Der Sportkurier im Interview mit Schwetzingens Coach Volker Zimmermann

Archiv Verbandsliga (Fußball) | erstellt am Mi. 05.12.2012

…letzte Saison auf dem 3. Tabellenplatz ab und scheiterte nur knapp an der Teilnahme zu den Relegationsspielen zur Oberliga Baden-Württemberg. „Wir haben unseren Kader in der Breite verkleinert und uns durch die getätigten Transfers dennoch qualitativ verbessert. Unser sportliche Zielsetzung geht in Richtung Oberligaaufstieg“, so Trainer Volker Zimmermann vor dieser Saison.

Am Samstagnachmittag traute man seinen Augen nicht, als die Spielergebnisse der Verbandsliga Nordbaden über den „Ticker“ gingen. Der SV 98 Schwetzingen hatte gegen den VL-Aufsteiger SG Heidelberg-Kirchheim mit 1:8 (1:3) verloren – ein Debakel. Nach einem überragenden Start in die Saison lief es zuletzt durchwachsen bis schlecht. Nach 15 Spieltagen stehen die Schwetzinger dennoch mit 28 Punkten auf dem 2. Tabellenplatz, der am Ende der Spielzeit für die Teilnahme zu den Aufstiegsspielen berechtigen würde.

Wir haben uns mit Schwetzingens Chefcoach Volker Zimmermann über die Hinserie und aktuelle Situation unterhalten.

Sportkurier: Herr Zimmermann, die erste Frage ist gleich eine unangenehme. Wie konnte ihr Team mit 1:8 gegen die SG Heidelberg-Kirchheim verlieren?

ZIMMERMANN: Das habe ich mich auch noch lange nach Spielschluss gefragt. Es gab vor dem Spiel trotz einiger verletzter Akteure keine Anzeichen für ein solches Resultat. Wir lagen 1:3 zurück und Michael Kettenmann musste noch vor der Pause mit Rot vom Platz. Bei der SGK passte danach weiterhin alles, bei uns überhaupt nichts. Als in der 75. Minute auch noch Marcel Löbich mit gelbrot vom Platz musste, bekamen wir zwei weitere Treffer. Solche Tage gibt es – zum Glück nur sehr, sehr selten. Wir sehen daher noch keinen Grund zur Panik.

Foto: Links im Bild Top-Torjäger Björn Weber, der verletzungsbedingt kaum Einsätze hatte in der Hinserie. Rechts im Bild: Leistungsträger Michael Kettenmann, der sich gegen die SGK eine Rote Karte abholte.

Sportkurier: Liegt’s auch an der personellen Situation, dass es derzeit nicht optimal läuft?

ZIMMERMANN: Wir müssen eigentlich schon seit Saisonbeginn immer auf 4-5 Leistungsträger verzichten, aber dennoch verlief der Saisonstart sehr gut. Weber, Dorn, Abel, N. Zimmermann, Scalamato, Riedelsheimer, Dörzenbach usw.- sie alle fehlten teilweise verletzungsbedingt längere Zeit. Der eine oder andere ist jetzt wieder im Trainingsbetrieb, aber da gilt es auch Trainingsrückstände aufzuholen und wieder Spielpraxis zu bekommen. Einige vermeintliche Leistungsträger haben auch derzeit starke Formschwankungen, diese gilt es in den Griff zu bekommen.

Sportkurier: Torjäger Björn Weber ist wohl nur sehr schwer zu ersetzen?!

ZIMMERMANN: Ich bin kein Freund davon, wegen verletzungsbedingter Ausfälle darin die Gründe zu suchen, wenn es mal nicht so läuft. Aber ein Björn Weber ist eben überhaupt nicht zu ersetzen.

Sportkurier: Wird man in der Winterpause personell nachlegen?

ZIMMERMANN: Da sehen wir aktuell keinen Handlungsbedarf. Wenn alle Spieler zur Rückserie einsatzbereit sind, wovon ich ausgehe – dann ist der Kader mit 19 + 2 Spielern ausreichend breit und auch in der Qualität sehr gut besetzt.

Sportkurier: Weicht man in Schwetzingen von der sportlichen Zielsetzung, dem Aufstieg ab?

ZIMMERMANN: Ich nicht. Schauen Sie, wir haben vor der Saison nicht vollmundig behauptet – dass wir aufsteigen werden, aber wir haben auch kein Understatement betrieben. Die Aussage war: „Wenn wir von größeren Verletzungen und Spielsperren verschont bleiben, werden wir wohl mit um den Aufstieg spielen können. Wir hatten jede Menge Ausfälle und nun auch Spielsperren – aber wir stehen immer noch auf dem 2. Platz. Insofern sehen wir schon die Chance, am Ende der Runde einen der beiden ersten Plätze einnehmen zu können.

Sportkurier: Ist der 1.FC Bruchsal jetzt der große Favorit?   

ZIMMERMANN: Nein, ich sehe da noch 7-8 Teams die durchaus um die ersten zwei Plätze spielen können – und wir gehören dazu.

Sportkurier: Dann bedanken wir uns für das Gespräch und wünchen Ihnen und Ihrer Mannschaft den gewünschten Erfolg.

ZIMMERMANN: Vielen Dank.

Foto 1 + 2 : lofi