Christian Emig wird am Saisonende aufhören. Sein Team präsentiert sich in der Rückserie bislang sehr gut.  Bild: Berno Nix

Christian Emig wird am Saisonende aufhören. Sein Team präsentiert sich in der Rückserie bislang sehr gut. Bild: Berno Nix

Die DJK/Fortuna Edingen-Neckarhausen gehört derzeit zu den stärkeren Teams der Kreisliga

Kreisligen | erstellt am Di. 05.04.2016

Denn so langsam hat sich die Mannschaft gefunden, ist eingespielt.“ Das sagte Christian Emig, der Trainer der DJK/Fortuna Edingen-Neckarhausen, dem Sportkurier in der Winterpause. Damals rangierte seine Mannschaft, die vor der Saison fast komplett neu zusammengestellt wurde, auf dem achten Tabellenplatz.

Mittlerweile steht fest: Emig hatte den richtigen Riecher. Denn seine Elf ist tatsächlich ins Rollen gekommen. Zuletzt sammelte Neckarhausen vier Siege und ein Remis. Geht für den derzeitigen Tabellen-Fünften möglicherweise sogar noch mehr? Schnuppert man vielleicht noch am Aufstieg? So weit will Emig nicht gehen.

„Wenn wir am Ende unter den ersten fünf Teams landen, wäre das eine Super-Sache für uns“, betont der Coach, „aber falls es doch noch für mehr reichen sollte, wehren wir uns natürlich nicht.“
      
Aktuell hat man 37 Punkte auf dem Konto, damit liegt Neckarhausen zehn Zähler hinter der SpVgg Wallstadt, die zurzeit den Relegationsplatz innehat. „Wir wären also auf Patzer der Konkurrenz angewiesen“, sagt Emig. Beeinflussen kann man das nicht, die eigene Leistung hingegen schon – und das sieht es gut aus. Denn das Drumherum stimmt momentan einfach: „Wir haben pro Trainingseinheit 20, 21 Spieler dabei. Das ist für Kreisliga-Verhältnisse sehr viel. Und alle ziehen wirklich voll mit“, berichtet Emig.

Dass das Gedränge so groß ist, hängt auch mit der Abmeldung der zweiten Mannschaft zusammen. „Jeder Spieler weiß, dass er Gas geben muss, ansonsten rückt ein anderer nach“, spricht Emig den Konkurrenzkampf an, den er als absolut positiv bezeichnet.

Und das, obwohl die Begleitumstände alles andere als einfach sind. Schließlich ist bereits seit dem Winter klar, dass Emig im Sommer in Neckarhausen aufhören wird. Gerade in solchen Fällen hat es ein Trainer häufig schwer, weil ihm die Spieler auf der Nase herumtanzen. In Neckarhausen ist das anders. „Ich bin nach wie vor eine echte Respektsperson für die Spieler. Die Vereinsführung hilft mir auch dabei, das umzusetzen. Denn ich habe noch immer die Befugnis, Spieler zu suspendieren, wenn ich es für richtig halte.“

Aber wie sieht es eigentlich mit den Spielern aus? Wird es eine Massenflucht geben? Eher nicht. Laut Emig haben derzeit nur fünf Spieler ihren Abschied angekündigt. „Der Verein hat teilweise wohl doch noch finanziell etwas nachgebessert und es wird ein kleinerer Umbruch, als zunächst angenommen. Mal schauen, wen sie im Sommer nun noch dazu holen“, erklärt Emig.

Er selbst wird jedenfalls eine Pause einlegen: „Ich war jetzt neun Jahre lang Trainer und freue mich wirklich mal auf eine Pause. Auch wegen meinem Sohn. Er wird im Juni drei Jahre alt und fängt langsam an zu fragen, wo ich denn immer hingehe.“ Das eine oder andere Gespräch hat Emig aber trotzdem geführt. Allerdings mit Vereinen, bei denen es nicht gepasst hat. „Es muss wirklich alles stimmen, wenn ich irgendwo zu sage. Entfernung, Ambitionen usw. Ich gehe sicher nicht irgendwo hin, nur um Trainer zu sein.“

Sei’s drum. Emig hat in Neckarhausen noch einiges vor. Er spricht von drei, vier Highlights im Saisonendspurt. Das erste steht am Wochenende an. Dann trifft man auf Rot-Weiß Rheinau. „Das Hinspiel hatten wir mit 3:0 gewonnen, aber damals hatte Rheinau 85 Prozent Ballbesitz und wir sind drei Konter gefahren. Da haben wir einfach brutal effektiv gespielt“, erinnert sich Emig.

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