Ex-VfR Angreifer Nauwid Amiri hat beim SV Sandhausen II eine neue Herausforderung gefunden
Ex-VfR Angreifer Nauwid Amiri hat beim SV Sandhausen II eine neue Herausforderung gefunden
Archiv Verbandsliga (Fußball) | erstellt am Mo. 28.01.2013
Kenan Kocak, der Coach des Vizemeisters der Oberliga Baden-Württemberg konnte sich bei Einsätzen des damals 20- jährigen meist auf das Nachwuchstalent verlassen. Er selbst hatte ihn entdeckt und gefördert.
Nach der Spielzeit 2011/2012 verließen viele Akteure (15) den VfR Mannheim – einige auch, weil man Vertrauen in die Vereinsverantwortlichen verloren hatte. Amiri (Foto oben/Ballführend) blieb und wollte seine Chance auf einen Stammplatz nutzen. Er scheiterte, denn im Oktober 2012 lösten der Club und Amiri im beiderseitigen Einvernehmen den Kontrakt auf. Wiederholte Unstimmigkeiten zwischen sportlicher Leitung und Nauwid Amiri hatten zu der Trennung geführt.
Nun hat Amiri zur Rückserie einen neuen Verein gefunden, für den er in der die „Kickstiefel“ schnürt. Es ist der SV Sandhausen II, der als Aufsteiger in die Verbandsliga Nordbaden abstiegsgefährdet ist und auch gerade deshalb an Amiri interessiert war.
Der Sportkurier hat sich mit Nauwid Amiri unterhalten.
Sportkurier: Warum scheiterte die Beziehung: VfR Mannheim und Nauwid Amiri?
NAUWID AMIRI: Letzte Saison hatte ich über 20 Einsätze und 4 Treffer erzielt, einige Assists gehabt. Nachdem viele Spieler den Club verließen, hatte ich mir große Hoffnungen gemacht. Aber leider kam ich bis Oktober nur sechs Mal als Einwechselspieler und zwei Mal von Beginn an zum Einsatz. Ich war sehr enttäuscht über diese Entwicklung.
Sportkurier: Sie hatten aber auch durch die eine oder andere Aktion für Disharmonie gesorgt.
NAUWID AMIRI: Ja, das ist richtig. Es waren einige Zwischenfälle, die dafür verantwortlich waren, dass zwischen Trainer Kenan Kocak und mir Unstimmigkeiten auftraten. Kocak (Foto rechts) ist ein Trainer, dem die Disziplin über alles geht und ich muss zugeben – ich habe da einige Aktionen gehabt, die nicht so gut waren. Dies war aber wohl auch meiner eigenen Unzufriedenheit geschuldet.
Sportkurier. Hört sich nicht so an, als ob Sie gegen Trainer Kenan Kocak einen „Brass“ haben?!
NAUWID AMIRI: Nein, auf keinen Fall. Ich schätze Kenan Kocak als ausgezeichneten Trainer und er hat mir sehr geholfen, mich weiterzuentwickeln. Dafür danke ich ihm. Das Verhältnis zu ihm ist trotz der Vertragsauflösung sehr gut. „Man sieht sich immer zwei Mal im Leben“, das hat Kocak mir mit auf den Weg gegeben.
Sportkurier: Sie hatten viele Angebote in der Winterpause. Warum der SV Sandhausen II?
NAUWID AMIRI: Ja, ich war überrascht, wie viele Angebote kamen. Aus dem hessischen Verband, dem Südwestverband und von Verbands- Landesligisten aus der näheren Umgebung kamen Angebote. Das von Sandhausen II war für mich das überzeugendste Angebot. Ich hatte mit Trainer Frank Böhringer sehr gute Gespräche und bin überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Sportkurier: Der SV Sandhausen II ist abstiegsgefährdet. Man wird große Hoffnungen in Sie setzen. Glauben Sie diesen gerecht zu werden?
NAUWID AMIRI: Ich hoffe es. Ich bin heiß darauf, wieder zu „kicken“. Und ich möchte mit Toren dazu beitragen, dass Sandhausen ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle kommt.
Sportkurier: Noch 13 Spiele hat ihr Club auszutragen. Haben Sie sich selbst eine Vorgabe gegeben?
NAUWID AMIRI: Das macht jeder Stürmer, wenn er zu sich selbst ehrlich ist. Ja, ich möchte schon meine 7-9 Treffer erzielen in der Rückrunde und möglichst auch einige Tore auflegen.
Foto: Nauwid Amiri führt den Ball, treibt das Spiel an. Szene aus TSG Weinheim – VFR Mannheim/Pokal
Sportkurier: Schielen Sie auch mit einem Auge zur ersten Mannschaft, die in der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt kämpft?
NAUWID AMIRI: Ich bin selbstbewusst, aber auf keinen Fall überheblich. Natürlich hofft man als junger Spieler irgendwann in den Fokus von Vereinen und Mannschaften zu geraten, die höherklassig agieren. So geht es mir auch. Aber zunächst gilt es doch, mein eigenes Leistungsvermögen abzurufen. Wenn das stimmt, ist auch noch Luft nach oben.
Sportkurier. Wie sieht ihre persönliche Zielsetzung aus?
NAUWID AMIRI: So hoch wie möglich zu spielen, das ist mein Anspruch. Und der liegt in der Zukunft schon höher, als in der Verbandsliga.
Sportkurier: Ihr Bruder Nadiem Amiri (Foto rechts) spielt in der U 17 der TSG 1899 Hoffenheim sehr erfolgreich. Ihm wird ein Riesentalent attestiert.
NAUWID AMIRI: Ich bin stolz auf meinen Bruder. Er spielte letzte Saison noch beim SV Waldhof und wurde von den Hoffenheimern gesichtet und verpflichtet. In der U 17 Bundesliga spielt er auf der 10er Position eine sehr gute Rolle. Zuletzt wurde er beim Metropol-Cup in Worms als bester Nachwuchsspieler des Turniers gewählt und holte sich zudem die Torjägerkanone. Das war Klasse.
Sportkurier: Man hört den Stolz auf den kleinen Bruder heraus. Neid gibt es keinen?
NAUWID AMIRI: Nein, auf keinen Fall. Ich denke mein Bruder hat in der Zukunft das Zeug für einen Profifußballer, wenn er in seiner Entwicklung so weiter
voran schreitet.
Sportkurier. Wir bedanken und für das Interview und wünschen Ihnen bei ihrem neuen Verein den erwünschten Erfolg.
NAUWID AMIRI: Vielen Dank.
Foto 1 Redaktion Foto 2+3 Edmund Nohe Foto 4: TSG 1899
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