SC Kaefertal - SG Croatia Mannheim, Kreisklasse A2, v.l. Kaefertals Christopher Steinhauer gegen die Kroaten Tomislav Cvitanovic und Robert Vrbos. Bild: Berno Nix
Schon jetzt ein Titelkandidat? – Der Respekt vor A-Ligist SC Käfertal ist groß
Kreisklassen | erstellt am Fr 11.09.2020
Ganz oben auf der Liste steht Kreispokalsieger SKV Sandhofen. Doch mittlerweile ist da noch eine andere Mannschaft, die so noch vor ein paar Wochen nur die wenigsten auf der Rechnung hatten, die sich aber viel Respekt erarbeitet hat. Gemeint ist der SC Käfertal.
In der Vorbereitung ging es fast ausschließlich gegen höherklassige Gegner und das mit Erfolg: Die Kreisligisten TSV Neckarau (4:3), FV Leutershausen (4:3/Kreispokal) und SpVgg Ilvesheim (5:0/Kreispokal) wurden alle geschlagen. Hinzu kam eine knappe 2:3 Niederlage im Verbandspokal gegen Landesligist SG HD-Kirchheim. Im letzten Spiel vor dem Ligastart setzte es dann einen kleinen Dämpfer. Gegen den Kreisligisten SG Hemsbach kassierte man im Kreispokal eine 7:8 Niederlage nach Elfmeterschießen. SCK-Trainer Uwe Bertsch fand’s aber nicht dramatisch, im Gegenteil: „Da haben wir eine super Leistung über 120 Minuten gezeigt und das gegen eine Mannschaft, mit der in der Kreisliga gerechnet werden muss. Sie sind wirklich gut.“
Das müssen sie auch sein, schließlich schlägt man Käfertal derzeit nicht mal so im Vorbeigehen. Zu spüren bekam das am letzten Wochenende auch der starke SV Schriesheim, der in Käfertal mit 0:3 unter die Räder kam. „Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Sehr körperbetont, aber nicht unfair. Ich denke, dass wir die besseren Chancen hatten und deshalb auch verdient gewonnen haben“, betont Bertsch, der natürlich hofft, dass man den Höhenflug fortsetzen kann.
Geplant ist er nicht. Das Ziel in Käfertal ist klar umrissen: „Wir möchten unter die ersten acht Mannschaften, falls wir am Ende weiter vorne landen sollten, nehmen wir das aber natürlich gerne mit“, sagt der Coach, der aber eines klar stellt: „Bei all dem Optimismus, der nun herrscht, darf man nicht vergessen, wo wir her kommen. Die letzte Saison haben wir als 13. beendet.“
In diesem Jahr geht es vielmehr darum, sich etwas aufzubauen und als Mannschaft zu reifen, um dann in „2 bis 3 Jahren wirklich mal die Kreisliga in Angriff nehmen zu können“ (Bertsch). Im Sommer wurden 5 A-Jugendliche hochgezogen. Einer der Hauptgründe für den Leistungsschub ist ein neues Duo in der Innenverteidigung. Mit Erdem Dogan (VfR Mannheim) und Hammeth Sabra (TSG Lützelsachsen) hat Käfertal zwei Asse dazu bekommen, die hinten den Laden zusammenhalten. „Ihre Wechsel kamen relativ kurzfristig zustande“, verrät Bertsch, „und man muss einfach sagen, dass sie uns hinten drin eine enorme Stabilität geben.“
In der Vorsaison glich die Defensive eher noch einer Großbaustelle. Da man keine entsprechenden Spieler im Kader hatte, musste improvisiert werden. „Wir haben dann Stürmer zu Abwehrspielern umgeschult“, erzählt Bertsch, der in dieser Saison übrigens auch auf familiäre Unterstützung auf dem Platz bauen kann. Sein Sohn Tom ist einer der A-Jugendlichen, die nun in der A-Klasse ran dürfen. Und der Youngster macht es richtig gut. Nach starken Auftritten in der Vorbereitung traf er auch gleich zum Auftakt gegen Schriesheim.
„Er hat davon profitiert, dass wir in der Vorbereitung ein paar Ausfälle hatten. Dadurch stand er immer auf dem Platz und hat jetzt reichlich Spielpraxis gesammelt.“ Zuhause ist das Thema SC Käfertal aber tabu. Bertsch: „Es kommt schon mal vor, dass er mich mittags fragt, was wir abends trainieren oder wie wir in einem Spiel spielen werden, da bekommt er von mir aber keine Antwort. Privat und Fußball trenne ich komplett. Auch wenn das manchmal natürlich etwas komisch ist“, lacht der Vater.
Am Sonntag will man die guten Leistungen der letzten Wochen auch in Laudenbach bestätigen. „Das ist ein Aufsteiger, der durchaus seine Qualitäten hat. Wir müssen aufpassen“, stellt Bertsch klar.
{loadmoduleid 374}
zurück