Trainer Michael Wagner (SpVgg. Wallstadt). Bild: Berno Nix

Trainer Michael Wagner (SpVgg. Wallstadt). Bild: Berno Nix

„Es werden schon Mannschaften benachteiligt“ – Wallstadts Trainer Michael Wagner im Interview

Kreisligen | erstellt am Mo. 25.05.2020

Normalerweise würde man da jetzt sagen, dass noch alles drin sei. Entweder der direkte Aufstieg oder vielleicht auch das Erstürmen des zweiten Ranges, der eigentlich zur Relegation zur Landesliga berechtigt.

Doch was ist dieser Tage schon normal: Alles deutet darauf hin, dass die Saison abgebrochen wird und Lützelsachsen – und das sicher nicht unverdient – in die Landesliga aufsteigt. Wallstadts Trainer Michael Wagner geht auch von diesem Szenario aus. Wir sprachen mit ihm.

Hallo Herr Wagner, wie ist die Lage bei der SpVgg, glaubt noch jemand daran, dass die Saison doch noch zu Ende gespielt wird?

Nein, nach den letzten Meldungen gehe ich stark davon aus, dass die Saison abgebrochen wird.

Und wie beurteilen Sie dieses Vorhaben?

Zwiespältig natürlich. In erster Linie ist es ja immer so, dass jeder Verein seine eigenen Interessen verfolgt. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Aussage, dass man auch deshalb abbricht, dass man nicht gleich 2 Runden kaputt macht. Denn es ist wohl mehr als unrealistisch, dass man am 1. September wieder in die neue Saison starten kann. Dazu müssten wir ja in 6,7 Wochen schon in die Vorbereitung starten. Aber bis dahin wird sich die Situation nicht geändert haben. Einen Impfstoff wird es auch dann noch nicht geben. Und dieses Virus wird ebenfalls noch da sein. Der Verband hat ja auch immer wieder betont, dass keiner benachteiligt wird und deshalb eben keiner absteigt. Wenn man sich jetzt aber mal die beiden A-Klassen und die Kreisliga anschaut, sieht man, dass der Aufstiegskampf sehr eng ist. Also werden da doch schon Mannschaften benachteiligt.

Wallstadt hätte die Runde also gerne zu Ende gespielt?

Wir hätten sie gerne sportlich zu Ende gebracht, ganz klar. Aber eben auch nicht mit aller Macht. Es ist logisch, dass die Gesundheit über allem steht.

Laufen im Hintergrund bereits die Planungen für die neue Saison?

Ja, natürlich, das müssen sie ja und wir sind da auch schon recht weit. Ich habe mit allen unseren Spielern gesprochen und bin sehr glücklich darüber, dass wir fast komplett zusammen bleiben werden. Das war von vorneherein mein Ziel. Insgesamt werden uns nur 3 Spieler verlassen. 2 Neuzugänge sind bereits fix und mit ein paar anderen Spielern stehe ich noch in Kontakt.

Ihre Mannschaft wird nach dem großen Umbruch im vergangenen Sommer also eingespielt sein. Schielt man da vielleicht auch schon mit einem Auge in Richtung Landesliga? Schließlich lief es ja auch schon in dieser Runde sehr gut.

Ehrlich gesagt mache ich mir momentan keine Gedanken über Ziele, sondern eher darüber, ob und wann es überhaupt weitergehen kann.

Wie fällt denn Ihr Fazit zu dieser Saison bis zum Abbruch aus?

Da waren wir natürlich sehr zufrieden. Die Mannschaft kann stolz auf sich sein, denn nach diesem Umbruch war das so nicht zu erwarten. Wir haben wirklich sehr gute Leistungen gezeigt. Ärgerlich war natürlich, dass wir mit einer Niederlage aus der Winterpause gekommen sind. Das lag aber auch daran, dass wir eine wirklich schlechte Wintervorbereitung hingelegt haben. Wir hatten diesmal einfach zu viele Verletzte und andere Ausfälle. Ich denke aber, dass wir uns von Spiel zu Spiel wieder gesteigert hätten.

 

 

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