Rick Hutter (Trainer TSG Lützelsachsen). Bild: Berno Nix

Rick Hutter (Trainer TSG Lützelsachsen). Bild: Berno Nix

„Das wäre schwer zu rechtfertigen“ – Lützelsachsens Trainer Rick Hutter zur aktuellen Situation

Kreisligen | erstellt am Mo. 30.03.2020

…Tabelle der Mannheimer Kreisliga an, so dürfte die Laune zumindest kurzzeitig sehr gut sein. Denn die Bergsträßer führen die Liga an. Aufgrund der besseren Tordifferenz hat man den Wintermeister Rot-Weiß Rheinau verdrängt.

Ob das am Ende nun den Aufstieg bedeuten würde, falls gar nicht mehr gespielt wird, ist völlig unklar. Wir sprachen mit Lützelsachsens Trainer Rick Hutter über die Situation.

Hallo Herr Hutter, wie ist denn Ihre Prognose, wird die Saison nochmals angepfiffen oder nicht?

Das ist schwierig zu beantworten. So langsam fehlt einem die Fantasie das zu glauben, dass es weiter gehen könnte. Klar, theoretisch wäre noch genug Zeit da, aber die Gesundheit geht eben vor. Da ist es auch zweitrangig, welch großen Spaß der Fußball machen kann.

Sie sind Spitzenreiter. Das könnte bei einem Abbruch den Aufstieg bedeuten.

Ja, aber wir haben dazu keinerlei Infos. Es ist eine Ausnahmesituation, noch nie wurde eine Saison mittendrin abgebrochen. Das ist Neuland für alle. Einen Tabellenersten aufsteigen zu lassen, könnte man moralisch sicher noch leichter vertreten. Aber wenn ich jetzt daran denke, dass man eine Mannschaft absteigen lassen würde, die gar nicht die Chance hatte, sich da unten raus zu kämpfen, das wäre noch mal eine ganz andere Sache und schwer zu rechtfertigen. Ich denke deshalb, dass wenn keiner absteigt auch keiner aufsteigen wird und wir dann eben in den sauren Apfel beißen müssten. In England wurde das mittlerweile ja so gemacht. Die Runden in den unteren Ligen sind dort offiziell beendet und es wurde alles annulliert. Natürlich würden wir uns trotzdem freuen, wenn es in Deutschland eine andere Regelung geben sollte.

Hält man untereinander Kontakt?

Ja, wir haben da eine eigene Gruppe. Anfangs hatten wir den Jungs auch einen größeren Rahmenplan an die Hand gegeben. Durch ihn sollten sie sich fit halten. Denn falls es wirklich weitergehen sollte, wollen wir natürlich fit sein und nicht wegen fehlender Kondition dann komplett einbrechen. Mittlerweile liegt das Ganze jedoch eher in der Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen.

Wird im Hintergrund schon am neuen Kader gebaut?

Kurz bevor der ganze Spielbetrieb unterbrochen wurde, haben wir mit den Gesprächen angefangen. Momentan tauschen wir uns über Skype aus. Also das Trainerteam und der betroffene Spieler. Das ist natürlich nicht optimal und mit einem 4-Augengespräch nicht vergleichbar, aber es geht jetzt eben nicht anders.

In Lützelsachsen ist man sowieso nicht dafür bekannt, dass man Jahr für Jahr großartig auf dem Transfermarkt zuschlägt. Man setzt auf die eigene Jugend. Dazu braucht es aber auch ein gutes Gespür für die Taktik. Ist die beispielsweise schon in der A Jugend die gleiche?

Nein, bei uns hat jeder Jugendtrainer wirklich freie Hand was Taktik und System angeht. Letztlich ist es meiner Meinung nach auch für jeden Spieler gut, wenn er verschiedene Sachen mitbekommt. Er wird flexibler. Wenn bei uns neue Spieler dazu kommen, stellen wir ihnen unsere Vorstellungen in der Vorbereitung vor.

Wie sehen denn Ihre Vorstellungen aus?

Wir versuchen über Ballbesitz zu kommen und arbeiten viel mit Flachpässen. Gegen den Ball haben wir uns etwas umgestellt. Das offensive Pressing aus dem Vorjahr haben wir etwas nach hinten verlagert, weil wir zu anfällig in der Defensive waren. Vorne haben wir ein paar schnelle Leute, die wir durch Gassenpässe einsetzen, um so hinter die letzte Abwehrreihe zu kommen.

 

 

 

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