Plankstadts Chefcoach Frank Engelhardt (Bildmitte) stellte sich den Fragen des Sportkurier. Links im Bild Co-Trainer Björn Weber. Bild: Berno Nix
Bricht Kreisliga-Spitzenreiter TSG Eintracht Plankstadt auf der Zielgeraden ab?
Kreisligen | erstellt am Mo. 11.04.2016
Die TSG Eintracht Plankstadt war der Überflieger der Hinrunde und zog an der Spitze einsam ihre Kreise. Für die anderen Klubs ging es eigentlich nur noch um Platz zwei, den Relegationsplatz. Mittlerweile haben sich die Zeiten aber geändert: Sieben Spieltage vor Schluss dürfen sich wieder vier Mannschaften Hoffnungen auf den Titel machen. Plankstadt mit 50 Punkten, Wallstadt mit 47, Rheinau mit 45 und Türkspor Mannheim mit 43 Punkten.
Plankstadt kassierte am letzten Wochenende erneut einen Dämpfer. Beim abstiegsbedrohten FC Germania Friedrichsfeld setzte es eine empfindliche 4:0 Niederlage. Dass Wallstadt nicht schon gleichzogen hat, lag an Turanspor Mannheim, das bei der SpVgg mit 3:1 Toren gewann. Der Sportkurier sprach mit Frank Engelhardt, dem Trainer der Plankstädter.
Hallo Herr Engelhardt, was ist denn zurzeit los mit Ihrer Mannschaft? Von der Leichtigkeit, mit der man durch die Hinrunde marschiert ist, ist nichts mehr übrig geblieben…
Frank Engelhardt: Es gibt da zwei Seiten der Medaille. Zum einen muss man ganz klar sagen, dass wir vor der eigenen Haustür kehren müssen. Einige Leistungsträger können momentan nicht ihr Potenzial abrufen, was ihnen in der Hinrunde noch gelungen ist. Zum anderen ist es so, dass viele Gegner sich mittlerweile einfach sehr gut auf uns eingestellt haben. Der Überraschungseffekt ist weg.
Wie treten die Mannschaften denn gegen Plankstadt auf?
Frank Engelhardt: Ich würde es als sehr kompakt beschreiben. Sie arbeiten gut gegen den Ball und überlassen uns dann das Feld und sobald wir einen Fehler machen, wird er häufig sofort bestraft. Und fehlt derzeit einfach etwas die Sicherheit.
Kann es sein, dass es aktuell auch etwas mit dem Kopf zu tun hat, schließlich hat Ihre Mannschaft in der Hinrunde bewiesen, zu was sie fähig ist…
Frank Engelhardt: Klar, mittlerweile fehlt natürlich auch etwas das Selbstvertrauen. Es gab ja auch ein paar Rückschläge. Die Auftaktniederlage nach der Winterpause gegen Phönix Mannheim kann passieren, weil man nie genau weiß, wo man nach so einer langen Pause steht. Aber die Niederlage gegen Wallstadt hat dann richtig weh getan, weil wir nicht das umgesetzt haben, was wir eigentlich wollten. Trotzdem muss das Selbstvertrauen da sein, wir sind ja nach wie vor noch Tabellenführer. Momentan sind wir dabei viele Gespräche zu führen und suchen nach den genauen Gründen, aber sie sind wirklich schwer zu finden. Die Jungs spielen ja auch nicht absichtlich schlecht und fragen sich selbst, warum es zurzeit so ist. Im vorletzten Spiel gegen Schriesheim haben wir auch wieder gut gespielt, aber das gegen Friedrichsfeld war einfach katastrophal von uns.
Ist vielleicht auch etwas Unruhe in der Mannschaft?
Frank Engelhardt: Nein, sicher nicht. Da gibt es keine Probleme. Es ist eher sogar manchmal zu freundschaftlich. Das kann ja auch mitunter ein Nachteil sein. Also Unruheherde sucht man bei uns wirklich vergeblich.
Man kann sagen, dass der Titelkampf mittlerweile wieder völlig offen ist, oder?
Frank Engelhardt: Ja, und ich würde sogar dazu tendieren, zu sagen, dass Rheinau in der Lage ist, voll einzugreifen. Dort wird ein richtig guter Job gemacht. Sie treten so auf, wie wir in der Hinrunde. Die beste Ausgangslage haben aber nach wie vor wir.
Wie sieht denn das Restprogramm Ihrer Mannschaft aus Ihrer Sicht aus? Eher schwer oder machbar?
Frank Engelhardt: Aus den ersten fünf Teams haben wir nur noch den FC Türkspor Mannheim. Doch es warten auch noch andere knifflige Aufgaben. Das geht den anderen da oben aber genauso und das macht es ja auch so spannend. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass wir da oben stehen bleiben können, wenn wir unsere Leistung wieder konstant abrufen. Andernfalls wird es richtig schwer. Diese ganzen Auf und Ab’s bereiten mir derzeit schon ein wenig Bauchschmerzen.
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