit Kreisligist SG Hemsbach noch das Wunder schaffen

Kreisligen | erstellt am Di. 10.03.2020

Nachdem bis dahin alle Saisonspiele verloren wurden, feierte die SG gegen Germania Friedrichsfeld den ersten Saisonsieg und hat nun drei Punkte auf dem Konto.

„Es gab nach dem Abpfiff natürlich schon indirekt unbeschreibliche Szenen. Die ganze Mannschaft ist erleichtert, dass es nun endlich mal geklappt hat. Auch für mich war das schier unbeschreiblich und natürlich ein schöner Moment“, schildert Trainer Zesur Kurtisov die Stimmung nach dem Abpfiff. Der erst im Herbst verpflichtete Coach freute sich auch für die anwesenden Fans, die in den letzten Wochen das Team positiv begleitet hätten.

„Wir haben keine Mannschaft, die im vorderen Drittel mitspielen kann, dazu fehlt die Qualität“, war sich Kurtisov schon bei Antritt des Trainerjobs im Herbst darüber bewusst, dass es eine harte Aufgabe werden wird. In der Winterpause musste Kurtisov mit seinem Co-Trainer Orhan Kurtisov, der gleichzeitig sein Cousin ist, erst einmal viel Überzeugungsarbeit leisten, um ein halbes Dutzend abwanderungswillige Spieler zum Bleiben zu bewegen.

„Das waren schon acht harte Wochen. Vor allem mein Co-Trainer führte viele Gespräche mit den Spielern, um sie dem Verein erhalten zu können“, blickt er auf stressige Wochen zurück. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn am Ende sind sie alle geblieben. Zesur Kurtisov nutzte parallel sein eigenes Netzwerk, um noch den ein oder anderen Spieler nach Hemsbach zu lotsen. „Die Neuzugänge tun dem Verein gut. Sie haben menschlich und sportlich gut eingeschlagen“, erzählt er und nennt Oguzhan Köse als nur ein Beispiel.

Kurtisov behauptet von sich selbst, keiner noch so schweren Aufgabe davonzulaufen. „Wir ziehen die Saison jetzt gemeinsam durch“, ist er weiterhin voll motiviert. „Wir treten nicht jede Woche an, um zu verlieren. Wir haben noch eine theoretische Möglichkeit, die Klasse zu erhalten. Da müssen aber natürlich auch die Ergebnisse der anderen Mannschaften entsprechend ausfallen. Es wäre zugegeben ein Wunder, wenn wir es noch packen“, bleibt er gleichzeitig Realist.

Vor allem im Bereich Fitness hat der Coach im Winter mit seinem Team viel gearbeitet und ist fest davon überzeugt, dass es nicht bei nur einem Saisonsieg bleiben wird. „Schon in meinem ersten Spiel gegen den damals noch ungeschlagenen Tabellenführer Rheinau waren wir knapp vor einem Erfolg. Erst in den letzten Minuten fiel die Entscheidung. Auch gegen Hockenheim hätten wir eigentlich gewinnen müssen“, sah er sein Team nicht schlechter als der Gegner, denn es führte bis elf Minuten vor dem Ende noch mit 1:0.

Ob Klassenerhalt oder nicht, zu fast 100 Prozent wird Kurtisov seine Mission im Sommer bei der SG beenden. Bemängeln muss er in Hemsbach fehlende schlüssige Konzepte und einen ersten Abteilungsleiter, der die Entscheidungen trifft, aber fast nie anwesend ist. Mit dessen Stellvertreter sei das Verhältnis jedoch voll intakt. „Das ist ein Ur-Hemsbacher, der ist einfach immer da, aber er kann halt nicht eigenständig die Entscheidungen treffen.“ Auch mit der Vereinsvorsitzenden fände ein regelmäßiger Austausch statt und „man geht ehrlich miteinander um.“

Am kommenden Sonntag will Kurtisov gegen den Tabellennachbarn Eintracht Plankstadt gleich den nächsten Sieg einfahren. Derzeit beträgt der Rückstand 15 Punkte zum rettenden Ufer. Wie gesagt, es brächte ein Wunder, um dies noch aufzuholen, aber wer weiß…

 

 

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