
Marco Flick Bild: Lothar Fischer
Neulußheims Trainer Marco Flick: „Mir wurde montags nach dem Ladenburg-Spiel am Telefon mitgeteilt, dass ich kein Trainer mehr bin.“
Kreisligen | erstellt am Mo. 26.03.2018
Ab dem Sommer würde der Odenwälder dann vor allem auch aus privaten Gründen zum Kreisoberligisten SG Wald-Michelbach, bei dem er einen deutlich geringeren Anfahrtsweg in Kauf nehmen muss, wechseln.
Doch aus diesem Plan ist nichts geworden, denn Flick wurde schon zu Beginn der letzten Woche beurlaubt. Zuvor waren ihm und seiner Neulußheimer Mannschaft im neuen Jahr ein 1:1-Remis gegen die TSG Weinheim II geglückt und zudem kassierte man eine 2:3-Niederlage gegen den FV 03 Ladenburg.
Der sport-kurier sprach mit dem ehemaligen Waldhöfer über die Gründe der Trennung.
Hallo Herr Flick, wie kam es denn zur vorzeitigen Trennung?
Die Abmachung war klar bis zum Saisonende. Dass ich zur neuen Saison dann wechseln werde, hatte ich dem Verein schon im Dezember 2017 mitgeteilt. Meine Gründe für den Vereinswechsel waren der Zeitfaktor. Die ersten beiden Spiele im neuen Jahr haben dann nicht so funktioniert, wie sich das die Vereinsführung vorgestellt hatte. Aber das hatte sich auch schon in der Vorbereitung abgezeichnet und auch am Kader, der zur Verfügung stand. Die Niederlage gegen Ladenburg war dann natürlich nicht gut, aber man muss eben einfach auch mal sehen, dass ich nur einen Stürmer zur Verfügung hatte. Ich hatte keine Wechselmöglichkeiten. Verletzte und Grippekranke Spieler waren das Problem.
Was waren denn die Gründe seitens der Vereinsführung?
Da hat man mir keine genannt. Mir wurde montags nach dem Ladenburg-Spiel am Telefon mitgeteilt, dass ich kein Trainer mehr bin. Aber ich hatte das auch schon geahnt. Denn nach dem Spiel war im Vereinsheim schon eine komische Stimmung. In die Augen hat mir niemand geschaut. Fakt ist jedoch, ich habe die Mannschaft auf einem Nichtabstiegsplatz übergeben, das ist mir sehr wichtig. Und das ist als Erfolg zu werten, denn mit diesem Kader ist einfach nicht mehr machbar.
Was ist denn das Problem mit dem Kader gewesen?
Die Zusammenstellung war nicht optimal. Als ich dem Verein im April 2017 gesagt habe, dass ich das Traineramt übernehme, hieß es, dass vielleicht 3 oder 4 Spieler den Verein verlassen werden. Am Ende waren es dann 12. Diese Spieler zu ersetzen, war dann natürlich sehr schwer. Wir haben hauptsächlich Spieler aus unteren Ligen geholt und auch solche, die woanders vielleicht durchs Raster gefallen sind. Es war allen im Verein klar, dass das eine ganz schwere Saison geben würde. Die Trainingsbeteiligung war dann auch nicht die beste. Für mich ist das somit die erste Entlassung als Trainer.
Mit Michael Graf steht Ihr Nachfolger, der eigentlich erst im Sommer kommen sollte, bereits fest. In seinem ersten Spiel musste er sich Hemsbach mit 1:4 geschlagen geben. Glauben Sie, dass er die Klasse halten kann?
Das wünsche ich ihm sehr. Er ist ein super Mensch und sicher auch ein guter Trainer. Ich wünsche dem ganzen Verein nur das Beste. Ich bin nicht im Groll gegangen.
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