Matthias Dehoust:

Matthias Dehoust: "Egal, ob Bundesliga oder Kreisliga, du musst eigentlich immer hundert Prozent geben." Bild: Berno Nix

Nicht immer nach unten schauen – Beim FC Germania Friedrichsfeld gibt es einige Veränderungen am Kader

Kreisligen | erstellt am Di 04.07.2017

„In meinem Alter braucht man diese Nervenanspannung nicht mehr unbedingt.“

Wobei es in der letzten Saison ja eigentlich gar nicht so schlecht lief. Die Germanen hatten unter dem Ex-Profi, der bekanntlich unter anderem auch für den SV Waldhof gespielt hat, richtig starke Phasen in der Mannheimer Kreisliga. Mit einem super Lauf zu Beginn der Rückrunde legte Friedrichsfeld dann auch relativ früh den Grundstein zum Klassenerhalt.

Dehoust weiß das, trotzdem ärgert er sich auch in der Sommerpause noch über die eine oder andere unnötige Niederlage. „Egal, ob Bundesliga oder Kreisliga, du musst eigentlich immer hundert Prozent geben“, sagt er. Im Endspurt war das aber kaum noch möglich. Einige Spieler plagten sich mit Verletzungen herum. Dehoust ließ meist die Startelf durchspielen.

Der negative Höhepunkt in diesem Zusammenhang war aus seiner Sicht die 1:11-Klatsche bei der SpVgg Ketsch. „Da stand ich selbst wieder auf dem Platz, weil uns die Spieler gefehlt haben“, berichtet er. Nicht nachvollziehbar ist für ihn auch die Tatsache gewesen, dass es der Fußballkreis Mannheim erneut nicht hinbekommen hat, einen Spieltag so zu verlegen, dass er sich nicht mit einem Relegationsspiel des SV Waldhof Mannheim überschneidet.

„Ich habe das Gefühl, dass die Verantwortlichen da häufig auf dem falschen Fuß erwischt werden. Es ist nun mal so, dass gerade in den unteren Klassen sehr viele Fans des SV Waldhof spielen“, zuckt er mit den Schultern, nimmt aber auch die Spieler in die Pflicht: „Ich kann sie auch nur bedingt verstehen, schließlich geben sie dem Verein die Zusage und fehlen dann, weil sie als Zuschauer zum Waldhof gehen.“

Doch der Blick geht ohnehin voraus. Dehoust ist gedanklich schon in der neuen Saison und lädt aktuell im Urlaub gerade wieder die Akkus auf. Zuvor hat er jedoch Gas gegeben. Nicht auf dem Trainingsplatz, aber am Verhandlungstisch. Denn der Kader verändert sich schon ein Stück weit. Gleich mehrere Spieler verlassen den Verein, ein Großteil davon waren eher Ergänzungsspieler. Marcel Ghirastau dagegen nicht. Ihn zieht es zur TSG Rheinau. „Er will etwas kürzer treten. Hauptsächlich aus familiären Gründen, was ich auch absolut nachvollziehen kann, aber fehlen wird er uns sehr. Sportlich und menschlich“, bedauert Dehoust den Abgang.

Hinzu kommen mehrere Spieler. Vom TSV Amicitia Viernheim kehrt Kevin Foltz aus der Verbandsliga zurück in die Kreisliga nach Friedrichsfeld. „Das macht uns schon ein wenig stolz“, betont Dehoust. Ebenfalls vom Verbandsliga-Absteiger wird Dennis Kölbel zur Germania wechseln. Andrew Harris zieht es von der DJK/Fortuna Edingen-Neckarhausen nach Friedrichsfeld.

Als absolute Verstärkung bezeichnet Dehoust den 30-Jährigen Pasit Xayaphone, der zuletzt bei Badenia Hirschacker am Ball war. Aleksandar Jeremic kommt von der SG Viernheim. Weitere Neuzugänge sind möglich, momentan laufen laut Dehoust noch Gespräche. „Wir schauen teilweise auch nach vereinslosen Spielern, die eine Pause eingelegt haben, um so auch um die Ablöse herum zu kommen. Denn wir haben nicht die finanziellen Mittel, wie sie andere Vereine teilweise haben, wir punkten mit anderen Vorzügen.“ Und die wären? „Ein familiäres Umfeld zum Beispiel.“

Trainingsstart in Friedrichsfeld ist am 12. Juli. Unmittelbar danach steigt bereits das Jubiläumsturnier von Enosis Mannheim, an dem die Germanen teilnehmen werden. Weitere Testspiele wurden unter anderem mit dem ASV Feudenheim und Rimbach vereinbart.

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