SV Waldhof verliert 1:0 bei der SG Sonnenhof-Großaspach

Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am Sa. 01.09.2012

…nach einer wieder einmal verschlafenen ersten Halbzeit bei der SG Sonnenhof-Großaspach mit 1:0 Toren. Vor 750 Zuschauern markierte Waldhofs Kapitän Dennis Geiger mit einer unglücklichen Fußabwehr in der 44. Minute das Eigentor des Tages.

Waldhofs planloser Auftritt in der 1. Halbzeit

Die Hausherren von Beginn an lauffreudiger, präsenter, spielstärker. Bei Blauschwarz weder ein vernünftiges Aufbauspiel zu erkennen – noch der nötige Biss sich in diese Partie hineinzufinden. Sonnenhof agierte und Waldhof reagierte nur. Mittelfeldspiel? Fehlanzeige!… Nur lange Bälle, die teilweise planlos nach vorne auf die einzige Sturmspitze Martin Hess geschlagen wurden. Fußball zum abgewöhnen.

Ein frommer Wunsch der Waldhof-Fans. So richtig erhört werden sie nicht…

„Wir müssen in der ersten Halbzeit unsere Überlegenheit auch in Form von Toren zum Ausdruck bringen, dann ist diese Begegnung schon zur Halbzeit entschieden“, war Sonnenhof-Coach Rüdiger Rehm weniger zufrieden. Reiner Hollich: „Wir haben uns in der 1. Halbzeit nicht gut präsentiert. Was wir die ganze Woche über im Training üben, über ein geordnetes Mittelfeldspiel in die Spitzen zu spielen, wurde nicht umgesetzt. Wir haben nur planlose Bälle nach vorne geschlagen.“

Dennis Grab hatte in der 21. Minute die größte Möglichkeit, der Überlegenheit Ausdruck zu verleihen, aber er setzte die Kugel nur an den Innenpfosten des Waldhof-Tores. Besser machte es da Dennis Geiger, der fast mit dem Pausenpfiff für die 1:0 Führung des Gegners sorgte. Nach einem hohen Flankenball zeigte sich der Waldhof-Kapitän etwas indisponiert und fälschte den Ball ins eigene Tor ab.  

Foto rechts: Grund zum jubeln haben derzeit nur die anderen. Der SV Waldhof braucht dringend ein Erfolgserlebnis.
 
In der 2. Halbzeit stellte Waldhof-Coach Reiner Hollich um. Für den enttäuschenden Massih Wassey, der insgesamt weit hinter den Erwartungen bleibt, kam Rotsünder Vllaznim Dautaj ins Spiel (55.). Mit zwei Angreifern wurde die Defensive der Großaspacher nun mehr beschäftigt und so entwickelte sich eine ausgeglichenere Begegnung, wie sie die 300 mitgereisten Anhänger schon in der 1. Halbzeit erwartet hatten.

Waldhof nun entschlossener und kampfstärker. Dautaj prüfte Torhüter Milan Jurkovic mit zwei Schüssen (65./87.), die jedoch für den SG-Torhüter sichere Beute waren. Am Ende blieb es beim 1:0 Erfolg der Sonnenhofer, die damit ihren ersten Saisonsieg feiern konnten.

SV Waldhof Mannheim: Adolf – Stiller, Geiger, Fall, Huckle, Wagner (82. Roth), Zeric, Kochendörfer, Franzin, Wassey (56.Dautaj), Hess.

Tore: 1:0 Geiger (45./Eigentor)
Zuschauer: 758
Schiedsrichter: Moritz Kühlmeyer

Der Kommentar:

Beim SV Waldhof Mannheim muss man sich nach dieser erneuten Niederlage Gedanken machen, ob die getätigten Transfers wirklich die richtigen waren – und ob das Präsidium des SV Waldhof Mannheim in der Personalpolitik hinsichtlich der neuen Spielzeit die richtigen Weichen gestellt hatte. Sebert und Hollich sahen sich von Beginn an einem Kosten- und Sparzwang ausgesetzt. Erst spät kamen zu dem Mini-Kader noch Spieler wie Stiller, Hess, Zeric und nun Wal Fall dazu. Die Personalpolitik glich einem etwas planlosen Stückwerk.

Foto rechts: Auch Patrick Huckle bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Kein externer Neuzugang überzeugte bisher

Ob Stiller, Huckle, Lauretta, Zeric, Roth oder Hess, keiner dieser Spieler konnte die Mannschaft bisher wirklich verstärken, ihr positive Impulse geben. Ob sich dies im Saisonverlauf ändert, diese Frage bleibt derzeit unbeantwortet, wird aber entscheidend hinsichtlich des weiteren Saisonverlaufs (Abstiegsgefahr)sein. Einzig ein Eigengewächs wie Dennis Franzin konnte bisher positiv überraschen – aber auch ein Steffen Kochendörfer hat zumindest nicht enttäuscht.

Man wollte den Kader sinnvoll verstärken und Spieler holen, mit denen man perspektivisch beim Angriff auf die 3. Bundesliga in der nächsten Spielzeit planen kann. Das traurige Ergebnis sieht nach 6 Spieltagen anders aus. Man ist mit einem unverantwortlich kleinen Kader in eine Mammut-Saison mit 36 Spielen gestartet und man hat sich qualitativ einfach verschlechtert.

Mit dem derzeit abgerufenen Leistungsvermögen können die Blauschwarzen jegliche Ambitionen in der nächsten Saison in Richtung 3. Liga zu „schielen“ – abschminken. Dazu bedarf es anderer Spieler- und Spielertypen. Hält man an den ehrgeizigen Zielen fest, so ist definitiv eine sehr große Spielerfluktuation notwendig.

Der SV Waldhof sollte sich dieser Tage auch anderen Herausforderungen und Zielen stellen. Denn der unerwartete Abstiegskampf hat für die Mannheimer früh begonnen, so realistisch sollte man sein.

Die beiden Letztplatzierten steigen direkt in die Oberliga ab. In Abhängigkeit der Regionalligaaufsteiger- und Absteiger aus der 3. Liga kann es vier weitere Absteiger geben. Zudem wird die Staffelstärke von 19 auf 18 reduziert. Bei bis zu 6-7 Absteigern aus der Regionalliga Südwest sollte man sich im Blauschwarzen Lager zumindest mit dem Gedanken, auch absteigen zu können – früh genug beschäftigen.

Eine Niederlage am Dienstag gegen Ulm, dann brennt auf dem Waldhof der Baum. Danach kommen schwere Brocken wie die U 23 der TSG 1899 Hoffenheim (07.09.) und Eintracht Trier (15.09.).

Die Einstellung der Mannschaft zum Spiel muss daher eine andere werden. Immer erst nach Rückständen zu reagieren, dieser Schuss geht nach hinten los. Spiele wie gegen Kassel, Elversberg, Alzenau und nun auch Sonnenhof glichen jeweils in der 1. Halbzeit eher einem Schlafwagenkick, denn einem engagierten und strukturierten Spiel.

Alibifußball war gestern, gegen Ulm muss eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die offensiv und aggressiv spielt – die von der ersten Minute an zeigt – dieses Spiel gewinnen zu wollen. Gelingt dies nicht, dann ziehen auf dem Waldhof dunkle Gewitterwolken auf.

Fotos: Marco Bschirrer

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