
Trainer Marco Flick Bild: Lothar Fischer
SC Neulußheim ist vom Klassenerhalt überzeugt ++ Trainer Marco Flick verlässt Club nach Saisonende
Kreisligen | erstellt am Do. 15.02.2018
Der SC Olympia Neulußheim hat nicht gerade ein entspanntes Weihnachtsfest hinter sich. Man überwintert derzeit auf dem 14. und drittletzten Rang in der Kreisliga Mannheim.
Es besteht demnach akute Abstiegsgefahr. Bei einem Blick auf die Statistik wird eines ganz deutlich: Neulußheim kassiert deutlich zu viele Gegentore. Momentan sind es 42, schlechter ist nur der FV Ladenburg, der als Tabellenletzter schon 50 Gegentreffer hinnehmen musste.
Marco Flick, der Trainer des Kreisligisten, weiß um das Defensivproblem, stellt aber eines ganz unmissverständlich klar: „Wir haben keine schlechten Abwehrspieler, das Problem ist vielmehr, dass wir in der Umschaltbewegung nicht optimal arbeiten“, erklärt der Coach und legt nach: „Sobald wir den Ball verlieren, träumen manche noch.“ Erst kürzlich beim 6:6 (!) im Testspiel gegen den Heidelberger Kreisligisten Horrenberg wurde das Problem mal wieder deutlich. „6:6 ist schon ein Wahnsinnsergebnis“, lächelt Flick leicht gequält.
Laut ihm ist aber ein klarer Aufwärtstrend in allen Bereich erkennbar. Denn nach dem eher schlechten Saisonstart hat sich das nahezu komplett neu formierte Team stabilisiert. Die letzten vier, fünf Partien vor der Winterpause machen Mut: „Ich bin wirklich davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt packen werden“, betont Flick, der seit kurz vor Weihnachten einen neuen Trumpf im Ärmel hat.
Mit Ex-Oberligaakteur Marvin Pelzl, der aus der Pfalz stammt und zuletzt nicht mehr aktiv gespielt hatte, hat man einen Mann dazubekommen, der im zentralen Mittelfeld hinter den Spitzen die Fäden zieht. „Den Unterschied mit ihm merkt man schon sehr“, lobt der Ex-Waldhöfer, „allerdings hat es aber auch bei unseren anderen Spielern, von denen vor der Saison ja viele aus der A-Jugend oder von unterklassigen Vereinen kamen, mittlerweile Klick gemacht.“
Zuletzt gelang nun ein 6:2-Erfolg über den A-Ligisten SG Rockenau, bei dem es einige gute Ansätze zu sehen gab. Der Auftaktgegner hat es allerdings in sich. Neulußheim empfängt am 4. März die TSG Weinheim II. „Das ist natürlich schon eine Aufgabe, andererseits haben wir dort im Hinspiel, das wir zu Saisonbeginn mit 3:5 verloren hatten, auch ganz gut ausgesehen. Man weiß aber natürlich nie, in welch einer Besetzung solch eine Reserve letztlich antreten wird.“
Für Flick beginnt im Sommer übrigens ein neues Kapitel. Er wird Neulußheim nach einer Saison wieder verlassen und das Traineramt beim hessischen Kreisoberligisten SG Wald-Michelbach übernehmen.
„Die Liga ist von der Spielstärke her mit der Kreisliga gleichzusetzen. Ich wohne dort auch und habe dann nicht mehr diese weiten Anfahrtswege. Die waren auch der Hauptgrund für meine Entscheidung“, so Flick. Außerdem braucht auch sein Sohn die Unterstützung des Vaters. Flick Junior spielt in der Jugend des SV Waldhof und muss nun fünfmal die Woche vom Odenwald an den Alsenweg kutschiert werden.
„Da musste ich mir einfach irgendwo Zeit abschneiden, aber um eines klar zu stellen: Die Verantwortlichen in Neulußheim und ich haben nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis.“ Ein Nachfolger für Flick ist bereits gefunden: Ab dem Sommer wird Michael Graf in Neulußheim übernehmen.
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