Nach fünf Jahren beim SV Schriesheim ist für Sven Schmid am Saisonende beim Kreisligisten Schluss. Bild: Berno Nix
Schriesheims Coach Sven Schmid verlässt Club – „Vorher gilt es, den Klassenerhalt zu sichern.“
Kreisligen | erstellt am Mi. 20.04.2016
Die Bergsträßer befinden sich in Abstiegsgefahr. Momentan belegt die Mannschaft von Trainer Sven Schmid den fünftletzten Platz. Und zumindest der sollte es möglichst auch noch am Saisonende sein. Denn der würde definitiv reichen, um die Klasse zu halten. Schmid spricht diesbezüglich nun von richtungsweisenden Wochen und Spielen. Die nächsten drei Partien haben es nämlich in sich: Es geht ausnahmslos gegen Mannschaften, die man schlagen kann bzw. muss. Gemeint sind die Kellerkonkurrenten Rohrhof, Hockenheim und Ilvesheim. „Wenn wir gegen diese Teams punkten, sieht es gut aus, dann dürften wir die Klasse halten“, erklärt Schmid, „und wenn nicht, wird es nochmals richtig eng. Leicht wird es so oder so nicht.“
Bergsträßer stemmen sich gegen den Abstieg aus der Kreisliga
Ein Blick auf die bisherige Saison belegt das, denn immer, wenn es bislang gegen vermeintlich schwächere Kontrahenten ging, schwächelte der SVS. Gründe dafür zu finden, ist schwer. Schmid versucht es trotzdem: „Wir haben viele junge Spieler im Team, die tun sich gegen die starken Vereine irgendwie leichter. Weil sie da möglicherweise nicht so den Druck des Gewinnen-Müssens spüren.“
Wie es sich anfühlt ums Überleben zu kämpfen, weiß ein Großteil der Schriesheimer jedoch, schließlich hing man auch in der Vorsaison ganz unten drin. Und gerade die Spieler, die es damals zum Happy End brachten, müssen nun die jungen Spieler aufrichten. Denn die kennen solch eine Situation nicht. „Im Gegenteil“, sagt Schmid, „sie haben in der A-Jugend eigentlich meistens oben drin mitgespielt. Ich bin wirklich gespannt, wie sie diese Situation jetzt meistern.“
Der kommende Gegner ist brandgefährlich
Rohrhof hat zuletzt eine ansteigende Form gezeigt. Selbst Titelkandidat Wallstadt wäre fast gestrauchelt. Rohrhof führte gegen die SpVgg bereits mit 3:1, ehe die Mannschaft von Trainer Bernd Großmann doch noch die Kurve bekam und mit 4:3 gewann. „Genau darüber habe ich am Dienstag im Training mit den Jungs gesprochen“, verrät Schmid, „ich habe ihnen klar gemacht, dass wir rein gar nichts geschenkt bekommen werden.“ Andererseits geht es für Rohrhof doch um nichts mehr. Sie dümpeln mit elf Punkten abgeschlagen am Tabellenende vor sich hin. „Das stimmt schon. Aber vielleicht wollen sie uns ja unten mit reinziehen. Das könnte ihre Motivation sein.“
Gibt es denn eine bestimmte Punktzahl, die Schmid anpeilt, um tatsächlich aus dem Schneider zu sein? „Nein, nicht wirklich, es entstehen Woche für Woche so viele unvorhersehbare Ergebnisse, dass wirklich alles passieren kann“; sagt es und schiebt lachend hinterher: „Falls wir natürlich alle fünf noch ausstehenden Spiele gewinnen sollten, würde wir die Klasse sicher halten.“
Realistisch ist das nicht. Trotzdem hat man gute Karten. Aktuell sieht es so aus, als ob drei Teams direkt absteigen müssen. Momentan hat Schriesheim ein Fünf-Punkte-Polster auf Hockenheim, das Drittletzter ist.
Sven Schmid wird den SV Schriesheim am Saisonende verlassen
Anderes Thema, die Saison neigt sich ja so langsam dem Ende entgegen. Laufen bereits die Planungen für die kommende Runde? Oder anders gefragt: Wird es Veränderungen geben in Schriesheim? Ja, sogar eine gravierende: Schmid tritt nach dieser Saison als Trainer zurück.
„Das habe ich dem Verein letzte Woche mitgeteilt. Ich war jetzt fünf Jahre dort und jetzt will ich mich auch mal meiner Familie widmen“, betont Schmid. Doch es gibt noch einen weiteren Grund. „Ich habe irgendwie auch das Gefühl, dass ein neuer Trainer nochmals etwas mehr aus den jungen Spielern raus kitzeln kann.“
Bevor Schmid geht, will er aber noch die Klasse halten. Er gesteht: „So langsam beginnt das große Kribbeln. Bei den Jungs aber auch bei mir.“
Gegen Rohrhof soll genau das nun in positive Energie umgewandelt werden.