Der Sportkurier im Interview mit Giuseppe Burgio

Der Sportkurier im Interview mit Giuseppe Burgio

Der Sportkurier im Interview mit Giuseppe Burgio

Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am Di 11.06.2013

Seit der Spielzeit 2011/2012 agiert der Deutsch-Italiener für die Rasenspieler und hat in 51 Oberligaspielen für die Mannheimer 22 Tore erzielt. In der letzten Saison waren sich fast alle Trainer der Liga einig: Burgio ist der beste Stürmer der Oberliga Baden-Württemberg.

Seine Wurzeln hat der 24-jährige beim SV Waldhof Mannheim 07, aus deren Jugend er hervorging. Nach 10 Oberliga- und 43 Regionalligaspielen (9 Tore), wechselte „Burgi“, wie man ihn nennt, zum Regionalligisten FC Homburg.

Es war nicht ganz sein Jahr bei den Saarländern und so schaffte es Mannheims Coach Kenan Kocak, ihn zu einem Wechsel, zurück in die Quadratestadt zu bewegen. Beim VfR Mannheim und unter Trainer Kenan Kocak blühte Burgio in der Folgesaison so richtig auf, avancierte zum treffsicheren Publikumsliebling. In der Spielzeit 2012/2013 laborierte der technisch starke Spieler an Verletzungen, sodass sich seine Trefferquote mit sechs erzielten Toren in Grenzen hielt.

Dennoch jagen ihn einige Clubs aus der Regionalliga, würden ihn gerne unter Vertrag nehmen. Wir haben uns mit Giuseppe Burgio unterhalten.

Sportkurier. Hallo Herr Burgio, bei den Rasenspielern ging es dieser Tage drunter und drüber. Wie erleben Sie gerade die Geschehnisse?

GIUSEPPE BURGIO: So ist das Fußballgeschäft. Ich kenne Trainer Kenan Kocak ja nun auch schon eine Weile und es war klar, dass Vereine auf ihn und seine erfolgreiche Arbeit aufmerksam werden. Das es nun gerade der Nachbarverein SV Waldhof Mannheim 07 ist, war dann doch überraschend. Ich denke, er kann beim SV Waldhof etwas bewegen, ich halte ihn für einen ausgezeichneten und außergewöhnlichen Trainer.

Sportkurier: Mit Stephan Groß haben die Rasenspieler wohl einen adäquaten Nachfolger vfrmannheim
gefunden. Bei der gestrigen Pressekonferenz haben sich die VfR-Verantwortlichen bei der Präsentation des neuen Trainers ja geradezu in Superlativen überschlagen, nachdem VfR-Pressewart Sven Wolf vor einigen Tagen in einem Interview auf die Frage nach Stephan Groß noch davon sprach: „Wir brauchen jemand, der sofort verfügbar ist. Das schränkt den Kandidatenkreis deutlich ein.“ Das hörte sich nach einer Notlösung an. Nun war bei der PK vom Szenenapplaus bis über die Aussage – „Groß sei der Jupp Heynckes der Oberliga (Egon Scheuermann)“, oder solch lächerlich wirkenden „Pfeilspitzen“, wie der von Sportvorstand Friedrich Lutterkort: Stephan Groß sei ehrgeiziger als Kenan Kocak, so einiges dabei. Da ist anscheinend jemand noch sehr beleidigt?

GIUSEPPE BURGIO: Das weiß ich nicht genau. Sicher ist es so, dass man beim VfR Mannheim über den Weggang von Kenan Kocak enttäuscht ist. Stephan Groß ist mit Sicherheit ein guter Trainer, aber für mich spielen bei der Entscheidung für oder gegen einen Verein viele Faktoren eine Rolle. Die eine ist die sportliche Perspektive, die ein Verein verfolgt, die andere auch die finanzielle Komponente. Da wo beides am besten passt, dahin werde ich sicherlich tendieren.

Sportkurier: Ihr Vertrag beim VfR Mannheim ist offiziell am 30.06.2013 abgelaufen und Sie können ablösefrei wechseln. Gab es schon Gespräche mit ihrem Verein? Die sportliche Perspektive beim VfR Mannheim wurde ja mit Zielsetzung: Regionalligaaufstieg innerhalb der nächsten zwei Jahre ausgegeben. Nur soll auch gleichzeitig der Etat um 25 Prozent gekürzt werden. Passt das?

GIUSEPPE BURGIO: Ja, es ist richtig, mein Vertrag ist am 30.06. beendet. Der Verein möchte mich gerne halten, dies wurde mir in mehreren Gesprächen signalisiert. Über Zahlen wurde nicht gesprochen. Ob sich das vereinbart, die sportliche Zielsetzung, bei gleichzeitiger Etatkürzung – das müssen Sie andere fragen.

Foto: Es sieht ganz so aus, als ob Giuseppe Burgio in der neuen Saison für einen anderen Club auf Torejagd geht.


Sportkurier: Sie werden beim Regionalligaaufsteiger SpVgg. 1912 Neckarelz gehandelt. Der Verein scheint sehr an Ihnen interessiert zu sein.

GIUSEPPE BURGIO: Es sind mehrere Regionalligavereine, die an mir interessiert sind und mir schon konkrete Angebote vorgelegt haben. Ich befinde mich da in der Entscheidungsfindung und gehe davon aus, dass am Wochenende, spätestens Anfang nächster Woche alles entschieden ist.

Sportkurier: Hört sich nach einem Abschied vom VfR Mannheim an?

GIUSEPPE BURGIO: Schauen Sie, beim VfR Mannheim ist in den letzten beiden Jahren eine positive Entwicklung erkennbar. Ich habe hier eine gute Zeit gehabt und schließe den VfR Mannheim zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht aus. Wie bereits erwähnt, die sportliche Perspektive muss stimmen und natürlich auch das Finanzielle.

Sportkurier: Was man so hört, könnte es einen starken, personellen Umbruch beim VfR Mannheim geben.

GIUSEPPE BURGIO: Was ich so mitbekommen habe, sieht es ganz gut aus. Es bleibt wohl der Großteil der Mannschaft zusammen, sodass man auch in der nächsten Spielzeit von einem konkurrenzfähigen VfR Mannheim in der Oberliga ausgehen kann.

Sportkurier: Vielen Dank für das Interview. Ihnen wünschen wir die richtige Entscheidung zu treffen.

GIUSEPPE BURGIO: Nichts zu danken.

Fotos: Nohe

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