Zdravko Barisic muss beim SV Seckenheim mit einem Mini-Kader arbeiten. Bislang waren die Ergebnisse in den Testspielen nicht berauschend. Bild: Berno Nix

Zdravko Barisic muss beim SV Seckenheim mit einem Mini-Kader arbeiten. Bislang waren die Ergebnisse in den Testspielen nicht berauschend. Bild: Berno Nix

Ein Himmelfahrtskommando? – Zdravko Barisic ist um seinen Job beim SV Seckenheim nicht zu beneiden

Kreisklassen | erstellt am So. 19.02.2017

Der steht in der Staffel eins auf dem 15. und somit letzten Platz. Gerade mal sieben Zähler konnten bis Weihnachten eingefahren werden. Doch nun soll alles besser werden und der Optimismus hat einen Namen: Zdravko Barisic.

Der mittlerweile 45-Jährige, der unter anderem auch beim SV Waldhof  und der SG Heidelberg-Kirchheim als Spieler unter Vertrag stand, war quasi eine Art „Neujahrsgeschenk“. Erst kurz vor dem Jahreswechsel wurde er als Trainer präsentiert. Zu beneiden ist er um seinen Job in Seckenheim nicht. Der SVS steht mit dem Rücken zur Wand. Der sport-kurier sprach mit dem Kroaten.
 
Hallo Herr Barisic, wie kam es denn eigentlich, dass Sie in Seckenheim gelandet sind?

Der Kontakt kam eigentlich über Tomislav Sandro zustande. Er ist in Seckenheim Torhüter und ein Landsmann von mir. Aber Seckenheim war auch schon vor ein paar Jahren an mir interessiert. Da hat es aber nicht geklappt. Der Kontakt ist aber ehrlich gesagt nie komplett abgebrochen.
 
Das Ziel für die Rest-Rückrunde ist sicher der Klassenerhalt, aber ist der überhaupt noch zu realisieren?

Sagen wir es mal so: Wir versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Ich habe mir mittlerweile einige Infos über die neue Liga eingeholt. Gerade auch was unsere Gegner zum Auftakt angeht. Ich denke, dass wir in der Rückrunde auf jeden Fall mehr Punkte als in der Hinrunde holen werden. Der Klassenerhalt wird natürlich schwer, aber meine Jungs haben Qualität. Das Hauptproblem ist sicherlich, dass unser Kader sehr klein ist. In den Trainingseinheiten kann ich immer auf einen Stamm von sieben bis acht Spielern bauen, die wirklich immer da sind und die sich voll reinhängen. Ich bin optimistisch, dass wir es gemeinsam schaffen, die anderen auch noch mitzuziehen.

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Barisic (weiß) plant schon den einen und anderen Kurzeinsatz ein. Der 45-jährige kann so manchen Jungspund noch was vormachen. Bild: Berno Nix
 
Seit wann läuft denn die Vorbereitung in Seckenheim?

Wir haben am 15. Januar begonnen. Die erste Woche war aber nicht gut, weil da noch wirklich viele gefehlt haben. Mittlerweile macht es aber wirklich Spaß. Die Jungs gehen über die Grenze hinaus. Testspiele hatten wir auch schon ein paar. Gegen Bosna Mannheim aus der B-Klasse haben wir 2:5 verloren, gegen den Kreisligisten Friedrichsfeld 1:3 und gegen den Heidelberger Kreisligisten FV Nußloch mit 3:5. Das Problem in diesen Spielen war aber vor allem, dass wir extrem ersatzgeschwächt waren. So mussten gegen Bosna beispielsweise noch drei AH-Spieler und ich selbst eingreifen. Wir konnten aber meistens trotzdem gut mithalten. Sind dann aber so ab der 70. Minute eingebrochen.
 
Hat die Mannschaft konditionelle Probleme?

Ja und zwar erhebliche. Ich habe das auch sofort in den ersten Trainingseinheiten gemerkt. Mit meinem Training kamen viele gar nicht klar. Sie hatten sofort mit kleineren Verletzungen zu kämpfen. In Sachen Fitness habe ich hier wirklich bei null anfangen müssen, aber dafür habe ich gar nicht die Zeit gehabt. Ich hoffe mal, dass wir bis zu den ersten Ligaspielen ein gewisses Level erreicht haben. Ich will hier jetzt aber gar nicht gegen meinen Vorgänger schießen. Das ist nicht meine Art. Aber das Problem besteht eben.
 
Und wie sieht es mit Ihnen selbst aus? Werden sie in der Rückrunde häufiger mit auf dem Platz stehen?

Ich hoffe mal nicht (lacht). Ich trainiere aktuell zwar mit, aber so gedacht ist das eigentlich nicht. Was ich mir aber vorstellen kann, ist, dass ich ab und zu so ab der 70. Minute reinkomme, wenn ein anderer wirklich nicht mehr kann.

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