Spielszene SG Viernheim - SG Mannheim, Kreisklasse A2, v.l. Mannheims Kristijan Antunovic gegen Viernheims Pamo Dou Samba. Bild: Berno Nix
„Den Aufstieg hätten wir nicht angenommen“ – Der SG Croatia Mannheim fehlen die Spieler
Kreisklassen | erstellt am Mi 12.07.2017
Lange mischte man in der Kreisklasse A, Staffel II, ganz oben mit und landete in der Endabrechnung auf dem vierten Platz.
„Das war die beste Runde in den letzten 10 bis 15 Jahren“, erklärt Coach Claudio Poleti im Gespräch mit dem sport-kurier. Mittlerweile ist die Freude über die starke Saison aber verflogen, denn die Kroaten blicken in eine ungewisse Zukunft.
Sieben Spieler haben den Verein verlassen, zwei, drei weitere könnten noch folgen. Und demgegenüber steht momentan gerade mal ein Neuzugang. „Außerdem laufen noch zwei weitere Gespräche mit Spielern, sollten die positiv verlaufen, wären es drei neue Spieler“, berichtet Poleti enttäuscht und legt nach: „Wir haben leider keine finanziellen Möglichkeiten, bei uns gibt es lediglich Essen und Getränke frei, mehr nicht.“
Und so läuft es Jahr für Jahr ähnlich ab: Zur SG wechseln Spieler, die meist direkt aus Kroatien kommen und in Deutschland ein neues Leben beginnen möchten. In der Poleti-Elf sehen sie deshalb eine Art Sprungbrett, um sich für andere Vereine zu empfehlen, bei denen sie sich etwas Geld dazu verdienen können.
Eigentlich war schon in der letzten Winterpause eine Massenflucht befürchtet worden. „Da haben wir die Jungs aber noch halten können. Wir haben ihnen gesagt, dass wir so weit oben dabei sind und die Runde gerne so zu Ende spielen würden“, berichtet Poleti, der dennoch kein schlechtes Wort über die abgewanderten Spieler verliert: „Das sind alles nette Jungs und in ihrer Situation ist ein Wechsel absolut nachvollziehbar. Bei anderen Vereinen bekommen Sie entsprechend lukrative Angebote.“
Was bleibt, ist die Frage, was passiert wäre, wenn man den Aufstieg in die Kreisliga gepackt hätte? Poleti (Foto oben): „Den hätten wir nicht angenommen. Es hätte keinen Sinn gemacht eine Liga hoch zu gehen und das mit einer schlechteren Mannschaft.“ Aber mit dem Gedanken, ganz abzumelden, hat bei der SG niemand gespielt. Man kennt solche Situationen nämlich. Runde für Runde steht man vor einem Neuanfang. Diesmal ist es jedoch nochmals ein Stück weit komplizierter.
Poleti hat die Hoffnung jedoch noch nicht verloren. Er hofft darauf, dass im August doch noch ein paar Spieler dazu kommen. Derzeit besteht der Kader aus 12, 13 Fußballern. Einige davon befinden sich nun im Urlaub. Somit fällt auch der Trainingsstart, der für den 25. Juli vorgesehen war, ins Wasser.
„Es läuft darauf hinaus, dass wir uns einen Tag vor unserem ersten Spiel erstmals treffen werden. Ich denke es ist klar, dass wir unter diesen Umständen gegen den Abstieg spielen werden.“ Auf die Unterstützung der AH kann Poleti jedenfalls zählen. „Dort haben wir noch drei, vier Mann, die uns helfen wollen“, betont er, „sie werden sonntags zur Verfügung stehen, aber nicht mit uns trainieren.“
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