Marco Annese streift sich wieder das gelbschwarze Dress der Ladenburger über. Bild: Berno Nix
Das Comeback des Marco Annese – Von der Trainerbank des VfL Neckarau II geht es als Spieler zurück zu den „Nulldreiern“
Kreisligen | erstellt am Mi 21.06.2017
Trainer Marco Annese und der VfL Neckarau II gehen ab sofort getrennte Wege.
„Ich habe dem Verein frühzeitig mitgeteilt, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehen werde“, erklärt Annese im Gespräch mit dem sport-kurier, „ich habe mich aber auch an der Suche nach einem passenden Nachfolger beteiligt, denn der VfL ist mein Heimatverein. Es liegt mir am Herzen, dass es dort gut weitergeht.“ Vorgeschlagen hat Annese einen alten Bekannten, die Entscheidung über seinen Nachfolger ist beim A-Ligisten laut Annese aber noch nicht gefallen.
Der 35-Jährige blickt auf eine erfolgreiche Zeit bei der Landesliga-Reserve zurück. Unter seiner Regie hat man einiges erreicht. Dem Aufstieg aus der B-Klasse folgten zwei Jahre in der A-Klasse. In der letzten Saison hätte man nun gerne an der Tür zur Kreisliga angeklopft – und der Saisonstart war auch vielversprechend. Die Annese-Elf stürmte von Sieg zu Sieg, spielte insgesamt eine starke Hinrunde und war zum Winter ein ernstzunehmender Kandidat für den Aufstieg.
Doch in der Rückserie konnte man nicht mehr an die Hinrunde anknüpfen, rutschte immer weiter ab und beendete die Runde letztlich auf dem siebten Tabellenplatz. Laut dem Coach gab es dafür aber Gründe: „Zunächst einmal sind uns zwei ganz wichtige Stützen weggebrochen und da auch die erste Mannschaft große Verletzungsprobleme hatte, mussten noch weitere Spieler abgestellt werden. Aber das ist eben ein Problem, mit dem eigentlich alle Reserveteams zu kämpfen haben.“
Marco Annese wechselt vorerst wieder von der Trainerbank aufs Spielfeld. Neu-Kreisligist FV 03 Ladenburg kann sich über den Transfer freuen. Bild: Berno Nix
Der Ansatz war in Neckarau aber ein anderer. Der VfL wollte den zweiten Anzug eigentlich stärken. Annese nickt das ab: „Der Plan war, dass wir dauerhaft vier, fünf Spieler von oben bekommen, die mit uns trainieren und bei uns spielen. Aber das hat nicht geklappt, war aber eben aufgrund der Personalsituation in der Ersten einfach nicht möglich.“ War es unter dem Strich dann also doch eher ein Abschied im Bösen? „Nein, sicher nicht. Das lief alles gut und ohne Ärger ab.“
Eine neue Aufgabe hat er übrigens schon. Annese wechselt wieder die Fronten. Aus dem Trainer wird wieder ein Spieler. „Zumindest ein Jahr werde ich noch dran hängen“, berichtet er, „und das bei einem Verein, bei dem ich schon mal war und mich super wohlgefühlt habe.“
Gemeint ist der FV 03 Ladenburg, der kürzlich bekanntlich die Rückkehr in die Kreisliga Mannheim geschafft hat. Zu Trainer Rainer Elias hat Annese einen sehr guten Draht. Beide schätzen sich und wissen um die gegenseitigen Stärken. Bei Annese liegen die auf der Hand. Im Sturm ist er schwer zu stoppen. Während seiner aktiven Karriere hat er schon diverse Abwehrreihen schwindelig gespielt. Doch eigentlich war die aktive Karriere längst beendet. Starke Probleme an der Hüfte zwangen ihn zum Aufhören.
„Die Ärzte sagten mir, dass ich Hüftarthrose habe und ich hatte auch wirklich Schmerzen“, berichtet er. Mittlerweile sind die aber weg. Gezeigt hat sich das in der letzten Rückrunde: „Aufgrund unserer Personalsituation habe ich fast die komplette Rückrunde durchgespielt und es ging sehr gut.“
Wann er sein Comeback auf der Trainerbank geben wird, steht deshalb aktuell noch in den Sternen. Annese: „Ich will jetzt mindestens noch ein Jahr als Spieler dranhängen.“
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