VfR-Chefcoach Stephan Groß steht bei den Rasenspielern vor einem Neuaufbau
VfR-Chefcoach Stephan Groß steht bei den Rasenspielern vor einem Neuaufbau
Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am So 14.07.2013
Foto: Mannheims Patrick Marschlich (rotes Trikot) am Ball.
… und Aufsteiger Spvgg. 1912 Neckarelz und dem FC Astoria Walldorf mit dem dritten Platz in der Oberliga Baden-Württemberg abschlossen, ging es Schlaf auf Schlag. Zunächst wechselte Chefcoach Kenan Kocak zum großen Stadtrivalen SV Waldhof Mannheim und kurz danach verließen auch insgesamt 16 Spieler den Oberligisten. Ähnlich wie im Vorjahr fand eine große Fluktuation statt.
Mit Stephan Groß ein VfR-Urgestein verpflichtet
Die Mannheimer reagierten schnell und verpflichteten mit Stephan Groß ein VfR-Urgestein, der schon in jungen Jahren als Spieler an der Theodor-Heuss-Anlage die Kickstiefel schnürte und später eine Profilaufbahn einschlug. Stephan Groß führte als sportlicher Leiter mehrere Jahre den Förderstützpunkt des SV Waldhof Mannheim 07 und war zuletzt auch Chefcoach des U 19 Bundesligisten der Blauschwarzen in der Saison 2011/2012. Nach Ende der Saison verließ Groß den SV Waldhof und legte ein Jahr Pause ein, eher er jetzt wieder ins Fußballgeschäft einstieg.
Kompletter Neuaufbau bei den Mannheimern / 16 Spielerabgänge
Kein leichtes Unterfangen für Stephan Groß, galt es doch die letzten Wochen, nahezu einen komplett neuen Kader auf die Beine zu stellen. „Wir haben hier die letzten Wochen Tag und Nacht auf Hochtouren gearbeitet, um auch für die neue Saison eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen zu können. Ich glaube, dies ist uns gelungen“, so Stephan Groß.
Die bisherigen Testspiele sind noch wenig aussagekräftig. So bezwangen die Mannheimer den Neu-Landesligisten Spvgg. Wallstadt, der noch keine Trainingseinheit absolviert hatte, etwas mühsam mit 4:1 Toren, wobei die entscheidenden Tore erst im Schlussdrittel der Partie fielen. Einem knappen 1:0 Sieg über den hessischen Oberligisten Griesheim, folgte ein mageres 1:1 Remis gegen eine U23 und Perspektivelf des SV Waldhof Mannheim.
Foto: Mannheims Marcel Gruber, Neuzugang vom Regionalligaabsteiger FSV Frankfurt – am Ball.
Die Neuzugänge waren in ihren vorherigen Clubs nicht mehr gefragt
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist der letztjährige Oberligadritte noch sehr schwer einzuschätzen.
Der Sportkurier stellt die neuen Spieler im Kader vor:
Lukas Cambeis (Karlsruher SC II) kommt ein talentierter Spieler, der in den letzten Spielzeiten jedoch auch sehr viele Ausfallzeiten durch Verletzungen hatte. Hans Kyei (Wuppertaler SV) hatte seine beste Zeit noch in der Oberliga-Spielzeit 2010/2011 beim SV Waldhof, als ihm 18 Saisontreffer gelangen. Danach scheiterte er beim VfL Bochum II, dem VfB Hüls und nun Wuppertaler SV.
Oliver Malchow (SV Waldhof Mannheim) und Patrick Marschlich (SG Sonnenhof Großaspach) spielten in ihren Vereinen zuletzt keine große Rolle mehr. Für die Oberliga dürften die beiden jedoch als gute Transfers gesehen werden. Eric Schaaf (SC Fortuna Köln) bekam bei den Kölnern keine Vertragsverlängerung angeboten. Der gebürtige Bensheimer versucht sich nun also nahe der Heimat und eine Spielklasse tiefer. Marcel Gruber (FSV Frankfurt II), der einige Jugend-Länderspiele bestritt, kam in der letzten Spielzeit bei der zweiten Mannschaft der Frankfurter, die aus der Regionalliga abstiegen, nur auf 13 Regionalligaeinsätze.
Peter Prokop (SV Sandhausen II) spielte beim Zweitligisten zumeist im Verbandsligateam und Marko Terzic (HNK Cibalia Vinkovci) war zwar in der ersten und zweiten kroatischen Liga unterwegs, aber die erzielten Tore des Angreifers lassen sich in den letzten drei Jahren an einer Hand abzählen. Daniel Gulde (TSG 62/09 Weinheim) war die letzten beiden Spielzeit mehr verletzt, als einsatzfähig. Seine einstige Torgefährlichkeit kam kaum noch zum Vorschein.
Foto: Mannheims Marko Terzic (rotes Dress) gegen Waldhofs Nico Pantano beim Spiel SV Waldhof Mannheim – VfR Mannheim.
Tobias Gusciora (SC Pfingstberg-Hochstätt) kommt von einem Kreisligaabsteiger. Ob der 26- jährige das Zeug für die Oberliga hat, bleibt abzuwarten. Torhüter Jonas Wies (1899 Hoffenheim U19) war in der U 19 der Kraichgauer die Nr. 3 und kam nur zu sporadischen Einsätzen. Enes Sen und Ahmet Pinarbasi sind Talente aus den eigenen Reihen, die nun Oberligaluft schnuppern dürfen. Damian Pritchett spielte letzte Saison vornehmlich im Kreisliga-Team, kam aber unter Kocak schon zu einigen Einsätzen in der Oberliga. Spieler wie Victor Oppong, Rene Schwall, Giuseppe Ricciardi, Kapitän Phil Weimer, Giuseppe Burgio, Cihad Ilhan, Joseph Olumide und Giancarlo Pinna werden nur schwer zu ersetzen sein.
Die Transfers der Mannheimer lesen sich auf dem Papier gut, aber wenn man die „Vita“ der Spieler näher betrachtet, dann hat man sich gegenüber der letzten beiden Spielzeiten mit Sicherheit nicht verbessert.
Wenn dem doch so wäre…
Chapeau VfR Mannheim
Fotos: Rhein-Neckar Picture – Artikel erschienen in unserer Printausgabe vom 12.07.13
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