SG-Coach Josip Petrina (rechts/blau).  Bild: Berno Nix

SG-Coach Josip Petrina (rechts/blau). Bild: Berno Nix

„Zur Hälfte zufrieden“ ++ Trainer Josip Petrina von der SG Mannheim aus der Kreisklasse A2 zieht eine durchwachsene Zwischenbilanz

Kreisklassen | erstellt am Mo. 30.03.2020

Trainer Josip Petrina zieht eine durchwachsene Zwischenbilanz seines Clubs nach knapp zwei Dritteln der Saison.

„Von der Qualität im Kader her gesehen müssen wir eigentlich mehr Punkte haben. Uns fehlt ganz einfach die Konstanz. Wir zeigten schon sehr gute Spiele und danach auch wieder Katastrophenspiele“, beobachtet er starke Leistungsschwankungen in seiner Elf.

Zum Beweis braucht man sich nur die letzten drei Ergebnisse der SG anzuschauen. Gegen Tabellenführer Spvgg Ilvesheim verabschiedete man sich mit einem 1:11 in die Winterpause und startete gegen den Abstiegskandidaten SpVgg Wallstadt 2 nach der Pause mit einer 3:4-Niederlage, doch danach folgte gegen den ASV Feudenheim ein 2:0-Sieg.

Aber immerhin hat seine Mannschaft schon jetzt mehr Punkte als in der gesamten letzten Saison. „Seit ich da bin ist die Fluktuation auch nicht mehr so hoch. Wie jeder Verein haben wir in jedem Jahr aber auch unsere zwei bis drei Zugänge und ebenso viele Abgänge“, hat er dem großen Kommen und Gehen im Club mittlerweile einen Riegel vorgeschoben.

Schwerpunktmäßig versammelt er im Training natürlich Landsleute um sich. „Unser Verein ist definitiv auch ein Sprungbrett für junge Kroaten. Wir helfen Ihnen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, wenn sie nach Deutschland kommen und manche versuchen es dann auch höherklassig“, sagt der Elektrotechnikmeister, der seit dem Winter der Saison 2017/2018 die Mannschaft trainiert.

Ein rein kroatisches Team ist die SG Mannheim aber nicht, wie Petrina betont, denn es gibt auch Spieler im Kader, die andere Nationalitäten haben. „Wir sind für alle offen. Wir haben auch Akteure aus dem Kamerun, dem Senegal, Rumänien und auch eine Brasilianer ist dabei. Ich schaue natürlich auch nach deutschen Spielern, doch es ist schwer, da jemand für den Verein zu gewinnen“, kann er gewisse Vorbehalte durchaus nachvollziehen. „Manche unserer Kroaten sprechen schlecht deutsch, da wird in der Kabine natürlich hauptsächlich kroatisch gesprochen. Meine Ansprachen mache ich dreisprachig, neben kroatisch und deutsch auch noch in englisch.“

Einen typischen Torjäger vermisste Petrina in der Vorrunde in seinem Team. Mit der Verpflichtung von Ivan Filipovic von Rot-Weiß Rheinau, er erzielte in der Saison 2017/18 für Enosis Mannheim immerhin 15 Tore bei 28 Einsätzen, hoffte Petrina, hier erfolgreich nachgebessert zu haben.

Filipovic erzielte in seinen beiden Einsätzen auch bereits einen Treffer für seinen neuen Verein. Petrinas Rezept für die nahe Zukunft soll nun sein, um einige erfahrene Spieler herum eine schlagkräftigere Mannschaft zu formen, denn immer nur Mittelmaß oder gar nur unten mitzuspielen ist für Petrina nicht unbedingt befriedigend. Aktuell sieht Petrina sein Team in der Kreisklasse aber noch richtig aufgehoben.

Neben der Zwangspause traf den Verein vor wenigen Tagen aber auch das Erdbeben in Kroatien. „Wir haben ja alle dort noch Familie oder Angehörige“, richtet sich der Blick vieler im Verein in diesen Tagen auch in Richtung Heimat und nicht nur er hofft, dass es auch dort wieder voran geht, zumindest schneller als in der Liga.

Die Fußballpause, so befürchtet er, dauere wohl noch länger. „Wenn man die Entwicklung so sieht, dann glaube ich, dass da in absehbarer Zeit auf dem Rasen nichts passiert, aber das ist natürlich auch nur reine Spekulation.“ 

 

 

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