Kyriakos Papadopoulos am Ball. Bild: Berno Nix

Kyriakos Papadopoulos am Ball. Bild: Berno Nix

Durchgestartet ++ Kyriakos Papadopoulos spielt beim Kreisligisten Enosis Mannheim seine bislang erfolgreichste Saison

Kreisligen | erstellt am Mi. 08.04.2020

Schon 13 Tore gelangen dem offensiven Mittelfeldspieler in der laufenden Spielzeit bei 17 Einsätzen. Es ist sein bislang bestes Jahr, seit er in Deutschland spielt.

„Der Coach gibt mir meine Freiheiten und die brauche ich auch“, freut er sich über das Vertrauen, welches ihm die Enosis-Trainer Cem Islamoglu und zuvor Musie Sium geschenkt haben bzw. schenken. „Ich habe schon auf der rechten Seite gespielt und auch zentral im offensiven Mittelfeld, aber am liebsten komme ich über die linke Seite. Da kann ich meine Stärken richtig gut ausspielen“, dankt er es mit Toren für den Tabellenfünften der Kreisliga Mannheim.

Nach den beiden Siegen im neuen Kalenderjahr, dem 4:1-Erfolg über Hochstätt Türkspor, zu dem er einen Treffer beisteuerte und dem 3:0 über Rot-Weiss Rheinau hat sich seine Mannschaft wieder in die Nähe der Aufstiegsränge gespielt und die Chancen auf den Sprung in die Landesliga gewahrt. Neben seiner Lieblingsposition, auf die er spielen darf, pushen ihn auch seine zwei Glücksbringer, die er sich vor jedem Spiel in den Stutzen steckt.

Papadopoulos stammt aus dem nordgriechischen Kozani, der Hauptstadt der Region Westmakedonien, 150 Kilometer von Saloniki entfernt. Im Alter von 22 Jahren machte sich der Grieche ganz alleine ohne die Geschwister und Eltern und ohne Sprachkenntnisse auf den Weg nach Deutschland, um sich hier seinen Traum als Fußballspieler zu erfüllen. In den ersten Tagen kam er bei seinem Onkel in Ludwigshafen unter, bevor er schnell eine eigene Wohnung bezog.

In Griechenland spielte er bei einem Team der 3. Liga. „Das ist in etwa vergleichbar mit der Oberliga in Deutschland“, erklärt er dem sport-kurier. Für die Oberliga oder eine noch höhere Liga hat es sportlich in Deutschland nicht gereicht, das ist dem 27-jährigen nach nun knapp fünf Jahren Aufenthalt in seiner zweiten Heimat mittlerweile bewusst. Nach dem Start beim Ludwigshafener SC, wo er sich wohl fühlte, kam er beim VfR Mannheim 2 und dem VfL Kurpfalz Neckarau nicht so gut zurecht, doch seit er im Winter 2017/2018 zu Enosis wechselte, macht ihm Fußball wieder richtig Spaß.

Beruflich hakt es noch etwas, denn seine Ausbildung in Griechenland als Physiotherapeut wird in Deutschland nicht voll anerkannt. „Aber da bleibe ich am Ball. Ich möchte meine Zukunft hier aufbauen“, lässt sich Papadopoulos nicht so schnell unterkriegen. Momentan arbeitet er nachts im „Fitbase“ in Bensheim, was sich mit dem Training gut verbinden lässt, aber durch die derzeitige Schließung der Fitness-Studios verbringt er diese freie Zeit im Moment zu Hause.

Seine Familie hat er seit seinem Aufenthalt in Deutschland kaum gesehen, aber im Sommer geht es jedes Jahr heim nach Griechenland. Darauf freut er sich genauso wie danach auch wieder auf die Rückkehr in seine zweite Heimat Ludwigshafen und den SV Enosis, wo er gute Freunde gefunden hat.

 

 

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