Mario Tessitore in Jubelpose - er hat erneut getroffen. Bild: Lothar Fischer

Mario Tessitore in Jubelpose - er hat erneut getroffen. Bild: Lothar Fischer

Die Quote von Mario Tessitore ist atemberaubend ++ Bislang 27 Treffer für den FV Brühl II erzielt

Kreisklassen | erstellt am Do. 03.05.2018

Seine Quote ist atemberaubend. Von einer Quote wie sie aktuell Mario Tessitore vorzuweisen hat, kann aber auch der Pole nur träumen.

Der Torjäger des FV Brühl 2 hat in 21 Partien bärenstarke 27 Treffer erzielt. Er hat somit einen großen Anteil am Höhenflug der Brühler Reserve, die als Dritter in der Mannheimer Kreisklasse A1, durchaus noch Chancen auf den Aufstieg in die Kreisliga hat. Tessitore selbst ist da eher skeptisch. „Das Problem ist, dass die beiden Mannschaften vor uns auch einen sehr guten Lauf haben“, erklärt der Knipser, „und wenn die nicht doch noch irgendwie einbrechen, ist für uns nichts drin.“

Was er meint, wird bei einem Blick auf die Tabelle klar: Brühl II hat als Dritter 53 Punkte auf dem Konto, davor liegt noch die SpVgg Ketsch II mit 57 Zählern und der Primus SV Rohrhof mit 61. Alle drei Teams haben 24 Spiele bislang auf dem Konto und das sechs Spieltage vor Schluss. Viel Zeit bleibt also nicht mehr.

Tessitore selbst würde natürlich gerne nochmals aufsteigen, mit 34 Jahren neigt sich seine Laufbahn ja auch so langsam dem Ende entgegen. Aber zufrieden ist er mit der Saison schon längt: „Eigentlich dachten wir, dass es für uns eher gegen den Abstieg gehen wird“, betont Tessitore, der gar keinen echten Grund für den Höhenflug nennen kann: „Momentan ist eben einfach das nötige Selbstvertrauen da und uns gelingt viel. Taktisch stehen wir relativ tief und schaffen es dann immer, blitzschnell umzuschalten.“

Bei ihm selbst kann von umschalten hingegen nicht die Rede sein. Tessitore ist eher der Mann, der vorne drin steht und wartet, bis der Ball bei ihm ankommt. „Ich bewege mich wirklich nur dann, wenn es nötig ist“, grinst er. Was allerdings nicht darin liegt, dass der Goalgetter faul wäre. Mittlerweile spürt er vielmehr das Alter:

Tessitore am Ball. Sein Neulußheimer Gegenspieler versucht ihn zu stören. Archivbild Lothar Fischer.

„Mir tut alles weh, manchmal ist es wirklich hart.“ Verzichten kann man aber natürlich nicht auf ihn. Er ist unersetzbar, trifft wie am Fließband. Zuletzt beim 9:1 über die TSG Rheinau gleich viermal. Auch gegen Höchstätt Türkspor war ihm das in dieser Runde schon gelungen. „Mein Rekord liegt bei fünf Toren in einem Spiel, das war vor rund 10 Jahren, als ich noch bei 07 Mannheim gespielt habe“, berichtet Tessitore, dessen Vorbild ein gewisser Miro Klose ist: „Er ist für mich immer ein kompletter Stürmer gewesen, der für seine Mannschaften gearbeitet hat und vorne auch noch die Tore erzielt hat.“

In Brühl fühlt sich der hauptberufliche Maler und Lackierer pudelwohl. Denn dort ist man laut ihm auch außerhalb des Platzes eine echte Einheit. „Kaum ist das Spiel oder das Training vorbei, bestellen wir uns vier Partypizzen, ordern einen Kasten Bier und sitzen einfach noch zusammen. Es macht einfach Spaß. Geld gibt es nicht, aber das stört uns nicht, wir sind fast alles Brühler Jungs.“

Deshalb ist er auch weit davon entfernt, sich als Star der Truppe zu fühlen, nur weil er es ist, der die Tore schießt. „Ohne meine Mitspieler wäre ich nichts, sie bringen mich in Position, von ihren Zuspielen lebe ich. Ich sehe mich eher als letztes Glied in einer langen Kette und bin froh, wenn ich die Tore für die Mannschaft erziele, nicht für mich.“

Und es werden wohl noch ein paar dazu kommen …

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