Kay Gerwig sieht die größte Baustelle bei der Chancenverwertung seines Teams. Bild: Berno Nix
„Die Chancenverwertung bleibt die Baustelle“ – Hockenheims Trainer Kay Gerwig im Interview
Kreisligen | erstellt am Di. 19.10.2021
Es war ein ernüchterndes Abschneiden, das allerdings auch nicht ganz den Tatsachen entsprach, denn die Rennstädter spielten eigentlich besser, als es das Tableau vermuten ließ.
Wie dem auch immer sei, aktuell zeigt man, dass man es auch punktetechnisch besser kann. Wir sprachen mit Trainer Kay Gerwig.
Hallo Herr Gerwig, Ihre Mannschaft steht mit 13 Punkten aus 11 Spielen auf dem 11. Platz. Damit kann man zufrieden sein. Oder?
Ja. Unser Saisonziel ist der Klassenerhalt. Somit befinden wir uns auf einem guten Weg. Leider haben wir kürzlich das Derby in Reilingen mit 0:1 verloren. Das war wirklich ärgerlich, weil wir die Chancen auf den Sieg hatten. Und wie es dann es eben manchmal so ist, kommt der Gegner einmal vors Tor und trifft. Ansonsten haben wir aber wirklich alle anderen Gegner, die wir schlagen können und sollten, auch bezwungen.
Im Vergleich zum letzten Jahr läuft es demnach deutlich besser. Warum?
Eigentlich ist unser Kader identisch zum Vorjahr. Damals war unser Problem einfach, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Ehrlich gesagt ist das aber auch momentan nicht anders. Uns gelingt es jetzt einfach nur, dass wir die Resultate besser über die Zeit bringen können. Aber die Abschlussschwäche bleibt unsere große Baustelle, denn wenn wir hier etwas kaltschnäuziger wären, könnten wir wirklich schon über 30 Tore geschossen haben.
Haben Sie eine gewisse Punktezahl im Hinterkopf, die man braucht, um drin zu bleiben?
Da wir in diesem Jahr wie die Bundesliga auch mit 18 Mannschaften in der Kreisliga spielen, hat man da natürlich diese ominöse 40 Punkte Marke im Hinterkopf. Aber bei uns werden ja wohl sogar 5 Mannschaften am Ende absteigen. Wir fühlen uns in dieser Liga sehr wohl und sehen in ihr auch die richtige Klasse für uns. Anders als in den Jahren zuvor haben wir wieder eine sehr gute Jugendarbeit, von der wir profitieren. Bei uns haben wir 4 A- Jugendliche integriert und auch in der Reserve sind 4 dabei. Das gibt uns mehr Möglichkeiten. Wir bauen uns mittlerweile selbst etwas auf.
Wie groß ist der Kader denn?
Er umfasst 22 Mann inklusive zweier Torhüter. Eigentlich ist jede Position bei uns zwei Mal besetzt, was sich natürlich auch in den Trainingseinheiten positiv bemerkbar macht.
Gegen Ladenburg gelang am letzten Wochenende ein 2:1 Sieg. Der war wichtig, wenn man sieht, dass nun einige starke Gegner folgen werden. Oder?
Ja, der war sogar sehr wichtig. Wir hätten auch in diesem Spiel mehr Tore machen können, denn wir haben wieder 2 hundertprozentige Möglichkeiten vergeben. Wobei auch Ladenburg noch gute Chancen hatte. Insgesamt fand ich Ladenburg aber nicht so stark, wie im letzten Jahr.
In den nächsten Spielen hat man eher nichts zu verlieren.
Also am Wochenende spielen wir gegen Ilvesheim, das eine gute Mannschaft ist. Gewinnen möchten wir trotzdem, denn dann könnten wir sie einholen. Danach folgen dann unter anderem Rot-Weiß Rheinau und der MFC Lindenhof. Das sind Spiele, in denen wir nur gewinnen können, weil wir nichts zu verlieren haben. Aber das macht den Fußball doch aus. Und wenn ich sehe, dass wir beim Spitzenreiter Viernheim zwar mit 1:4 verloren haben, allerdings auch etwas holen hätten können, wenn wir unsere Chancen konsequenter genutzt hätten, muss uns auch vor diesen Spielen nicht bange sein.
{loadmoduleid 374}
zurück