Reilingens Paul Stroh zieht ab. Sein Hockenheimer Gegenspieler versucht abzublocken. Bild: Lothar Fischer

Reilingens Paul Stroh zieht ab. Sein Hockenheimer Gegenspieler versucht abzublocken. Bild: Lothar Fischer

SC Reilingen-Coach Rittmaier: „Mit dem 3. Platz bin ich sehr zufrieden, aber mit der Art, mit der wir spielen ehrlich gesagt nicht.“

Kreisligen | erstellt am Mo. 19.02.2018

Im vergangenen Sommer krönte der SCR eine ganz starke Saison mit dem Titel in der Kreisklasse A, Staffel 1. Weiter ging es fortan in der Kreisliga, der höchsten Spielklasse im Kreis Mannheim.

Und eine Etage höher steigen die Anforderungen in der Regel, die Gegner sind besser, athletischer und technisch versierter. Als Aufsteiger heißt es da dann eher hinten anstellen, anstatt sofort wieder zu glänzen. Doch Ausnahmen bestätigen eben die Regel und Reilingen ist genau so eine Aufnahme. Die Mannschaft von Spielertrainer Patrick Rittmaier (Foto rechts) überwintert momentan als Tabellen-Dritter und befindet in Schlagdistanz zum Spitzenduo Wallstadt und Srbija Mannheim.

Damit muss man einfach zufrieden sein, oder? „Mit dem dritten Platz bin ich natürlich sehr zufrieden, aber mit der Art, mit der wir spielen ehrlich gesagt nicht“, sagt Rittmaier, der es folgendermaßen erklärt: „Eigentlich hatten wir uns vorgenommen anders zu spielen, aber es ist eben meist nach wie vor so, dass lange Bälle nach vorne geschlagen werden und alle dann denken, ich werde vorne schon irgendwie ein Tor erzielen.“

Und genau damit liegen die Reilinger ja auch nicht so falsch: Rittmaier kann es einfach. Zwölf Tore und zwölf Assists stehen auf seinem Konto. Das ist bei 38 Treffern bislang schon ein ganz dicker Batzen. Die Lösung des Problems könnte folgende sein: Rittmaier schießt künftig einfach mit Absicht vorbei und irgendwann wird es so zwangsläufig zu einem Umdenken kommen. „Ja, wäre vielleicht der richtige Weg“, lacht Rittmaier, „oder ich laufe den Bällen einfach nicht mehr hinterher.“

Spaß beiseite: Reilingen ist in der Liga angekommen – so oder so. Selbst der Aufstieg in die Landesliga erscheint bei nur sechs Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Wallstadt nicht völlig abwegig zu sein. Das primäre Ziel ist er laut dem Coach aber nicht.

„Eigentlich geht es für uns darum, uns in der neuen Liga zu etablieren, aber ich bin so wie jeder andere Trainer auch: Ich will auch in der Rückrunde jedes Spiel gewinnen. Gelingt uns das ansatzweise, spielen wir automatisch weiter oben mit.“ Eine echte Übermannschaft gibt es für Rittmaier in dieser Saison ohnehin nicht. Rufen seine Reilinger ihr Optimum ab, können sie jeden schlagen. Dass es nun als Dritter in die Pause ging, hätte Rittmaier nicht für möglich gehalten.

„Hätte mir das vor der Saison jemand gesagt, hätte ich ihn gefragt, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.“ Personell hat sich im Winter in Reilingen kaum etwas getan. Lediglich Keeper Jascha Fellinger kam aus Hockenheim zurück zum SCR. Weitere interessante Spieler hatte Rittmaier schon auf dem Schirm, doch die finanziellen Möglichkeiten sind in Reilingen begrenzt.

„Bei uns wurde und wird verstärkt in die Infrastruktur investiert. Wir haben einen neuen Kabinentrakt und auch ein Kunstrasenplatz kommt dazu. In drei, vier Jahren können wir dann vielleicht auch etwas mehr für Siegprämien ausgeben.“

Das Auftaktprogramm könnte leichter sein. Mit Friedrichsfeld und Gartenstadt II warten gleich zwei Teams aus der vorderen Tabellenhälfte. „Das sind sofort wegweisende Spiele, in denen es sich zeigen wird, ob wir oben dran bleiben können, oder abreißen lassen müssen“, betont Rittmaier.

 

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