Feudenheims Trainer Lars Weidmann scheiterte mit seiner Mannschaft nur knapp am Aufstieg in die Kreisliga Mannheim. Bild: Berno Nix
Der ASV Feudenheim greift nach knapp verpasstem Aufstieg auch in der neuen Saison oben an
Kreisklassen | erstellt am Mo. 20.06.2016
Einerseits ist da der Stolz über viele starke Aufritte und eine beeindruckende Aufholjagd in der Staffel II, andererseits aber eben auch die Enttäuschung über das fehlende Happy End.
Denn letztlich ist der ASV nicht belohnt worden: Die Feudenheimer rasten als Dritter über die Ziellinie. Ein sehr undankbarer Platz. Bis zum VfR Mannheim II, der als Zweiter in die Relegation ging und sich mittlerweile zurück in die Kreisliga Mannheim geschossen hat, waren es gerade mal drei Punkte. „Das ist schon bitter gewesen. Wir haben ja ab März kein Spiel mehr verloren und haben uns trotz eines Rückstandes von teilweise acht Punkten wieder herangekämpft. Da ist es doch klar, dass die Enttäuschung groß ist“, erklärt Weidmann.
Doch oft merkt man erst in der „Niederlage“, was man wirklich aneinander hat. Und in Feudenheim scheint ein verschworener Haufen am Start zu sein. Kaum war der Aufstiegsexpress für den ASV abgefahren, begann der Verarbeitungsprozess. So machte man sich beispielsweise geschlossen auf zum Stadtfest, lenkte sich ab und sammelte neue Kraft.
Nun sieht die Welt schon wieder deutlich besser aus
In der neuen Saison soll erneut angegriffen werden. „Dann wollen wir den Aufstieg packen, denn es würde wohl wenig Sinn machen, wenn wir sagen würden, dass wir eine Platzierung zwischen Rang drei und fünf anstreben“, betont Weidmann lächelnd.
Ein Selbstläufer ist aber auch diesmal nicht zu erwarten. Noch gibt es viele Unbekannte. Niemand weiß genau, was die anderen im Detail machen. Weidmann sagt es so: „Ich denke, dass die Liga nach der Sommerpause wieder ähnlich stark sein wird, wie in der letzten Runde.“ Ein entscheidender Vorteil des ASV könnte sein, dass man eingespielt ist.
ASV Feudenheim – SSV Vogelstang, Kreisklasse A2, v.l. Vogelstangs Michael Koch gegen Feudenheims Marco Clausen. Foto: Berno Nix
Der Kader wurde nämlich bewusst beisammen gehalten
Schon lange vor dem Saisonende machten die Verantwortlichen Nägel mit Köpfen. „Wir wären mit dieser Mannschaft auch in die Kreisliga, denn sie ist aus meiner Sicht für beide Ligen stark genug“, stellt der Trainer klar. Echte Überflieger, also Typen von denen alles abhängt, hat man nicht im Kader. Weidmann sieht es ähnlich: „Wir sind nicht von einem Topknipser oder etwas ähnlichem abhängig, das macht uns schwer ausrechenbar und ist sicher eine unserer Stärken.“
Ab dem 17. Juli wird in Feudenheim wieder das Training aufgenommen. Dann werden auch drei neue Spieler auf dem Platz stehen. Jan Mikisch kommt von der SpVgg Ilvesheim, der früher schon beim ASV die Fußballschuhe geschnürt hat und dessen Herz laut Weidmann auch am Verein hängt.
Auch Christopher Kern ist ein alter Bekannter. Er kickte einst in der Jugend für die Mannheimer Vorstädter und war zuletzt bei der TSG Weinheim II am Ball. Der dritte im Bunde ist Torhüter Dirk Weckbach. „Dirk hat jetzt rund zweieinhalb Jahre gar nicht gespielt. Früher waren wir zusammen aktiv. Er ist ein guter Freund von mir, der uns mit seiner Erfahrung sicher weiter bringen wird.“
Um in der Vorbereitung auch unter Wettkampfbedingungen etwas probieren zu können, hat Weidmann einige Testspiele vereinbart
Höherklassige Teams sind ganz bewusst nicht mit dabei. „Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, wenn du in der Vorbereitung gegen Landesligisten oder Verbandsligisten testest und dann mit acht oder neun zu null abgeschossen wirst“, sagt Weidmann und ergänzt: „Denn gerade gegen Gegner, die in etwa gleich stark sind, kannst du sehr gut erkennen, wo es noch hapert und was noch verbessert werden muss.“
Hat die Saison dann erstmal begonnen, wird es wichtig sein, dass man gut aus den Startlöchern kommt. Im letzten Jahr klappte das nicht. Damals setzte es prompt ein 0:2 gegen Enosis Mannheim, dem ein 1:7 gegen den SSV Vogelstang folgte – und schon lief man der Musik hinterher. Mittlerweile hat man aber längst gezeigt, dass man es besser kann…..
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