
Bruno Guimaraes ließ es im Pokalspiel gegen TSV Schönau "klingeln" Bild: Berno Nix
Rheinaus Bruno Guimaraes im Torrausch +++ Bei 16:0 Pokalsieg 8 Treffer erzielt
Kreisligen | erstellt am Mi. 10.08.2016
Gemeint ist der 16:0-Auswärtssieg der Rot-Weißen aus Rheinau beim TSV Schönau. Auch wenn die Kräfteverhältnisse im Vorfeld natürlich klar abgesteckt waren. Schönau kickt in der C-Klasse, Rheinau passt und dribbelt in der Kreisliga.
Doch da ist noch etwas, was an diesem Spiel nicht alltäglich war: der Torverlauf. So erlegte den TSV quasi ein Mann im Alleingang. Sein Name: Bruno Guimaraes. Seine Spezialität: Tore schießen. Schönau kann da spätestens seit dem Wochenende ein Lied von singen. Denn der Portugiese netzte sage und schreibe acht Mal ein. 4., 13., 26., 36., 42., 45., 68., 79. – das sind die Eckdaten eines atemberaubenden Torrauschs.
Guimaraes bleibt bescheiden
Guimaraes selbst will davon eher weniger wissen. Er bleibt bescheiden: „Der Gegner war jetzt sicherlich nicht auf unserem Niveau. Es gibt deshalb keinen Grund, das nun so hoch zu hängen.“
Überhaupt spricht er nicht so gerne über sich, lieber über den Rest, seine neuen Kollegen, sein neues Umfeld. Guimaraes hat in Sommer einen Wechsel gewagt. Aus der A-Klasse mit Vogelstang ging es in die Kreisliga zu den Rot-Weißen.
Bereut hat er den Sprung bislang nicht: „Bis jetzt ist alles super. Der Trainer und die Mannschaft passen sehr gut. Es macht einfach Spaß in Rheinau.“ Und weiter: „Die Mannschaft ist auch sehr jung. Ich würde sagen, dass der Schnitt vielleicht bei 22 oder 23 Jahren liegt. Also ich bin einer der ältesten Spieler“, lacht Guimaraes. Wer nun meint, der Mann mit dem eingebauten Torinstinkt wäre schon uralt und stünde kurz vor seinem Karriereende, der täuscht sich. Er ist selbst erst 25, hat seine besten Jahre noch vor sich.
Spielszene aus dem Pokalspiel zw. RW Rheinau und Heddesheim (2. Pokalrunde). Bruno Guimaraes (rot) im Zweikampf mit Heddesheims Jozef Skandik (blau). Foto: Berno Nix
In Rheinau will er das nun beweisen. Knipsen kann er jedenfalls. In Vogelstang erzielte der hauptberufliche Schlosser 23 Treffer in der letzten Saison. Und wie sieht es in der neuen Runde aus? Immerhin dürfte es in der Kreisliga einen Tick schwerer werden, sich durch die Abwehrreihen zu tanzen. „Das kann man schon so sagen, man merkt den Unterschied. Mir ist aber ohnehin wichtig, dass die Mannschaft gewinnt. Ich selbst ordne mich da unter.“ Mit zehn Treffern wäre er deshalb zufrieden. „Ich bin einfach auch nicht der Typ, der jetzt hier große Reden schwingt.“
Auch auf seine Stärken vor dem Tor angesprochen, hält er den Ball flach
„Puh, das ist schwer zu sagen, ich würde es vielleicht so ausdrücken: Wenn ich den Ball habe, mache ich nicht lange rum. Ich suche den schnellen Abschluss.“ Sagt es und schiebt sofort noch etwas nach: „Aber wenn ich neben mir einen besser postierten Spieler sehe, lege ich natürlich nochmals quer.“ Sein großes Vorbild tickt da häufig eher ein bisschen anders: Cristiano Ronaldo befindet sich vor dem Tor meist im Tunnel. Doch bei seiner Quote darf er das auch. „Ich mag, wie er spielt. Außerdem ist er ja auch noch mein Landsmann“, grinst Guimaraes.
Zurück zur Kreisliga, was ist denn drin in der neuen Runde für die Rheinauer? Nach ein paar Jahren, in denen man immer ganz oben dabei war, vielleicht auch mal der Titel? „Möglich ist der sicher“, stellt der neue Knipser klar, „aber unser Ziel ist er nicht, wir wollen oben dabei sein und schauen, was am Ende dabei heraus kommt.“ Als große Konkurrenten sieht er insbesondere den VfR Mannheim II, der ab und an sicher Verstärkung von oben bekommen wir, und die SpVgg Wallstadt. „Man hört jedoch auch, dass sich die türkischen Mannschaften gut verstärkt haben, also wird mit ihnen auch zurechnen sein.“
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