Peter Brandenburger: "Wir werden diese Saison nicht kampflos abgeben"
Peter Brandenburger: „Wir werden diese Saison nicht kampflos abgeben“
Archiv Landesliga (Fußball) | erstellt am Do. 18.10.2012
Alle Begegnungen in der Spielzeit 2012/2013 gingen verloren. Das Torverhältnis mit 6:37 Toren stellt sich entsprechend negativ dar. Grund genug, um sich mit dem Trainer der Rheinauer, Peter Brandenburger – über das erste Saisondrittel zu unterhalten.
Sportkurier: Herr Brandenburger, woran liegt es, dass sich nach 9 Spieltagen ihre Mannschaft punktlos am Tabellenende befindet?
PETER BRANDENBURGER: In erster Linie sind es individuelle- und Konzentrationsfehler, die oft zu völlig unnötigen Gegentreffern geführt haben. In der Landesliga werden Fehler schneller bestraft, als in der Kreisliga – und meiner Mannschaft fehlt einfach diese Landesligaerfahrung. Das Team ist jung und entwicklungsfähig, aber die Entwicklung eines jungen Spielers brauch auch seine Zeit.
Sportkurier: Was für Sie spricht: Sie jammern nicht über die personelle Situation in ihrer Mannschaft, aber die Ausfälle sind doch schon recht enorm.
PETER BRANDENBURGER: Ja, klar. Unser Kapitän Thomas Kowolik hatte die ersten 4 Saisonspiele wegen eines Unfalls nicht spielen können. Michael Pabst war letztes Jahr Leistungsträger, kann aus beruflichen Gründen nicht mehr spielen. Steffen Zwaller, ebenfalls Leistungsträger – ist beruflich nach Südbaden. Markus Hilbert, ein ganz wichtiger Spieler, hat seine Laufbahn nach einer erneuten schweren Knieverletzung beendet. Salvatore Vullo hatte eine Knie-OP, er wird noch bis zur Rückserie ausfallen. Emir Iljazi, den wir von der SG Wiesenbach verpflichtet hatten – kam nach einer Verletzungszeit nicht mehr ins Training und glänzt durch unentschuldigte Abwesenheit.
Sportkurier: Da sind Ihnen etliche Leistungsträger weggebrochen. Was ist mit Torjäger Daniel Bauer, er soll sich auch verletzt haben.
PETER BRANDENBURGER: Daniel hat sich eine Muskelverletzung zugezogen. Im Moment wissen wir nicht, wie lange er ausfällt – aber von zwei, drei Wochen muss man schon ausgehen. Nun sind auch noch Thomas Schneider und Marc Lopez, die wir aus der 2. Mannschaft hochzogen, verletzt. Die Pechsträhne reißt also nicht ab.
Sportkurier: Was gibt man in einer solchen Situation der Mannschaft mit auf den Weg?
PETER BRANDENBURGER: Wir müssen den Kopf oben behalten und nicht in den Sand stecken. In jedem Spiel müssen wir ungeachtet der personellen Situation die notwendige Spannung und Körperhaltung haben. Ich erwarte da auch von meiner Mannschaft in jedem Spiel den unbedingten Siegeswillen – einfach mehr Biss zeigen.
FOTO RECHTS: Der Blick des Trainers spricht Bände. Kampflos streichen wir nicht die Segel.
Sportkurier: Sind in der Winterpause Neuzugänge geplant? Noch liegt ihre Mannschaft „nur“ 7 Punkte hinter dem Relegationsplatz. Also theoretisch ist da noch gar nichts entschieden.
PETER BRANDENBURGER: Richtig. So sehe ich das auch. Wir haben aktuell 7 Punkte Rückstand und wenn wir bis zur Winterpause den einen oder anderen Sieg holen können, dann ist die „Messe“ noch lange nicht gelesen. Ob wir Neuzugänge holen, das hängt auch von den finanziellen Möglichkeiten ab und da kann ich mir nicht vorstellen, dass wir teure Verstärkungen verpflichten können. Natürlich werden wir die Augen aufhalten und wenn sich die Möglichkeit ergibt Spieler zu holen – die in das Gesamtkonzept passen, dann werden wir das sicher auch tun.
Foto: Der Jubel war nach dem Landesligaaufstieg riesengroß im Rot-Weißen Lager. Von der Euphorie ist wenig übrig geblieben, denn die Rheinauer sind zu Saisonbeginn „hart aufgeschlagen“ in der neuen Liga.
Sportkurier: Kam der Aufstieg zu früh?
PETER BRANDENBURGER: Ich denke ja. Zum einen schafften wir den Relegationsplatz in der Schlussphase der Saison sehr spät – und die Entscheidungsspiele waren auch etwas glücklich für uns ausgegangen. Durch den späten Aufstieg konnten wir zuvor keine Personalplanung vornehmen – wir wussten ja bis zum Schluss nicht in welcher Liga wir spielen würden. Dann eben noch der Wegfall von einigen Leistungsträgern (s.o.).
Sportkurier: Wie sieht es bei der Vereinsführung und den Fans aus – ist Unruhe zu verspüren?
PETER BRANDENBURGER: Nein, im Vorstand und der Abteilung tauschen wir uns ja regelmäßig aus, da weiß man doch auch um die Situation. Die Zuschauer sind natürlich enttäuscht, wenn wir Woche für Woche verlieren. Das ist bei anderen Vereinen nicht anders. Aber unsere Fans stehen hinter der Mannschaft, auch in der jetzt etwas schwierigeren Zeit.
Sportkurier: Abschlussfrage: Spielt die Rot-Weiß Rheinau nächste Saison noch in der Landesliga?
PETER BRANDENBURGER: Ich wäre ein schlechter Trainer und Motivator, wenn ich Nein sagen würde. Natürlich glaube ich an den Klassenerhalt, auch wenn es schwer wird. Aufgegeben wird nicht und kampflos schon zwei Mal nicht.
Sportkurier. Dann bedanken wir uns für das Interview und wünschen Ihnen, als auch Ihrem Team den erwünschten Erfolg.
PETER BRANDENBURGER: Vielen Dank
Foto 1 + 2 lofi – Foto 3 RWR
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