Gianfranco Scopelliti hier noch im Trikot von RW Rheinau am Ball (Archivbild). Bild: Berno Nix

Gianfranco Scopelliti hier noch im Trikot von RW Rheinau am Ball (Archivbild). Bild: Berno Nix

Von Del Piero zu Ronaldo – Gianfranco Scopelliti eifert beim MFC Lindenhof seinen Vorbildern nach

Kreisligen | erstellt am Mi. 08.04.2020

Nahm der damalige Coach Sema Olsi, der mittlerweile durch Neu-Coach Patrick Heinzelmann ersetzt wurde, sogar das Wort Aufstieg in den Mund, so sah die Realität schon etwas anders aus. Nur einen Punkt vor einem direkten Abstiegsplatz stehen die 08er in der Tabelle mit dem Rücken an der Wand.

Einer der seine Hausaufgaben machte, das war bislang Gianfranco Scopelliti, der als Stürmer für den MFC Lindenhof am Ball ist. Und das sehr erfolgreich. In den letzten 1,5 Jahren hat der Italiener 27 Tore erzielt. In dieser Saison sind es bis dato 11.

Dass der MFC auf dem 13. und somit viertletzten Platz der Mannheimer Kreisliga steht, hängt mit verschiedenen Gründen zusammen, insbesondere damit, dass man zu viele Gegentore kassiert. In 18 Spielen waren es bis jetzt 46. „Leider haben wir uns durch individuelle Fehler immer wieder selbst auf die Verliererstraße gebracht und sobald wir mal mit 0:1 hinten gelegen sind, sind wir oft komplett eingebrochen.“

Die Hoffnungen auf den Neustart nach der Winterpause waren jedenfalls groß. Lindenhof hatte nämlich kurz vor Weihnachten wieder einiges an Selbstvertrauen zurückgewonnen. Denn da gelang ein 6:2 Erfolg über Friedrichsfeld und ein 6:0 über Plankstadt, ehe es im letzten Spiel vor der Pause ein 0:1 gegen den FV 03 Ladenburg setzte. „Aber auch in diesem Spiel waren wir wirklich richtig gut und hatten sehr viele Chancen, die wir leider nicht genutzt haben“, berichtet der Außenstürmer.

Doch der Höhenflug hielt nicht an, einem 0:4 gegen Viernheim folgte im neuen Jahr ein 1:5 gegen Leutershausen. „Wir brauchen einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis“, glaubt Scopelliti, „dann wäre das Selbstvertrauen wieder zurück.“ Die Chance dazu dürfte aber noch eine Weile auf sich warten lassen. Denn auch er selbst glaubt nicht mehr wirklich an eine Fortsetzung der Saison, hofft aber darauf.

Die Pause an sich kam ihm übrigens gar nicht so ganz ungelegen. Schmerzen am Knie machten ihm zuletzt zu schaffen. In den letzten 3 Wochen hat er sich nun mal bewusst geschont und mittlerweile ist es wieder besser. Dieser Tage startet er deshalb wieder mit dem Training. Laufeinheiten und Fitnessübungen zuhause sind geplant. „Normalerweise bin ich 4 Mal die Woche im Fitnessstudio, aber das geht ja derzeit auch nicht“, sagt er.

Mit seiner eigenen Leistung in dieser Saison war der 30-Jährige bislang zufrieden. „Ich habe meine Tore erzielt, aber es hätten natürlich auch noch mehr sein können.“ Seine Lieblingsposition ist die linke Außenbahn, dort kann er seine Schnelligkeit und seine Dribbelstärke am besten ausspielen. „Aber eigentlich bin ich vorne flexibel einsetzbar. Links, rechts oder in der Mitte, das passt alles für mich.“

Früher, als er beispielsweise noch mit Rot-Weiß Rheinau in der Landesliga gespielt hat, war er meist im Zentrum zu finden. Ähnlich wie sein damaliger Lieblingsspieler und Landsmann Alessandro del Piero. „Seit er nun nicht mehr spielt, ist Cristiano Ronaldo an seine Stelle gerückt“, verrät Scopelliti.

Angesprochen auf seine schönste Zeit als Fußballer kann er sich nur schwer entscheiden. Rot-Weiß Rheinau aber auch die Jugend beim VfL Neckarau haben sich bei ihm ins Gedächtnis eingebrannt. „Das waren beides tolle Stationen, gerade auch beim VfL, wo sie eine super Jugendarbeit gemacht haben. Da sind wir mehrfach aufgestiegen.“

Doch auch beim MFC fühlt sich Scopelliti, der bei seinen Eltern in der Pizzeria arbeitet, pudelwohl: Am gestrigen Dienstag hat er nun seine Zusage für ein weiteres Jahr gegeben. „Es macht mir hier großen Spaß. Deshalb habe ich auch die anderen Angebote abgelehnt.“

 

 

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