Lars Weidmann beklagt in dieser Spielzeit das Verletzungspech. Bild: Berno Nix
„Eine frustrierende Situation“ – Beim ASV Feudenheim geht man auf dem Zahnfleisch
Kreisklassen | erstellt am Mo 20.02.2017
Man wollte in der Mannheimer Kreisklasse A, Staffel II, um den Aufstieg mitspielen. Ein Hirngespinst? Sicher nicht. Die Mannschaft um Trainer Lars Weidmann hat ja bekanntlich auch schon in der Vorsaison gezeigt, zu was sie fähig ist. Letztlich war man da als Dritter durchs Ziel gesaust, mit ein bisschen mehr Glück hätte es damals auch zum zweiten Platz reichen können.
Diesmal sollte nun alles besser werden. Mittlerweile lässt sich jedoch festhalten: es wurde schlechter. Momentan überwintert der ASV als Sechster und hat mit 25 Punkten elf Zähler Rückstand auf den VfB Gartenstadt II, der auf dem begehrten zweiten Rang liegt.
Lars Weidmann ist mit der Hinrunde unzufrieden
Und wie fällt nun das Hinrunden-Fazit aus? „Schlecht, ganz schlecht“, sagt ein enttäuschter Lars Weidmann, „vom zweiten Platz brauchen wir gar nicht mehr zu reden. Wir müssen vielmehr schauen, dass wir die Runde halbwegs ordentlich zu Ende bringen.“ Vor allem die vielen Verletzten machten dem Coach einen Strich durch die Rechnung.
„Ich weiß, dass das Verletzungspech gerne als Entschuldigung angeführt wird und den anderen geht es ja ähnlich. Aber bei uns war es wirklich hart.“ Ein Beispiel gefällig? Ende November war der Trainingsbeteiligung mal so mau, dass Weidmann eine komplette Trainingswoche absagen musste. „Es ging einfach nicht, wir hatten keine Leute. Manche waren verletzt, andere krank und der Rest beruflich verhindert.“ Für einen Trainer ist das nicht leicht. Weidmann: „Das stimmt. Es ist einfach eine frustrierende Situation.“
In der Winterpause war man nun eigentlich wieder auf einem guten Weg. Als es am 23. Januar los ging, war die Trainingsbeteiligung sehr gut. Doch das ist längst wieder Geschichte. Laut Weidmann haben sich nun wieder sechs Spieler verletzt, die normalerweise zum Stamm gehören. Auch Torjäger Gerard Dabla zählt zu den Wackelkandidaten. Verletzt ist er nicht, aber der Flüchtling aus dem Togo wurde in ein anderes Auffanglager verlegt.
Testspiele verliefen bislang positiv
„Zurzeit sieht es aber so aus, als ob er wieder zurückkommt“, berichtet Weidmann, „und das wäre auch sehr wichtig, denn er hat wirklich eine hohe Qualität. Im Togo war er ja wohl auch schon Nationalspieler, ehe er sich verletzt hat.“
Momentan hat Weidmann 13, 14 Mann, auf die er sich verlassen kann. Mit ihnen hat er auch schon drei Testpartien bestritten und die Ergebnisse waren positiv. Gegen die Kreisligisten Schriesheim und Edingen-Neckarhausen reichte es jeweils zu einem 2:1-Sieg und gegen den Kreisligisten Friedrichsfeld erkämpfte man sich ein 1:1-Remis.
„Testspiele darf man zwar nicht überbewerten, aber das sah schon ganz gut von uns aus. Die Jungs haben auch viel Qualität, aber es darf jetzt wirklich rein gar nichts mehr passieren. Wir haben einfach keine Alternativen mehr.“ Mit Nachwuchskräften kann ebenfalls nicht aufgestockt werden: Der ASV hat keine A-Jugend mehr.
Bleibt die Frage: Wie geht es nach der Saison mit Weidmann weiter? Hat er nach all den Negativerlebnissen noch die nötige Motivation? „Eins vorneweg: Die Arbeit mit den Jungs macht mir nach wie vor Spaß. Mein Vertrag läuft bis zum Ende der Saison. Momentan deutet vieles darauf hin, dass es zu einem Vorstandswechsel kommt. Da muss man sich dann nochmals zusammensetzen und über alles reden.“
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