
Henrik Heinemann (SpVgg. Wallstadt). Bild: Berno Nix
Vereinstreue wird bei Henrik Heinemann groß geschrieben – Der Defensivmann spielt schon seit 2012 bei der SpVgg Wallstadt
Kreisligen | erstellt am Di. 31.03.2020
Und das zeigt sich auch bei einem Blick auf die aktuelle Tabelle der Kreisliga Mannheim. Mit 38 Punkten befindet sich die Mannschaft von Trainer Michael Wagner als 3. in Schlagdistanz zu den beiden Topteams TSG Lützelsachsen und Rot-Weiß Rheinau, die jeweils beide 39 Punkte gesammelt haben. Demnach wäre im Ligaendspurt noch alles drin für die Wallstädter.
Doch die Betonung liegt definitiv auf wäre, schließlich ist an eine Fortsetzung der Runde aufgrund der Coronakrise momentan nicht zu denken. „Genau diese Frage stelle ich mir momentan auch Tag für Tag. Wir müssten noch 12 Spiele absolvieren, was mittlerweile selbst mit Englischen Wochen kaum noch zu realisieren ist“, betont Henrik Heinemann.
Der 31-Jährige ist der Kapitän der SpVgg und längst ein echtes Urgestein in Wallstadt. Bereits seit 2012 schnürt er für den ambitionierten Kreisligisten die Fußballschuhe. „Ich bin damals aus beruflichen Gründen nach Wallstadt gezogen. Mir haben die ganze Infrastruktur und der Verein an sich sofort sehr gut gefallen. An einen Wechsel habe ich wirklich nie eine Gedanken verschwendet“, erklärt Heinemann, der hauptberuflich in einer führenden Controller-Position bei ABB in Käfertal arbeitet.
Vereinstreue wird bei ihm großgeschrieben, was auch ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht: Vor der SpVgg Wallstadt gab es ebenfalls nur einen Club: den SSV Witzenhausen, seinen Jugendverein.
TSV Amicitia Viernheim – SpVgg Wallstadt, Kreisliga, v.l. Viernheims Fatbardh Behlulaj gegen Wallstadts Henrik Heinemann (blau). Bild: Berno Nix
Die aktuelle Situation versucht er so professionell wie möglich zu meistern. 3, 4 Mal in der Woche stehen individuelle Laufeinheiten an. „Das klappt wirklich gut. Andererseits: Wenn sich das alles noch länger hinzieht, wird es irgendwann wirklich schwer werden, ein entsprechendes Fitness-Level zu halten, das einen im Fußball auch wirklich weiterbringt.“
Der Austausch innerhalb der Mannschaft läuft aktuell über eine WhatsApp Gruppe. In ihr baut man sich gegenseitig auf und postet auch mal Mitschnitte von eigenen Trainingseinheiten, um den Rest der Mannschaft zu motivieren.
Heinemann selbst spielt normalerweise hinten drin in der Vierkette. Das war aber nicht immer so.
Los ging es eigentlich mal im rechten Mittelfeld, mittlerweile fühlt sich „Hennes“ – so lautet sein Spitzname – in der Defensive aber sehr wohl. Ein echtes Vorbild hatte er nie, wenngleich Mats Hummels, der Abwehrstar der Dortmunder Borussia, einer ist, mit dem er sich ganz gut identifizieren kann: „Mats Hummels ist ein sehr fairer Spieler, das würde ich auch von mir behaupten und auch seine unaufgeregte Art mit der er Fußball spielt, gefällt mir sehr.“
Wie lange er selbst noch Fußball spielen wird, weiß er noch nicht so genau. Ans Aufhören verschwendet er jedenfalls noch keine Gedanken. „Ich würde sagen, dass ich mich in den letzten Jahren körperlich und fußballerisch noch weiterentwickelt habe. Den Eindruck, dass ich mich schon auf dem absteigenden Ast befinde, habe ich nicht“, betont er.
Im Hinterkopf hat er außerdem noch ein ehrgeiziges Ziel: Ähnlich wie in der Saison 2012/2013 würde er gerne nochmals mit Wallstadt in die Landesliga aufsteigen. „In den nächsten 1, 2 Jahren wäre das super, mit Mitte 30 wäre das dann für mich hingegen vielleicht schon zu spät.“
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