Schiedsrichter-Todesfall: Fair-Play-Erklärung bei allen Verbandsspielen
Schiedsrichter-Todesfall: Fair-Play-Erklärung bei allen Verbandsspielen
Archiv Verbände (Fußball) | erstellt am Fr 07.12.2012
Badische Fußballverband (bfv) mit seinen Vereinen am kommenden Wochenende bei allen Verbandsspielen ein deutliches Zeichen gegen jegliche Form von Gewalt.
Vor allen Verbandsspielen am kommenden Wochenende im Verbandsgebiet des bfv soll durch Vereinsvertreter folgende Erklärung verlesen werden:
Aus aktuellem Anlass bringen wir hiermit unser tiefes Mitgefühl für den verstorbenen holländischen Schiedsrichter, Herr Richard Nieuwenhuizen, zum Ausdruck. Der 41-jährige wurde nach einem B-Juniorenspiel von Jugendlichen so stark verletzt, dass er im Anschluss seinen Kopfverletzungen im Krankenhaus erlag.
Mit tiefer Bestürzung haben der Badische Fußballverband und seine Vereine auf diesen tragischen Vorfall reagiert. Wir setzen daher heute gemeinsam ein deutliches Zeichen: Wir distanzieren uns von diesen Gewaltaktionen und lehnen jede Form von Gewalt, Diskriminierung und Rassismus auf unseren Fußballplätzen ab.
Wir gehen respektvoll miteinander um, insbesondere auch mit den Schiedsrichtern. Die Unparteiischen stehen für Fairplay und Toleranz auf dem Fußballplatz ein und verschaffen den Fußballregeln Geltung. Beleidigungen und körperliche Übergriffe sind nicht akzeptabel.
Daher begrüßen wir neben unseren Gästen heute ganz besonders das Schiedsrichtergespann. Bitte seid fair zu der gegnerischen Mannschaft und den Schiedsrichtern!
Trotz einiger Spielausfälle an Fair-Play-Erklärung festhalten
Der bfv hält trotz einiger Spielausfälle am kommenden Wochenende an dieser Fair-Play-Erklärung fest, denn „wir werden zusammen mit unseren Vereinen ein deutliches Zeichen gegen Gewalt in unserer Gesellschaft und im Fußball setzen“, sagt bfv-Präsident Ronny Zimmermann (Foto rechts). „Alle Parteien vom Betreuer über den Spieler bis zum Zuschauer sind in der Pflicht, sich zu den Werten Fair Play, Respekt und Toleranz zu bekennen.“ Jedem Verein wurde die Erklärung mit einem Anschreiben bereits übermittelt. „Mit Erklärungen oder Bekenntnissen alleine ist es aber lange nicht getan, spätestens ab jetzt gilt es auch nach den Werten des Fußballs zu handeln und zwar auf und neben dem Platz“, so Zimmermann.
In allen Gremien diskutiert
Nach dem tragischen Todesfall in den Niederlanden geht der bfv nicht zur Tagesordnung über. Das gesamtgesellschaftliche Gewaltproblem wird in allen bfv-Gremien diskutiert, um Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Bereits in der Vergangenheit fanden über 25 Veranstaltungen zum Thema Gewaltprävention in den Fußballkreisen statt. Vor dieser Saison wurden zwei Merkblätter für den Einsatz von Platzordnerobmännern und des Ordnungsdienstes bei Verbandsspielen erarbeitet und den Vereinen bei den Staffeltagen vorgestellt.
In den kommenden „Halbzeittagungen“ wird in allen Spielkassen die Gewaltproblematik wieder auf die Tagesordnung kommen. „Das ist – so muss ich es leider schon formulieren – ein fortlaufender Prozess, den wir aber gemeinsam und entschlossen forcieren werden“ (Zimmermann). Neben dem Verband seien insbesondere die Vereine gefordert, auf ihren eigenen Plätzen nicht achtlos wegzuschauen, so Zimmermann. „Vielmehr haben die Vereine aktiv die Sorge dafür zu tragen, dass es für Gewalt und Beleidigungen auf und neben ihren Fußballplätzen keinerlei Spielraum gibt.“ Sollte ein Verein sich aber alleine nicht mehr zu helfen wissen und Unterstützung brauchen, so steht ihm der bfv als Berater und Helfer zur Seite.
Quelle: Badischer Fußballverband / stm – Foto 2 – bfv